Kardinal Marx fordert bei Buchvorstellung mit Blick auf Synodalen Weg: „Bilder für Kirche der Zukunft“
München, 30. Januar 2020. Kardinal Reinhard Marx hat am Vorabend der ersten Plenarversammlung des Synodalen Wegs dafür geworben, „Bilder für die Kirche der Zukunft“ zu suchen: „Die Kirche der Zukunft ist eine, die Aktion und Kontemplation verbindet und nicht nur Theorien verkündet, sondern das Leben ansieht.“ Kirche dürfe nicht nur um sich kreisen, so Marx: „Wenn wir nur fragen: Was wird aus uns? Was wird aus unserer Pfarrei? Was wird aus der katholischen Kirche? Dann werden wir keine gute Zukunft finden“, sagte der Erzbischof von München und Freising am Mittwoch, 29. Januar. Anlass war die Vorstellung eines Buches von Andrea Riccardi, Gründer der internationalen katholischen Laienbewegung Sant’Egidio, in der Münchner Herz-Jesu-Kirche.
„Christus fragt, was aus der Welt wird: aus den Armen, den Kranken und den Hoffnungslosen“, fügte der Kardinal hinzu. Sant’Egidio gebe wertvolle Impulse, um dies im Blick zu behalten und zeige mit seiner Arbeit für das Wohl der Armen, den Frieden und die Ökumene, dass Frömmigkeit und Aktivität keine Gegensätze seien. Riccardis Buch „Alles kann sich ändern“ behandele auch die Frage, was Evangelisierung bedeute, so Marx. Sie bedeute nicht, „dass nur wir etwas wissen und die anderen zuhören müssen, sondern auch, dass wir uns auf einen Weg der eigenen Veränderung und der Umkehr begeben“. Es gehe nicht darum, eine Vergangenheit zu glorifizieren, „die vielleicht gar nicht so glorios war“, sondern darum, sich immer neu zu fragen, „was brauchen die Menschen an Leib und Seele?“. (hs)