„Shadowlight“ setzt Zeichen gegen Kindesmissbrauch

Aufführung und Podiumsgespräche in St. Korbinian im Rahmen der Langen Nacht der Museen /
Weitere künstlerische Werke in ehemaliger Karmeliterkirche und in der Pfarrkirche St. Paul
München, 11. Oktober 2021. Das Kulturmanagement der Erzdiözese München und Freising bringt im Rahmen der Langen Nacht der Münchner Museen am Samstag, 16. Oktober, in der Pfarrkirche St. Korbinian in Sendling das Projekt „Shadowlight“ zur Aufführung. Das Werk ist ein künstlerischer Appell für entschiedenes Vorgehen gegen Missbrauch an Kindern. Es handelt sich um eine Videokunst-Installation von Philipp Geist, verbunden mit einer Tanzchoreografie von Pedro Dias sowie Lesungen von Texten von Agnes Wich, die als Kind selbst von Missbrauch betroffen war. An den Lesungen im Rahmen der Aufführung nimmt auch Peter Beer teil, Professor am Institut für "Interdisciplinary Studies on Human Dignity and Care" (IADC) der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom. Das rund 20-minütige Stück wird an dem Abend um 18, 20 und 22 Uhr aufgeführt, bei der letzten Aufführung nur mit Installation und Tanz. Im Anschluss an die ersten beiden Darbietungen findet ein Podiumsgespräch mit Agnes Wich, Philipp Geist, Pedro Dias, Elisabeth Lutz vom Kulturmanagement der Erzdiözese sowie Peter Beer statt. Zwischen 23 und 1 Uhr illuminiert die Videokunst-Installation des Projekts die Kirche.
 
Im Rahmen der Langen Nacht der Museen kann zudem die Ausstellung „Gott ist schön“ in der ehemaligen Karmeliterkirche (Karmeliterstraße 1) in München besucht werden, die zu einem interkulturellen wie interreligiösen Dialog über die Ästhetik der arabischen Schrift anregen will. Den Schwerpunkt bilden kalligraphisch gestaltete Texte aus Thora, Neuem Testament und Koran auf großen Holztafeln, die zu einer Auseinandersetzung mit den Gemeinsamkeiten und Unterschieden in den heiligen Texten der drei abrahamitischen Religionen einladen. Kalligraphisch-bildnerisch umgesetzte Texte von Dichtern und Mystikern wie Goethe, Rilke, Hölderlin und Mansur Halladsch in arabischer Übersetzung und auch in Originalschrift stellen ein weiteres wesentliches Element der Schau dar. Die Ausstellung ist Teil der Aktionen im Monat der Weltmission im Oktober. Veranstaltet wird sie vom Fachbereich Dialog der Religionen und der Abteilung Weltkirche im Erzbischöflichen Ordinariat München, der Domberg-Akademie und dem internationalen katholischen Missionswerk missio in Kooperation mit dem Münchner Forum für Islam und dem Verein der Freunde Abrahams mit finanzieller Unterstützung der Katholischen Erwachsenenbildung München und Freising.
 
Ebenfalls angesehen werden kann an diesem Abend die Videoarbeit „Von Ewigkeit zu Ewigkeit“ in der Pfarrkirche St. Paul im Münchner Bahnhofsviertel. Künstler Stefan Hunstein präsentiert dort in Kooperation mit der Kunstpastoral der Erzdiözese den Abschluss einer Trilogie. Standen im ersten Teil Männerportraits und im zweiten Kinder im Mittelpunkt, gehen in Hunsteins jüngstem Werk unterschiedliche Frauenbilder jeden Alters und jeglicher Herkunft in einem endlosen Zyklus auseinander hervor. Hunstein hat 21 Frauen porträtiert. Etwa zwei Minuten ist jede zu sehen, danach wird das Bild zum nächsten Bild wie in einem Reigen weitergegeben. Der Blick der Frauen ist laut Künstler geprägt durch Unbefangenheit, die Kraft aus dem eigenen Sein schöpft. „In diesen schwierigen Zeiten, die voll von Katastrophennachrichten sind, möchte ich eine optimistische Haltung zeigen: Unvoreingenommen offen ist der Blick aller porträtierten Frauen. Im Weiblichen liegt die Chance für die Zukunft“, so Hunstein. (hs/uq)
 
Hinweis:
„Shadowlight“ steht als Video zur Verfügung, das für Tagungen, Seminare und Vorträge im Kontext von Aufklärung und Prävention genutzt werden kann. Es kann beim Kulturmanagement der Erzdiözese unter alutz@eomuc.de bestellt werden. Journalistinnen und Journalisten, die über die Aufführungen berichten wollen, werden um eine Anmeldung gebeten per E-Mail an pressestelle@erzbistum-muenchen.de.