Diözesanrat will Strategieprozess der Erzdiözese mitgestalten

Engagierte Diskussion mit Generalvikar Klingan und Vorsitzendem Tremmel in Rosenheim
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München, 10. Oktober 2020. Der Diözesanrat der Katholiken will den Gesamtstrategieprozess der Erzdiözese München und Freising engagiert mitgestalten. Bei der ersten von vier regionalen Informationsveranstaltungen am Freitagabend, 9. Oktober, in Rosenheim nutzten rund 30 Vertreter und Vertreterinnen aus Pfarrgemeinderäten und Verbänden die Möglichkeit, sich inhaltlich einzubringen und Anregungen zu Zielen und Inhalten des Prozesses zu geben.
 
In einer Plenumsdiskussion mit Generalvikar Christoph Klingan und Diözesanratsvorsitzendem Hans Tremmel riefen Mitglieder des Diözesanrats beispielsweise dazu auf, verstärkt auf die Menschen zuzugehen: „Müssen wir nicht neue Wege einschlagen? Wie erreichen wir die Menschen, wie nehmen wir Kontakt auf? Wir müssen wach werden, wir brauchen einen Aufbruch!“ Ein wichtiges Thema war die Förderung des Ehrenamtes: „Wir brauchen mehr Wertschätzung, wir brauchen bessere Fortbildungs- und Fördermöglichkeiten.“ Strukturen müssten so gestaltet werden, dass sie Engagement ermöglichten, Ehrenamtliche in Verantwortung brächten und die Zusammenarbeit mit den hauptamtlichen Mitarbeitenden erleichterten. Generell seien Gestaltungsspielräume für die Verantwortlichen in den Pfarreien und Pfarrverbänden wichtig. Zur Sprache kamen auch wichtige Handlungsfelder wie Kinder- und Jugendarbeit, Liturgie und Kirchenmusik oder weltkirchliches Engagement, zum Beispiel in den Partnerschaften der Erzdiözese mit der Kirche Ecuadors und der Diözese Évry-Corbeil-Essones.
 
Der Vorsitzende des Diözesanrats, Hans Tremmel, betonte zum Gesamtstrategieprozess: „Es sollen möglichst viele eingebunden werden, auch wenn am Ende die Entscheidungen nicht von allen getroffen werden können.“ Angesichts endlicher finanzieller und personeller Ressourcen sei es nötig, ernsthaft die Frage zu stellen, was Kirche leisten müsse und könne. „Wir werden alle miteinander einen schmerzhaften Prozess erleben: Alles geht nicht, wir müssen Prioritäten setzen“, stellte Tremmel fest. „Am Ende wissen wir, was uns wichtig ist. Da kann dann mehr Geld hineinfließen, dieses Geld muss aber woanders weggenommen werden. Wir werden auf liebgewonnene Steckenpferde verzichten müssen.“ Die Beschränkung auf konkrete Handlungsfelder der Kirche halte er für sinnvoll: „Themen wie das Frauenpriestertum oder das Zölibat können in diesem Rahmen nicht verhandelt werden.“
 
Zu drei weiteren Informationsveranstaltungen treffen in den kommenden Tagen Vertreter aus Pfarrgemeinderäten und Verbänden in verschiedenen Regionen der Erzdiözese zusammen. Der Vorsitzende des Diözesanrats, Hans Tremmel, und der Generalvikar der Erzdiözese, Christoph Klingan, stellen jeweils die Planungen zum Gesamtstrategieprozess vor und kommen mit den Teilnehmern und Teilnehmerinnen darüber ins Gespräch. Ziel des Prozesses ist es, Leitlinien zu entwickeln, anhand derer die Erzdiözese ihr Handeln langfristig wirksam ausrichten kann. Zum Abschluss der Veranstaltungsreihe feiert der Erzbischof von München und Freising, Kardinal Reinhard Marx, am Samstag, 17. Oktober, um 17.30 Uhr im Münchner Liebfrauendom einen Gottesdienst mit den Delegierten des Diözesanrats. (gob)