Vorsitzender des Landeskomitees der Katholiken würdigt verstorbenen Papst
München, 21. April 2025. Das Landeskomitee der Katholiken in Bayern zeigt sich „tief betroffen“ über den Tod von Papst Franziskus, er hinterlasse ein „einzigartiges und prägendes Erbe“. Der Vorsitzende des Laiengremiums, Christian Gärtner, würdigt Franziskus für seine innerkirchlichen Reformen und Innovationen sowie als „Anwalt des Dialogs und der Versöhnung“, der stets an der Seite der Armen, Schwachen und Ausgegrenzten gestanden sei. Die Würdigung im Wortlaut:
„Das Landeskomitee der Katholiken in Bayern ist von der Nachricht des Todes von Papst Franziskus tief betroffen. In den knapp zwölf Jahren seines Wirkens konnte Papst Franziskus in unserer Kirche und der Weltgemeinschaft wichtige Impulse setzen. Er hinterlässt ein einzigartiges und prägendes Erbe.
Seine lateinamerikanischen Wurzeln waren sein gesamtes Pontifikat über in seinem Handeln spürbar. Es war geprägt von einer tiefen Spiritualität, sozialer Verantwortung, von Dialog und dem beständigen Streben nach Frieden und Gerechtigkeit.
Papst Franziskus stand stets an der Seite der Armen, der Schwachen und Ausgegrenzten. Er rückte diejenigen in den Fokus, die sonst übersehen werden. Er predigte Demut und Versöhnung – und lebte diese auch. Mit seinem einfachen Lebensstil stellte er die Kirche und ihre Verantwortung in den Dienst der Menschen, besonders derjenigen, die es am schwersten haben. In einer Zeit weltweiter Krisen war er ein unermüdlicher Anwalt des Dialogs, der Versöhnung und der interreligiösen Zusammenarbeit.
Sein spirituelles und geistiges Erbe wird in seinen Schriften weiterleben – insbesondere sind hier das Apostolische Schreiben ,Evangelii Gaudium‘ und die Enzyklika ,Laudato si‘ zu nennen. Aus seiner tiefen Überzeugung und seiner lateinamerikanischen Prägung heraus ging Papst Franziskus in ,Evangelii Gaudium‘ mit den Verfehlungen einer globalen, profitorientierten Gesellschaft, die den Menschen an sich nicht mehr sieht, ins Gericht. Sein Satz ,Diese Wirtschaft tötet‘ hallt bis heute nach. Um die Wirtschaft gerechter zu machen, müsse sie aus der Perspektive der Würde jedes Menschen und des Gemeinwohls gestaltet werden (EG 203). Es reiche nicht, ,auf die blinden Kräfte und die unsichtbare Hand des Marktes zu vertrauen‘ (EG 204), warnte der Papst damals mit Blick auf die immer größer werdende Schere zwischen Arm und Reich. ,Laudato si‘ war ein weiterer Meilenstein seines Pontifikats. Darin hat Papst Franziskus unmissverständlich deutlich gemacht, dass Soziales und Ökologisches zusammengehören. Er mahnt zu Achtsamkeit gegenüber den Mitmenschen und der Mitwelt und ermutigt zum Handeln, damit ein gutes Leben für alle und insbesondere für die kommenden Generationen auf diesem Planeten möglich sein wird.
Als Laienorganisation sind wir Papst Franziskus besonders dankbar für die Reformen und Innovationen, die er innerkirchlich angestoßen hat. Er hat Synoden und vatikanische Ämter für Laien geöffnet und den Dialog gesucht. Die Weltsynode war ein erster wichtiger Schritt für eine mutige, zukunftsgerichtete Kirche im 21. Jahrhundert.
Papst Franziskus wird in Erinnerung bleiben als ein aufrechter Mann des Glaubens und des Mitgefühls, der mit Demut und Offenheit voranging und bis zuletzt an seiner unerschütterlichen Überzeugung festhielt, dass eine bessere Welt und ein Leben in Gerechtigkeit und Frieden für alle Menschen möglich sind. Wir, das Landeskomitee der Katholiken in Bayern, werden ihm ein ehrendes Gedenken bewahren.“