Kardinal Marx weiht Altar von St. Peter und Paul Beuerberg

Liturgische Ausstattung der Pfarrkirche erneuert / Gesamtrestaurierung abgeschlossen
München, 13. April 2021. Der Erzbischof von München und Freising, Kardinal Reinhard Marx, weiht am Sonntag, 18. April, um 10 Uhr den neuen Altar der Pfarrkirche St. Peter und Paul im früheren Kloster Beuerberg im Landkreis Bad-Tölz-Wolfratshausen. Nach fast zehn Jahren endet damit die Gesamtrestaurierung und liturgische Neugestaltung der ehemaligen Augustinerchorherren-Stiftskirche. Der Gottesdienst findet pandemiebedingt und aus Platzgründen nichtöffentlich statt. Nach dem Gottesdienst besteht unter Einhaltung der in Kirchen angesichts der Corona-Pandemie geltenden Infektionsschutzbestimmungen die Möglichkeit, die renovierte Kirche zu besichtigen.

Die neue liturgische Ausstattung der Kirche, deren Geschichte bis in das 12. Jahrhundert zurückreicht, hat der Münchner Bildhauer Werner Mally entworfen und gefertigt. Die Frontalsicht des Altars, der aus einem Stück hellen Kelheimer Auerkalks gearbeitet wurde, gleicht einem breiten, T-förmigen Tisch, unter dessen Platte, durch einen schmalen Spalt getrennt, je Seite eine auf die Spitze gestellte, massive Parabel steht. Die beiden Parabeln nehmen Bezug auf die Form der doppelgeschossigen Bogenarkaden der Chorwände der Kirche. Der nahestehende neue Ambo orientiert sich in Material und Form am Altar. Neben den frühbarocken Kunstwerken, etwa dem Hochaltar und der Kanzel, die nach der Neugestaltung der Kirche ab dem Jahr 1626 installiert wurden, bringt die Schlichtheit der neuen Ausstattung einen modernen Akzent ein.

Ein Taufort wurde in der dritten südlichen Langhauskapelle der Kirche neu angelegt. Da bis zum Jahr 1803 die heutige Friedhofskirche für Beuerberg und Herrnhausen als Pfarrkirche genutzt wurde und dort die Taufen stattfanden, geriet das 1539 geschaffene, rotmarmorne Taufbecken von St. Peter und Paul aus dem Blick und wurde an der nördlichen Chorseitenkapelle teilweise eingemauert. An dem neu geschaffenen Taufort ist nun das historische Becken auf einem neuen Sockelbalken aus Kelheimer Auerkalk platziert worden. Die ebenfalls neue, in den Stein eingelegte, bronzene Taufschale und der metallene Osterleuchter symbolisieren den der Taufe innewohnenden Geist der Erneuerung. Der Standort nahe der Kanzel verweist auf das Bild des angrenzenden Seitenaltars, das die Taufe des Heiligen Augustinus durch den Heiligen Ambrosius zeigt.

Das Staatliche Bauamt Weilheim hat die Arbeiten an der Kirche im Herbst 2011 begonnen, nachdem zahlreiche Feuchtigkeitsschäden festgestellt wurden und statische Beeinträchtigungen zu befürchten waren. Neben einer statischen Sicherung, Dach- und Fassadenarbeiten sowie einer umfassenden Überarbeitung des Innenraums und der Ausstattung wurde im Zuge der Arbeiten auch die Elektronik im Gotteshaus erneuert: Künftig sind Sicherheitsanlagen für Brandmeldung und Einbruchsschutz, Akustik-Technik für die Tonübertragung auch mittels Induktion für Hörgeräte sowie eine energiesparende Kirchenbeleuchtung in LED-Technik vorhanden.

Mit der Weihe der neuen liturgischen Ausstattung endet die Gesamtrestaurierung der Kirche, die in Folge der Säkularisation 1803 an den Freistaat ging und sich nach wie vor in dessen Besitz befindet. An den Gesamtkosten in Höhe von 5,9 Millionen Euro, die mehrheitlich der Freistaat trägt, hat sich die Erzdiözese München und Freising mit einer Million Euro beteiligt. (hs)