Kardinal Marx feiert „Aschermittwoch der Künstler“

Gottesdienst mit Kulturschaffenden im Liebfrauendom / Intervention „Erde zu Erde…“ im Altarraum
Erde als Ursprung und Ende allen irdischen Lebens steht im Mittelpunkt des diesjährigen Gottesdienstes zum „Aschermittwoch der Künstlerinnen und Künstler“, den der Erzbischof von München und Freising, Kardinal Reinhard Marx, am Mittwoch, 14. Februar, um 18 Uhr im Münchner Liebfrauendom feiert. Einen künstlerischen Akzent im Gottesdienst setzt die Arbeit „Erde zu Erde…“ der Künstlerin Madeleine Dietz. Getrocknete, vor den Altar geschichtete Erdstücke lösen sich nach unten auf den Treppenstufen in lose Erde auf. Diese Art Mauer verstellt und verhüllt den Weg zum Altar und macht es für die liturgischen Dienste erforderlich, neue Wege zu gehen.
 
„Erde ist der Boden, auf dem etwas wächst“, erläutert die Künstlerin selbst ihre Intervention. „Erde ist der Boden, der bearbeitet, gepflegt werden kann, aber auch vertrocknet, verdorrt. Die Erde ernährt uns, wir gehen in sie zurück. Kreislauf des Lebens, verbunden mit dem Nebeneinander von Leere und Fülle.“
 
Musikalisch gestaltet wird der Gottesdienst zum Aschermittwoch durch die Capella Cathedralis und Instrumentalisten unter der Leitung von Domkantor Benedikt Celler mit Musik von Ernst Krenek (1900-1991), Rudolf Mauersberger (1889-1971) und Orlando di Lasso (1532-1594). Nach der Kommunion sind die Gottesdienstbesucherinnen und -besucher zu einer Meditation eingeladen. Dafür erklingt ein eigens von Teresa Henselmann komponiertes Orgelstück. Die von Domorganist Ruben Sturm gespielten Klänge verschmelzen mit einem vom Schauspieler Anton Leiss-Huber vorgetragenen Text, während die Erde von Projektionskünstler Michael Gene Aichner als Sinnbild für die Hoffnung einer göttlichen Verwandlung unseres Lebens in goldenes Licht getaucht wird.
 
Der Gottesdienst wird zeitgleich ins Internet übertragen unter www.erzbistum-muenchen.de/stream. Die Kollekte kommt dem Monsignore-Fellerer-Fonds zugute, der Künstlerinnen und Künstler in Notsituationen unterstützt. Die Erd-Intervention ist bis Freitag, 15. März, zu sehen.
 
Der „Aschermittwoch der Künstler“ wurde von dem katholischen Schriftsteller und Diplomaten Paul Claudel nach dem Zweiten Weltkrieg in Paris begründet. Er wird mittlerweile in mehr als 100 Städten weltweit gefeiert. Mit dem Aschermittwoch beginnt die 40-tägige Fastenzeit, eine Zeit der Umkehr und Buße, in der sich die Gläubigen auf das Osterfest vorbereiten. Zu den Gottesdiensten an diesem Tag gehört der Ritus der Aschenauflegung. Die Geistlichen zeichnen den Gläubigen ein Kreuz aus Asche auf die Stirn und sprechen dabei einen Vers aus dem Buch Genesis: „Bedenke Mensch, dass du Staub bist und wieder zum Staub zurückkehren wirst“ oder aus dem Markus-Evangelium: „Kehrt um und glaubt an das Evangelium.“ In diesem Jahr findet für die Aschenauflegung Lehmerde aus der Intervention im Altarraum Verwendung. (uq)
 
 
Hinweis:
Fernseh- und Hörfunkjournalisten sowie Fotografen, die über den Gottesdienst berichten wollen, werden gebeten, sich bei der Pressestelle anzumelden unter pressestelle@erzbistum-muenchen.de.