Katholische Laien fordern Einsatz gegen prekäre Arbeit

Landeskomitee und Landeskatholikenausschuss mahnen Bündnis für gute Beschäftigung an
München, 10. März 2020. Das Landeskomitee der Katholiken in Bayern und der Landeskatholikenausschuss Niedersachsen fordern ein breit angelegtes Bündnis für gute Arbeit und Beschäftigung im Rahmen einer „Konzertierten Aktion“ von Arbeitgeberseite, Gewerkschaften und Politik. In einer gemeinsamen Stellungnahme werben die Laien für ein „weiterführendes Verbot von Werkarbeitsverträgen, die Aufhebung der sachgrundlosen Befristung von Arbeitsverhältnissen und sozialverträgliche Minijob-Lösungen“. Auch die öffentliche Hand müsse unter anderem im Wissenschaftsbereich „die Vielzahl von prekären Beschäftigungsverhältnissen in reguläre Arbeitsverhältnisse umwandeln, um den Beteiligten eine Perspektive für die Zukunft zu ermöglichen“.

In ihrem Schreiben kritisieren die Laien, dass trotz der historisch niedrigen Arbeitslosenzahlen vor der Corona-Krise die Zahl der in einem prekären Beschäftigungsverhältnis befindlichen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer auf hohem Niveau geblieben sei. Für rund ein Drittel der Beschäftigten sei prekäre Arbeit der Regelfall, wobei „die Risiken auf die Beschäftigten verlagert“ würden. Die Folge seien „unzureichende Altersversorgung durch geringere oder gar keine Sozialversicherungsbeiträge“ sowie der „Verlust der Arbeitnehmerrechte“. Vehement müsse den Stimmen begegnet werden, die „nach der Corona-Krise und den wirtschaftlichen Folgen eine Liberalisierung des Arbeitsmarktes und damit in der Konsequenz prekäre Beschäftigungsverhältnisse wollen“, fordern die Laien. 

Zugleich raten sie zu einer Orientierung an der Katholischen Soziallehre, die „mit ihren Grundprinzipien der Personalität, Solidarität, Subsidiarität und Nachhaltigkeit“ schon in der Vergangenheit „wirtschaftlichen Erfolg und soziale Sicherheit geprägt“ habe. Dieser Weg auf der Basis der päpstlichen Enzykliken wie zuletzt „Fratelli Tutti“ von 2020 eröffne „auch die Chance zur wirtschaftlichen und sozialen Bewältigung der Corona-Krise“. (hs)