Gästebrief 2024: In Jesenwang reiten Pferde durch die Kirche

Zumindest sagt das ihre Oma, „und auf die hör ich“. Und den Ponys der Pferdehalterin gefällt die „mega Stimmung“ ebenfalls: „Die genießen die Aufmerksamkeit, wenn sie jeder streicheln will.“ 

Der Ritt mit Segen für Tier und Reiter geht auf ein über 300 Jahre altes Gelübde zurück. Damals suchte eine Viehseuche den Landstrich heim. Die Bewohner versprachen deshalb eine Wallfahrt zur Kirche des heiligen Willibald bei Jesenwang.

Damit die Rösser dem heiligen Ort so nah wie möglich kamen, führten ihre Besitzer sie am Altar vorbei. So ist das bis heute. Eine besondere Kirche ist Sankt Willibald aber auch über die ungewöhnliche Wallfahrt hinaus. Sie ist seit dem Mittelalter fast unverändert geblieben.

Die damals entstandene Flachdecke ist über und über mit Blumen und Sternen verziert, weit über tausend sind es. Zudem liegt Sankt Willibald auf der historischen Römerstraße von Salzburg nach Augsburg. Daran erinnert ein Denkmal an der Kirche, in dem das 7,20 Meter breite und 1 Meter hohe Profil der Römerstraße zu sehen ist. Teilweise gilt die antike Streckenführung noch heute. Konditionsstarke Radfahrer können Jesenwang auf dem etwa 80 Kilometer langen Rundweg von Olching nach Fürstenfeldbruck erreichen. Mit vielen Gelegenheiten, sich zwischendurch in einem Wirtshaus oder Biergarten zu erholen.

Weitere Ausflugsziele finden Sie im Gästebrief 2024