Gemeindereferentinnen und -referenten ein „Teil der Hoffnungsgesellschaft für die Welt“

Festakt in Prien am Chiemsee und Gottesdienst mit Kardinal Marx anlässlich des Jubiläums
München, 13. Juli 2025. Kardinal Reinhard Marx hat die Gemeindereferentinnen und -referenten der Erzdiözese München und Freising anlässlich des 50-jährigen Bestehen ihres Berufsstandes als „Teil des großen Ganzen, der Hoffnungsgesellschaft für die Welt“ gewürdigt. „Dankbar können wir auf 50 Jahre zurückblicken“, sagte der Erzbischof von München und Freising am Samstagabend, 12. Juli, bei einem Freiluftgottesdienst auf der Fraueninse im Chiemseel.
 
            „Es ist wichtig, sich immer wieder zu vergewissern auf dem Weg als Seelsorger: Was ist mein Herz, meine Seele, meine Kraft – denn ohne wirken wir unglaubwürdig“, erinnerte Marx. „Wir bringen nicht Gott zu den Menschen: Er ist schon da. Wir wollen andere neugierig machen, ihn zu entdecken.“ Wichtig sei es dabei, „vom anderen her zu denken, Wegbegleiter zu sein, Pilger der Hoffnung“. Der Erzbischof versprach: „Ich will meinen Beitrag leisten zu einem guten Miteinander von Haupt- und Ehrenamtlichen  und einer synodalen Kirche. Wir wollen inmitten einer pluralen Welt eine kraftvolle Einheit sein.“
 
            Generalvikar Christoph Klingan hatte zuvor bei einem Festakt in Prien den Gemeindereferentinnen und -referenten „ein großes Danke“ ausgesprochen, „ein wirklich von Herzen kommendes Vergelt’s Gott für ihren vielfältigen Einsatz, für das Vorangehen ihrer Berufsgruppe, das immer wieder neue Aufbrechen und für ihr so segensreiches seelsorgliches Wirken in unserem Erzbistum zum Wohl der Menschen, stets motiviert von der Freude des Evangeliums“. Aktuell sind im Erzbistum München und Freising 266 Gemeindereferentinnen und -referenten im aktiven Dienst, davon 45 Männer. „Tendenz der Gesamtzahl steigend, was uns sehr freut und in diesen Zeiten so gar nicht selbstverständlich ist.“ Klingan unterstrich: „Kooperative Pastoral, ein echtes Miteinander der pastoralen Berufsgruppen hat sich im Laufe der Jahrzehnte entwickelt.“ Dies zeige: „Unser sicher insgesamt reichlich schwerfälliger Dampfer Katholische Kirche ist bei langem Atem auch veränderungs- und entwicklungsfähig. Hier ist wirklich was aufgebrochen und vorangegangen in den vergangenen fünf Jahrzehnten.“
 
Gemeindereferentinnen und -referenten haben ein Studium der Religionspädagogik oder ein theologisches und religionspädagogisches Fernstudium absolviert sowie eine dreijährige Berufseinführung in Pfarreien und Pfarrverbänden durchlaufen. Sie arbeiten in der Seelsorge im Team mit Priestern, Diakonen und Pastoralreferentinnen und -referenten zusammen. Sie sind zum Beispiel in der Jugend-, Familien- und Seniorenarbeit tätig oder in der Vorbereitung von Kindern und Jugendlichen auf Erstkommunion und Firmung und übernehmen Leitungsverantwortung. Sie begleiten darüber hinaus Bildungsangebote, gestalten Wort-Gottes-Feiern sowie Beerdigungen und geben Religionsunterricht.
 
Vor 50 Jahren schloss der erste Jahrgang von Gemeindereferentinnen die Berufsausbildung in der Erzdiözese München und Freising ab. Der Berufstand ging aus den sogenannten Seelsorgshelferinnen hervor, deren Ausbildung im Zusammenhang mit den Beschlüssen der Würzburger Synode in die der Gemeindereferentinnen und -referenten übergeführt wurde. (uq)