Schalk: „Was möglich ist, sollten wir uns auch zutrauen“

Diözesanratsvorsitzender mahnt schnelle Umsetzung von Beschlüssen des Synodalen Weges an
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Wolfratshausen, 18. März 2023. Der Vorsitzende des Diözesanrats der Katholiken der Erzdiözese München und Freising, Armin Schalk, mahnt an, zu einer schnellen Umsetzung der Beschlüsse des deutschlandweiten Synodalen Weges sowie von diözesanen Zukunftsprojekten zu kommen. „Es ist nicht akzeptabel, nur auf übergeordnete Gremien zu verweisen. Was möglich ist und auch einen Millimeter darüber hinaus, das sollten wir uns auch zutrauen, hier braucht es Mut zu Veränderungen“, so Schalk bei der Frühjahrsvollversammlung des Diözesanrats am Samstag, 18. März, in Wolfratshausen. „Wir müssen schauen, dass wir bei diesen Themen auf den Punkt kommen und Entscheidungen gefällt werden“, forderte der Diözesanratsvorsitzende, „nur wenn wir in eine Umsetzung kommen, erzielen wir Freude und Spaß an unserem Glauben, damit wir die Frohe Botschaft auch mit frohem Gesicht verkünden können.“
 
Bezogen auf die Diskussion um die Einrichtung neuer synodaler Entscheidungsstrukturen auch auf Diözesanebene warf Schalk die Frage auf, was dies für den Diözesanrat und sein gesellschaftspolitisches Wirken bedeute: „Können wir uns künftig noch frei äußern oder müssen wir uns vorher abstimmen mit der Bistumsleitung?“ Damit beschäftige sich der Vorstand des Diözesanrats derzeit intensiv. „Dass wir uns frei äußern können, ist ein hohes Gut, das wir nicht verlieren wollen“, unterstrich Schalk.
 
Sowohl mit Blick auf die Beschlüsse des Synodalen Weges wie auch auf Strategieprojekte des Erzbistums und eine geplante Neuordnung der Zusammenarbeit auf Dekanatsebene gab Schalk zu bedenken, was ehrenamtlich überhaupt geleistet werden könne. „Es ist schön, wenn mehr Aufgaben auf Ehrenamtliche übertragen werden. Aber: Je mehr Einbindung, je mehr Entscheidung, je mehr Mitverantwortung, desto mehr Zeit müssen wir aufwenden“, betonte Schalk mit Verweis auf die oft hohe berufliche Belastung von Ehrenamtlichen. Es müsse diskutiert werden, „wo wir reingehen, wo aber auch unsere Grenzen sind“.
 
Schalk berichtete darüber hinaus zum aktuellen Stand der Anträge, die von der Vollversammlung des Diözesanrats im Oktober 2022 verabschiedet worden waren. Die Versammlung hatte beschlossen, der Vorstand des Diözesanrats solle sich dafür einsetzen, „dass Kardinal Reinhard Marx auch nicht geweihte Seelsorgerinnen und Seelsorger mit dem Predigtdienst in Eucharistiefeiern beauftragt“. Zudem hatte die Vollversammlung den Vorstand beauftragt, auf den Kardinal zuzugehen, dass er „die sich bietenden rechtlichen Möglichkeiten nutzt“ und nicht geweihte Seelsorgerinnen und Seelsorger „mit der Spendung der Taufe und Trauassistenz beauftragt“. Schalk dankte der Bistumsleitung dafür, die beiden Anliegen zeitnah zur Befassung in verschiedene diözesane Gremien eingebracht zu haben. „Wir befinden uns in der Erzdiözese gemeinsam auf einem synodalen Weg, wir sind gut unterwegs“, lobte der Diözesanratsvorsitzende das Miteinander, „wir haben eine gute Gesprächskultur“.
 
Der Diözesanrat der Katholiken ist das oberste Laiengremium der Erzdiözese. In die Vollversammlung werden Vertreterinnen und Vertreter der Dekanatsräte, die sich wiederum aus Vertretenden der Pfarrgemeinderäte zusammensetzen, sowie der katholischen Verbände und Organisationen entsandt. Die rund 160 Delegierten der Frühjahrsvollversammlung in Wolfratshausen beschäftigten sich zu Beginn in einem Studienteil unter dem Motto „Gerechter Krieg – Ungerechter Friede?“ mit dem Thema Friedensethik und dem Krieg in der Ukraine. Veronika Bock, Direktorin des Zentrums für ethische Bildung in den Streitkräften in Hamburg, hielt dazu einen Impulsvortrag. Zudem tauschten sich die Delegierten mit Kardinal Marx sowie mit Generalvikar Christoph Klingan aus. (kbr)