Richtfest mit Kardinal Marx auf dem Freisinger Domberg

Rohbau für Gästehaus des Seminar- und Tagungszentrums der Erzdiözese fertiggestellt
München, 17. Juni 2025. Die Weiterentwicklung und Neugestaltung des Freisinger Dombergs kommt einen weiteren wichtigen Schritt voran: Bei einem Richtfest mit Kardinal Reinhard Marx, Erzbischof von München und Freising, wird am Donnerstag, 26. Juni, um 10.30 Uhr die Fertigstellung des Rohbaus für das neue Gästehaus des Seminar- und Tagungszentrums der Erzdiözese München und Freising auf dem Freisinger Domberg gefeiert. Vom künftigen Haus am Domberg, in dem bereits ein Muster-Gästezimmer eingerichtet wurde, sowie den umfassenden Sanierungs- und Restaurierungsarbeiten in der an den Neubau anschließenden historischen Residenz, unter anderem von der räumlichen Wiederherstellung des Steinernen Saals, können sich Journalistinnen und Journalisten vorab ein Bild machen bei einem
 
Presserundgang
durch den Rohbau des Hauses am Domberg
sowie die historische Residenz
auf dem Freisinger Domberg um 9 Uhr
 
Es informieren der Generalvikar der Erzdiözese München und Freising, Christoph Klingan, Benedikt Buckler, Leiter des Ressorts Bauwesen und Kunst im Erzbischöflichen Ordinariat und technischer Projektleiter der Weiterentwicklung und Neugestaltung des Freisinger Dombergs (WND), sowie Christoph Kürzeder, Direktor des Freisinger Diözesanmuseums und strategischer WND-Projektleiter.
 
Das Haus am Domberg, dessen Grundstein vor einem Jahr, im Juni 2024, gelegt wurde, ersetzt den ehemaligen, 2022 abgerissenen Anbau an die Residenz aus den 1960er Jahren. Das neue Gebäude nach Plänen des Berliner Architekturbüros Bruno Fioretti Marquez bietet Platz für bis zu 115 Übernachtungsgäste in 46 Zimmern, darunter auch Familien- und mehrere barrierefreie Zimmer, auf einer Bruttogesamtfläche von gut 5600 Quadratmetern. Städtebaulich ordnet sich der neue Anbau dem historisch bedeutenden Residenzgebäude unter, indem die Firstlinie des Anbaus unterhalb der Trauflinie der Residenz verbleibt. Ein skulptural angelegtes, aus teils gestocktem Sichtbeton errichtetes Treppenhaus verbindet Residenz und Anbau, im ersten Obergeschoss auf der Südseite schließt sich an die Residenz eine sieben Meter hohe Loggia an, von der sich ein freier Ausblick auf Freising und das Alpenvorland bietet.
 
Bei der Errichtung des Neubaus legt die Erzdiözese München und Freising einen großen Schwerpunkt auf eine nachhaltige Bauweise und folgt mit möglichst minimaler Haustechnik einem sogenannten Low-Tech-Ansatz, der die Eigenschaften der verwendeten Baumaterialien für ein gesundes Raumklima nutzt. So kommt bei den Geschossdecken und der inneren Tragstruktur eine Holzhybridbauweise aus zertifizierten und regionalen Rohstoffen zum Einsatz, die Außenwände aus Ziegelmauerwerk erreichen eine hohe Dämmung wie Wärmespeicherung, im Kellerbereich wird in Teilen Recyclingbeton verwendet. Das an das Fernwärmenetz der Stadt Freising angeschlossene Gebäude wird über die Effizienzklasse 55 verfügen und das Dachregenwasser in einer Zisterne für die Bewässerung der Pflanzen auf dem Domberg sammeln.
 
Im Südtrakt der ehemaligen fürstbischöflichen Residenz wird der im Zuge der Säkularisation im 19. Jahrhundert zurückgebaute barocke Steinerne Saal als repräsentativer Veranstaltungsort für bis zu 220 Personen in Form einer zeitgenössischen Interpretation wiederhergestellt. Daneben werden zahlreiche weitere historische Räumlichkeiten in der Residenz restauratorisch aufgearbeitet, so dass das Gebäude in seiner historischen Qualität und zugleich seiner über die Jahrhunderte gewachsenen Heterogenität wieder zu erleben sein wird. Zu den historischen, in enger Zusammenarbeit mit der Denkmalpflege behutsam restaurierten Räumen zählen neben dem Steinernen Saal unter anderem der Rote Saal, der Arbeosaal oder der Speisesaal von Gabriel von Seidl, der in seinen Grundzügen erhalten, denkmalpflegerisch aufgewertet und zugleich den Anforderungen eines modernen Gastronomiekonzepts angepasst wird. Der verloren gegangene historische Khueturm an der Nordwestecke der Residenz soll im Rahmen des Bauvorhabens an seiner historischen Stelle in Form einer Neuinterpretation wiederhergestellt werden.
 
Bereits zwischen Mitte April 2023 und Dezember 2024 konnte das historische Residenzdach restauriert werden. In enger Abstimmung mit dem Denkmalschutz wurden Schäden am Holzdachstuhl beseitigt und das Tragwerk statisch ertüchtigt. Zudem wurden neue Gauben sowie Kamine nach historischem Vorbild in das mit Biberschwanzziegeln neu eingedeckte Dach eingefügt. In der sanierten Residenz stehen insgesamt 18 Tagungsräume zur Verfügung. Neben dem Steinernen Saal dient die ehemalige Martinskapelle als Veranstaltungsraum für bis zu 140 Personen. Mit drei Appartements in der Residenz erhöht sich die Gesamtbeherbergungskapazität des Tagungs- und Seminarzentrums auf dem Freisinger Domberg auf insgesamt 127 Personen.
 
Die beiden kleineren, ehemaligen Wäscherei- und  Archivgebäude werden ebenfalls saniert. Im Erdgeschoss des Wäschereigebäudes wird ein neues Café entstehen mit Pergola und Blick ins Alpenvorland. Das Obergeschoss der Wäscherei sowie das Archivgebäude werden zu Verwaltungszwecken genutzt.  
 
Die Fertigstellung ist aktuell für das vierte Quartal 2027 geplant. Die Gesamtkosten für den Neubau, die Sanierung der historischen Residenz inklusive Wiederherstellung von Steinernem Saal und neuem Turm sowie die Sanierung der Archiv- und Wäschereigebäude belaufen sich auf rund 140 Millionen Euro und setzen sich zusammen aus rund 98 Millionen Euro kalkulierten Baukosten  und rund 39 Millionen Euro Baupreissteigerungen über die gesamte Projektlaufzeit. (ck)
 
 
 
Hinweis:
Medienvertreterinnen und -vertreter, die am Presserundgang und am anschließenden Richtfest teilnehmen wollen, werden um Anmeldung per E-Mail an pressestelle@erzbistum-muenchen.de oder unter Telefon 089/2137-1263 gebeten.