Spaß, Spontaneität und schnelle Vernetzung Pastoralreferentin Uschi Wieser aus Haar hält per Instagram mit den Gläubigen Kontakt

Instagram-Post mit Foto von Ministranten und Text Danke
Instagram-Post aus dem Pfarrverband Haar. Nicht nur Jugendliche haben den Kanal abonniert.
Neue Wege bei der Vernetzung und Ansprache der Mitglieder ihrer Gemeinde geht Uschi Wieser seit Beginn der Corona-Krise. In den ersten Tagen des Lockdowns richtete die Pastoralreferentin für den Pfarrverband Haar einen Instagram-Account ein. Mit großem Einsatz, sicherem Gespür für schöne Fotos – viele davon nimmt sie selbst auf – und ansprechenden Texten postet sie regelmäßig Bilder vom Gemeindeleben, der Kirche und anderen Gebäuden, Aktivitäten der Ministranten, besonderen Feierlichkeiten oder aus der Ortschronik. Die Inhalte richten sich an unterschiedliche Altersgruppen – von Jugendlichen über die 35- bis 45-Jährigen bis hin zu älteren Menschen. „Mir schreibt regelmäßig auch eine 84-Jährige, die unsere Seite auf ihrem Computer liest“, verrät Uschi Wieser. Rund 140 Menschen verfolgen regelmäßig die Einträge auf dem Kanal.

An dem sozialen Medium, das für viele Pfarreien immer noch Neuland darstellt, schätzt sie, dass man den Kanal im Gegensatz zu einer Webseite mit wenig Aufwand betreiben kann. Man könne schnell reagieren und mit anderen Pfarreien oder Gläubigen mühelos interagieren. „Instagram bietet uns Seelsorgern interessante Möglichkeiten, über Glaube & Leben zu schreiben, Gott ins Spiel zu bringen und unsere Gemeinde mit anderen zu vernetzen. Es macht Spaß, erlaubt viel Spontaneität und bedeutet einen großen Gewinn für unsere Arbeit.“

Besonders im Corona-Lockdown sei es schön für sie gewesen, wenn die Jugendlichen die Beiträge „geliked“ und damit zum Ausdruck gebracht haben, dass er ihnen gefällt, erzählt sie. „Ich konnte sie dann einfach auch mal anrufen oder eine WhatsApp schreiben, sodass eine Verknüpfung vom digitalen Raum in das echte Leben stattgefunden hat.“

Anderen Pfarreien, die einen solchen Account einrichten wollen, rät sie, Instagram einfach mal auszuprobieren („Try and Error“) und sich über diesen Weg mit anderen Gemeinden zu vernetzen. Nur bei den Fotos sollte darauf geachtet werden, ausschließlich Aufnahmen von Menschen zu veröffentlichen, die ihr Einverständnis erklärt haben. Oder sie von hinten zu fotografieren, sodass ihre Gesichter nicht zu erkennen sind – wie bei den Ministranten, deren Einsatz sie gern dokumentiert.  
 
Text: Christian Horwedel, freier Redakteur