Kirchen in München beteiligen sich mit besonderen Angeboten an abendlicher Ausstellungsaktion
München, 15. Oktober 2024. Kirchliche Orte der Stadt beteiligen sich mit besonderen Angeboten an der „Langen Nacht der Münchner Museen“ am Samstag, 19. Oktober, von 18 Uhr bis 1 Uhr. In der Kirche St. Andreas in der Zenettistraße 46 interpretiert das Studio für interaktive Licht- und Videokunst „We are Video“ den Kirchenraum als modernes Sinnbild für die menschliche Sehnsucht nach Rückzug, Ruhe und Selbstfindung. Die Lichtinstallation „Giardino misterioso“ verwandelt die Kirche in einen Ort, der dazu einlädt, dem Alltag zu entfliehen und in eine spirituelle Welt einzutauchen, die voller Rätsel und Wunder ist. Licht und Schatten spielen mit der Wahrnehmung und erschaffen eine Atmosphäre, die dazu anregen soll, die eigene Vorstellung von Realität und Mysterium zu hinterfragen – der Garten als Sinnbild für die Komplexität und Schönheit des Lebens. Jede halbe Stunde bis 23.30 Uhr bereichert die Gruppe Super Plastik mit freien Improvisationen aus minimalen Beats, modularen Synthesizern und Blasinstrumenten die Installation um eine weitere, musikalische Dimension.
Die originalgetreue Kopie des „Turiner Grabtuchs“ ist in der Heilig-Geist-Kirche am Viktualienmarkt von 19 bis 24 Uhr zu sehen. Das rund vier Meter lange und 1,10 Meter breite Leinentuch mit angenähtem Saum zeigt das Abbild eines Mannes in voller Größe in Vorder- und Rückenansicht. „Wer ist der Mann auf dem Tuch?“, fragt die vom Deutschen Malteserorden in Zusammenarbeit mit der Stadtpfarrei Heilig Geist und der Stadtpastoral entwickelte Ausstellung. Dort werden auch die Historie, die wissenschaftliche Forschung und die theologischen Sichtweisen zu dem Leinentuch dokumentiert, das für viele Gläubige den gekreuzigten Jesus nach der Grablegung zeigen soll. Zudem werden naturwissenschaftliche Erkenntnisse um Wunden und Echtheit vorgestellt.
Einen Weg der Hoffnung können die Besucherinnen und Besucher in der ehemaligen Karmeliterkirche (Karmeliterstraße 1) am Lenbachplatz gehen. Der „Hoffnungsteppich“ aus 16 mit Leitfragen und Zitaten bedruckten Teppichfliesen lädt dazu ein, über das Leben und die Hoffnung nachzudenken. Die Grundbotschaft vieler Religionen steht für den Glauben, dass Veränderungen möglich sind und die Zukunft noch besser werden kann als die Gegenwart. Die Besucherinnen und Besucher sind an diesem Abend dazu eingeladen, sich von Impulsen, Bildern und Klängen zum Weitergehen im Alltag inspirieren zu lassen.
Bis 1 Uhr ist auch die Aussichtsplattform des Südturms des Münchner Liebfrauendoms geöffnet – der Einlass endet um 0.30 Uhr. In dieser Nacht bietet sich die seltene Gelegenheit, das städtische Lichtermeer vom knapp 100 Meter hohen Turm zu bewundern. Um 21.30 sind die Besucherinnen und Besucher zudem zu einem Orgelkonzert im Dom eingeladen. (hor)