Schubkraft für das Miteinander Kirchliche Jugendarbeit und Digitalität

Digitale Medien sind ein selbstverständlicher Bestandteil der Lebenswelt junger Menschen und aus deren Alltag nicht wegzudenken. Durch die Corona-Pandemie haben sie weiter an Bedeutung gewonnen. Im Erzbischöflichen Jugendamt beweisen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Tag für Tag mit viel Engagement und Herzblut: Auch kirchliche Jugendarbeit kann digital sein.
 
Auf dem Bild ist eine Lichtinstallation mit einer Taube zu sehen. Der Name lautet "Taube des Lichts".
"Taube des Lichts": Das Erzbischöflichen Jugendamts München und Freising nutzt digitale Medien auch zur Firmvorbereitung.
Instagram, TikTok, Games, YouTube, Facebook, WhatsApp und Co.: Digitale Medien sind ein selbstverständlicher Bestandteil der Lebenswelt junger Menschen und aus deren Alltag nicht wegzudenken. Durch die Corona-Pandemie haben sie weiter an Bedeutung gewonnen. Die Frage, ob kirchliche Jugendarbeit auch im Digitalen stattfinden muss, stellt sich für Andrea Glodek deshalb nicht. Für die Grundsatzreferentin des Erzbischöflichen Jugendamts München und Freising geht es vielmehr um das „Wie“ und nicht um das „Ob“: „Wenn wir als Kirche jungen Menschen begegnen und sie erreichen wollen, müssen wir natürlich auch im digitalen Raum unterwegs sein.“

Digitaler Schub in der kirchlichen Jugendarbeit
 
Genauso wie das Jahr 2020 den Alltag von Jugendlichen auf den Kopf gestellt und zu deutlich höheren Nutzungszeiten von Smartphone, Laptop und Tablet geführt hat, brachte es auch einen digitalen Schub in der kirchlichen Jugendarbeit im Erzbistum München und Freising. „In dieser außergewöhnlichen Zeit konnte die kirchliche Jugendarbeit wieder einmal unter Beweis stellen, wie kreativ, innovativ und flexibel sie ist. In vielen digitalen Bereichen waren wir bereits gut aufgestellt, aber die Pandemie hat uns noch einmal ein deutliches Stück nach vorne gebracht“, so Andrea Glodek.
 
Während die digitalen Medien vor Corona in erster Linie Teil der Kommunikation, Vernetzungs- und Öffentlichkeitsarbeit waren, finden heute im digitalen Raum auch Bildungsarbeit, Liturgie, Gruppenstunden oder Ferienangebote statt. „Gleich zu Beginn der Pandemie haben wir die verschiedensten Möglichkeiten ausprobiert: gemeinsam online gekocht und gespielt, Online-Gottesdienste und sogar ein ganzes Jugendkorbinian-Festival digital gefeiert“, betont Andrea Glodek.

Großes Engagement

 
Getragen wurden die Haupt- und Ehrenamtlichen dabei von der Motivation, Glaubenskommunikation nicht sterben zu lassen, sondern diese auf neue Beine zu stellen und den Kontakt zu den Jugendlichen nicht abreißen zu lassen. „Wir freuen uns über das enorme Engagement der Kolleginnen und Kollegen im Erzbischöflichen Jugendamt, welche die Jugendpastoral in diesen schwierigen Zeiten nicht nur aufrechterhalten haben, sondern schnell neue ansprechende Formate entwickelt und umgesetzt haben“, unterstreicht Diözesanjugendpfarrer Domvikar Richard Greul.
 
Auf dem Bild sieht man Andrea Glodek, Grundsatzreferentin des Erzbischöflichen Jugendamts München und Freising.
Andrea Glodek, Grundsatzreferentin
des Erzbischöflichen Jugendamts
München und Freising
Die Fülle an neuen digitalen Formaten reicht von interaktiven Osterangeboten (inklusive Karfreitagsliturgie via Videokonferenz und digitalem Jugendkreuzweg) über ein Online-Barcamp bis hin zum Hackathon. Gerade aus Letzteren haben sich zahlreiche tragende Ideen für die Zukunft entwickelt. Darunter die „MUTmacherei“ und das „Seelenzuckerl“, die beide auf Instagram zu finden sind. Doch bei all den kreativen Ideen, die kirchliche Jugendarbeit und Digitalität verbinden, ist Andrea Glodek eines besonders wichtig: „Jugendarbeit, die in digitale Räume ausweicht, wird analoge Angebote keinesfalls verdrängen. Es geht uns stattdessen um eine Erweiterung, die der Lebenswirklichkeit von Jugendlichen und jungen Erwachsenen entspricht.“ Denn digitale Jugendarbeit kann in ihren Augen das reale Leben nicht ersetzen: „Beziehungsarbeit braucht Präsenz. Jugendliche brauchen andere Jugendliche, um an sich selbst und mit den anderen wachsen zu können.“
 

Auf dem Bild ist ein Logo mit dem Schriftzug Mutmacherei zu sehen.
„MUTMACHEREI“
SELBSTCOACHING FÜR JUNGE ERWACHSENE

 
Als eine Art Persönlichkeitsschule gibt die „MUTmacherei“ Jugendlichen Tipps und Tools an die Hand, um gut und gestärkt durch diese besondere Zeit zu kommen. Dabei werden auf Instagram (@mutmacherei) Vorschläge zu Themen wie Zuversicht, Angst und Mut gemacht.
www.junge-erwachsene-muenchen.de/ mutmacherei
 
Auf dem Bild ist das Logo Seelenzuckerl zu sehen.
„SEELENZUCKERL“
DAS ZUCKERL FÜR DIE SEELE

 
Das „Seelenzuckerl“ ist ein unkompliziertes Format für und von Jugendlichen, bei dem gepostet wird, was anderen eine Stütze sein kann oder einfach nur guttut. Lieblingsplätze, Lieblingsgebet, Lieblingssong: Alles, bei dem die Seele in schwierigen Zeiten zur Ruhe kommt, ist auf Instagram unter @seelenzuckerl zu sehen.
Instagram: @seelenzuckerl

 
Das Digitale hat für Andrea Glodek vor allem die Funktion, Brücken zu bauen: „Wenn wir durch unsere virtuelle Präsenz erreichen, dass wir mehr Miteinander erleben, erfüllt dieses digitale Hilfsmittel seinen Zweck.“ Dafür steht stellvertretend auch Jugendkorbinian, die traditionelle Jugendwallfahrt des Erzbistums München und Freising: Der Festgottesdienst wird live gestreamt in die Jugendgruppen in den Pfarreien. Vor Ort kleine Korbi-Festivals, bei denen zusammen gefeiert wird. Analog und digital vereint. Gelungene Schritte in eine hybride
Jugendarbeit.

Einfachere Zusammenarbeit

 
Was von diesem coronabedingten Digitalisierungsschub bleiben wird? „Einiges“, ist Andrea Glodek überzeugt. Auch in Zukunft will das Erzbischöfliche Jugendamt die Jugendarbeit in der gesamten Erzdiözese digital vernetzen, damit das Miteinander stärken und den Austausch untereinander fördern. Die Grundsatzreferentin betont: „Die einfachere Zusammenarbeit bietet uns große Chancen, von denen wir in der kirchlichen Jugendarbeit langfristig profitieren werden.“ Außerdem bedeutet das Plus an Digitalität mehr Teilhabe. Jugendliche ohne Führerschein in ländlichen Regionen der Erzdiözese werden künftig nicht mehr zwangsläufig auf ihre Eltern angewiesen sein, um Verbandssitzungen oder Versammlungen zu besuchen. „Wir können alle virtuell an einen Tisch zusammenbringen, ohne dass sich dafür jemand ins Auto setzen muss“, so Andrea Glodek. Im Erzbistum München und Freising wird Tag für Tag mit viel Engagement und Herzblut bewiesen: Auch kirchliche Jugendarbeit kann digital sein.
 

 
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