Webinar zu Rassismus und App mit Gedenkfunktion

Einrichtungen der Erwachsenenbildung in der Erzdiözese entwickeln neue digitale Angebote
München, 10. Juli 2020. Während der Corona-Krise haben die Einrichtungen der Erwachsenenbildung in der Erzdiözese München und Freising neue digitale Bildungsangebote entwickelt und bestehende Online-Aktivitäten ausgebaut. Die in den vergangenen Monaten entstandenen Konzepte und Kompetenzen sollen auch unabhängig von der Krise genutzt werden und in die Programmplanung einfließen.
 
Die Domberg-Akademie der Erzdiözese mit Sitz in Freising bietet unter anderem ein Webinar zur Geschichte des Rassismus an. In dem Online-Kurs mit dem Titel „Eine Geschichte der Abwertung – Streifzug durch einhundert Jahre Rassismus und der Widerstand dagegen“ werden auch die aktuellen "Black Lives Matter"-Proteste Thema sein. Eine Fortbildung zur Biografiearbeit beginnt im Oktober. Der Kurs für Personen, die ehrenamtlich oder beruflich mit Gruppen arbeiten wollen, wird sowohl digital als auch analog umgesetzt.
 
Zahlreiche Kurse der Katholischen Erwachsenenbildung, die bisher als Präsenzveranstaltungen durchgeführt wurden, finden zurzeit ausschließlich oder teilweise online statt. So können Interessierte noch bis Ende August per Video das Jodeln lernen. Junge Mütter erhalten bei einem virtuellen Treffen Tipps und Anregungen rund ums Stillen. Auch Themen wie Stressbewältigung durch Achtsamkeit, Online-Moderation, Nichtraucher-Werden oder kreatives Schreiben werden digital vermittelt.
 
Die Zugriffszahlen auf die seit mehr als zwei Jahren bestehende Lernplattform für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Erzdiözese sind während der Corona-Zeit stark gestiegen. Haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können über die Plattform in virtuellen Räumen an Veranstaltungen teilnehmen, Materialien herunterladen und Übungen absolvieren. Lernräume existieren unter anderem zu Themen der theologischen Bildung, der Familienbildung und der Seniorenbildung. Bereits mehr als 100 Frauen und Männer wurden zu sogenannten Lerngestaltern ausgebildet und setzen ihre Erfahrungen beispielsweise in der Erwachsenenbildung für die neue Lehr- und Lernweise ein.
 
Ab Herbst verfügbar sein wird eine App der katholischen Seelsorge an der KZ-Gedenkstätte Dachau. Mit dem Programm können die Lebensdaten von etwa 2.800 Geistlichen unterschiedlicher Religionen und Konfessionen abgerufen werden, die im Konzentrationslager Dachau inhaftiert waren. Mehr als ein Drittel dieser Geistlichen hat die Haft nicht überlebt, etliche von ihnen wurden ermordet. Beim Öffnen der App werden die Daten derer angezeigt, deren Todestag sich am jeweiligen Tag jährt. Zudem stehen zwei Kreuzwegmeditationen mit jeweils sieben Stationen auf dem Gedenkstättengelände zur Verfügung. Sie enthalten biografische Informationen zu einzelnen Personen, Bibeltexte und Betrachtungen. (ct)
 
 
Hinweis:
Eine Auswahl digitaler Bildungsangebote für Erwachsene mit Links zu den einzelnen Einrichtungen findet sich unter www.erzbistum-muenchen.de/digitale-bildungsangebote.