Kreuzweg zum Gedenken an weibliche KZ-Opfer

Meditationen, Gebete und biografische Texte zum Schicksal von Frauen im Konzentrationslager Dachau
München, 8. April 2025. Ein Kreuzweg im Gedenken an die ins Konzentrationslager Dachau verschleppten Frauen wird am Freitag, 11. April, um 16 Uhr in der KZ-Gedenkstätte Dachau beschritten. Die jährlich stattfindende Veranstaltung ist heuer den fast 8.000 weiblichen Häftlingen gewidmet, die im KZ Dachau und den zugehörigen Außenlagern inhaftiert waren, und greift exemplarisch die Lebensgeschichte von fünf Frauen auf.
 
Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Kreuzwegs sprechen an fünf Stationen Gebete, hören Bibeltexte, Kurzmeditationen und exemplarisch die Biografien von fünf Frauen, die im Konzentrationslager Dachau festgehalten wurden. Darunter sind die Ärztin Ella Lingens, eine Widerstandskämpferin aus Wien, die 1980 von Yad Vashem als „Gerechte unter den Völkern“ ausgezeichnet wurde, und Miriam Rosenthal, eine der zahlreichen ungarischen Jüdinnen, die ab 1944 nach Kaufering in ein Außenlager des Konzentrationslagers Dachau verschleppt wurden, wo Rosenthal im Februar 1945 einen Sohn gebar.
 
Der Kreuzweg der Katholischen Seelsorge der KZ-Gedenkstätte Dachau in Zusammenarbeit mit dem Kreiskatholikenrat Dachau und dem Dachauer Forum e.V. beginnt um 16 Uhr am Eingang zum Museum (Pater-Roth-Straße 2a). „Das Schicksal der weiblichen Häftlinge im Konzentrationslagerkomplex Dachau ist oftmals nur wenig bekannt“, schreibt die Gedenkstättenseelsorge in ihrer Veranstaltungsankündigung. „Doch in einigen Außenlagern befanden sich sehr viele oder sogar ausschließlich weibliche KZ-Häftlinge“. Diese sind zum Teil sexualisierter Gewalt ausgesetzt gewesen, wurden Opfer pseudomedizinischer Versuche oder wurden zur Prostitution im Lagerbordell gezwungen; einige wurden als ausländische Widerstandskämpferinnen ermordet. (fho)
 
Hinweis:
Die Pressestelle vermittelt auf Anfrage Judith Einsiedel, Bischöfliche Beauftragte für KZ-Gedenkstättenarbeit in der Erzdiözese München und Freising, für Interviews und weiterführende Informationen. Bei Interesse wenden Sie sich per E-Mail an pressestelle@erzbistum-muenchen.de oder per Telefon an 089/2137-1263.