Was ist NFP? Was ist Sensiplan®?

Junge Frau und junger Mann lächeln sich an
Die Methoden der natürlichen Familienplanung (NFP) basieren auf der „Beobachtung der natürlicherweise in Erscheinung tretenden Zeichen und Symptome der fruchtbaren und unfruchtbaren Phase des Menstruationszyklus“. (WHO Definition natural family planning)

Das bedeutet: 
Die NFP ist eine Wahrnehmungsmethode.
Durch die Aufzeichnung von Körperzeichen, die selbst beobachtet werden können, werden die fruchtbaren von den unfruchtbaren Tagen des Zyklus unterschieden.

Die wichtigsten Zeichen sind:
  • Körpertemperatur
  • Zervixschleim
  • Muttermund

Bereits seit den 1980er Jahren wurde in Deutschland von einer ärztlichen Expert:innengruppe eine Methode zur Auswertung dieser Körperzeichen entwickelt, die heute unter dem Namen Sensiplan® bekannt ist. Unter ständiger wissenschaftlicher Begleitung konnte ein Regelwerk erarbeitet werden, das

  • nach einer Lernphase von drei bis vier Monaten gut anwendbar ist
  • durch mehrere fundierte Studien als hochsicher in der Unterscheidung von fruchtbaren und unfruchtbaren Zeiten bestätigt wurde (www.sektion-natuerliche-fertilitaet.de)
  • in der Leitlinie für nicht hormonelle Empfängnisverhütung der Gesellschaft für Gynökologie und Geburtshilfe explizit empfohlen wird

NFP und Sensiplan® ist aber viel mehr als Verhütung:
NFP ist Körperkompetenz.
  • Das Wissen um fruchtbare und unfruchtbare Tage kann sowohl bei Kinderwunsch als auch zur Vermeidung einer Schwangerschaft angewendet werden.
  • Körperkompetenz gibt Selbstbewusstsein und einen neuen, positiven Bezug zum eigenen Körper.
  • Paarbeziehungen werden durch das gemeinsame Erlernen von Fruchtbarkeitswissen gestärkt und um eine wertvolle Dimension erweitert.
 
 

Offene NFP-Sprechstunde

Wenn Sie Fragen haben oder Unsicherheiten in Bezug auf NFP nach Sensiplan®, stehen wir Ihnen in unserer Offenen NFP-Sprechstunde an jedem ersten Dienstag des Monats von 15 bis 17 Uhr gerne telefonisch unter 089 / 2137-2249 zur Verfügung.
 

Achtung! Unzuverlässig:

Wort Stop in Weiß auf rotem Grund
Die große Mehrzahl der aktuell erhältlichen Zyklus-Apps (und auch Zyklus-Computern oder Tools zur Bestimmung fruchtbarer Zeit) müssen als unzuverlässig bei der Bestimmung von fruchtbaren und unfruchtbaren Zeiten angesehen werden!
Artikel "Zyklus-Apps im Test"

Denn:
Jede Methode, die – wie die meisten Zyklus-Apps – auf reiner Wahrscheinlichkeitsrechnung in Bezug auf Zykluslängen und nicht auf der Beobachtung von Körperzeichen im aktuellen Zyklus beruht, kann keine keine zuverlässigen Aussagen zur Fruchtbarkeit treffen.
Auch Apps und Messsysteme basierend auf anderen Parametern wie peripherer Körpertemperatur (Armbänder, Uhren, Fingerringe,..), nächtliche Pulsrate, CO² in der Atemluft, Elektrischer Widerstand in Speichel oder Vagina, etc.) sind bisher noch als experimentell zu werten und sind für zuverlässige Aussagen zur Fruchtbarkeit nicht nutzbar.
Der Grund:
Auch wenn pro Zyklus physiologisch nur sechs Tage tatsächlich fruchtbar sind, ist der Zeitpunkt dieser Tage innerhalb des Zyklus sehr variabel, d.h. das fruchtbare Fenster muss in jedem Zyklus durch die Selbstbeobachtung bestimmter Körperzeichen neu bestimmt werden! Mehr Grundwissen zum Zyklusgeschehen finden Sie unter www.zyklus-wissen.de

Unzuverlässig 
sind also:
Alle Methoden, die nur aufgrund Angabe von Zykluslängen Aussagen über fruchtbare und unfruchtbare Zeiten machen, z.B.:
Achtung: Bei vielen Zyklus-Apps besteht zwar die Möglichkeit, diverse Beobachtungen einzutragen, diese werden allerdings zur konkreten Auswertung im aktuellen Zyklus nicht herangezogen!
Sowie alle Tools, die sich experimenteller Parameter bedienen (s.o.).


                                   Häufige Fragen zur NFP