Erzdiözese unterstützt benachteiligte Jugendliche mit Projekt „FerienLernGaudi“

Förderung sozialer Kompetenzen und Abbau von Lerndefiziten aus den Corona-Monaten
München, 20. Mai 2021. Im Rahmen des Projekts „Flucht, Asyl, Migration und Integration“ (FAMI) unterstützt die Erzdiözese München und Freising benachteiligte Jugendliche unabhängig von ihrer Herkunft mit dem Ziel, den Zugang zu Bildung zu erleichtern und zugleich soziale Kompetenzen zu fördern. Insbesondere sollen Defizite aus den Corona-Monaten abgebaut werden. In Kooperation mit Projektpartnern schafft FAMI erstmals in den Pfingstferien unter dem Titel „FerienLernGaudi“ an mehreren Orten in München Angebote, damit Jugendliche gemeinsam Unterrichtsstoff nachholen und Freizeit gestalten können. Neben Inhalten aus regulären Schulfächern wird auch der Umgang mit digitalen Medien geübt. Zudem wird nach dem Lockdown der Corona-Monate ein Fokus auf das Wiedererlernen eines guten Sozialverhaltens gesetzt. Das Projekt wird aus dem Flüchtlingsfonds der Erzdiözese finanziert. Für das Jahr 2021 wurden aus dem Fonds 200.000 Euro bereitgestellt, um einen Förderschwerpunkt unter dem Motto „Zugang zu Digitalisierung und Bildung“ zu setzen.

„Da Corona die bereits in normalen Zeiten ungleiche Teilhabe an Bildung in der Gesellschaft noch verstärkt hat, braucht es Angebote, um die Unterschiede auszugleichen“, begründet Monsignore Rainer Boeck, Leiter des Förderprojekts FAMI, die Notwendigkeit des Projekts. Schulschließungen und digitaler Unterricht hätten für Kinder aus bildungsfernen oder sozial schwachen Familien besonders negative Konsequenzen. „Stark betroffen sind auch die Kinder von Familien mit einem Fluchthintergrund“, so Boeck. Fehlendes WLAN und Endgeräte sowie eine unzureichende Unterstützung bei schulischen Herausforderungen machten es für diese Kinder „besonders schwer, den Anschluss nicht zu verlieren“. Bildungsdefizite, so Boeck, „steigen und werden immer schwieriger aufzuholen, je länger Lockdown, Quarantäne und digitaler Unterricht Alltag sind“. Im Rahmen des Förderschwerpunktes „Zugang zu Digitalisierung und Bildung“ stellt die Erzdiözese unter anderem auch Geld für die Anschaffung von technischen Geräten wie Tablets zum Lernen zur Verfügung und hat die Einrichtung von WLAN in mehreren Flüchtlingsunterkünften finanziert.

Die „FerienLernGaudi“ bietet in den Pfingst- und Sommerferien eine niederschwellige Möglichkeit, Bildungsdefiziten entgegenzuwirken. Mehrere Kooperationspartner setzen das Konzept für Schülerinnen und Schüler unterschiedlicher Altersgruppen um. Bislang beteiligen sich an dem Projekt neben FAMI und dem Erzbischöflichen Jugendamt München und Freising auch Sant‘Egidio, die katholische Erwachsenenbildung, die Bildungseinrichtung IN VIA Connect, die Diözesancaritas, „Willkommen in München“, das Netzwerk Soforthilfe für Geflüchtete, der Diözesanverband des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) sowie die Münchner BildungsLokale. Die ersten Veranstaltungsorte sind in den Pfingstferien das Kirchliche Jugendzentrum Neuperlach und das Jugendhaus Schwabing des Erzbischöflichen Jugendamts, das Freizeit- und Kulturzentrum IN VIA Connect und die Räume der Gemeinschaft Sant‘Egidio im Münchner Norden. 75 Jugendliche werden an der ersten „FerienLernGaudi“ teilnehmen. Für die Sommerferien ist eine Ausweitung des Angebots mit weiteren Standorten geplant. Hierzu sind die beteiligten Organisationen auf der Suche nach neuen Netzwerkpartnern.(hs)