Begeisterung wecken und ein Zeichen setzen In der Erdinger Stadtpfarrkirche St. Johannes hängt ein gewaltiges Mobile aus Bildern, Wünschen und Gebeten

Mobile aus Karten an der Decke der Erdinger Stadtpfarrkirche St. Johannes
Mobile der Hoffnung: Rund 1.200 von Gläubigen gestaltete Karten an Decke von St. Johannes in Erding
Die Gemeinde wollte ein Zeichen der Hoffnung setzen – und das ist ihr eindrucksvoll gelungen: Rund 1.200 Bilder, selbst gebastelte Tauben, gute Wünsche, Gebete, Hoffnungen und Danksagungen hängen seit Pfingsten als gewaltiges Mobile von der Decke der Stadtpfarrkirche St. Johannes in Erding. Die Idee dazu hatte eine befreundete Pastoralreferentin aus einer anderen Gemeinde. Pfarrer Martin Garmaier griff sie dankbar auf und setzte sie in großem Stil in seiner Kirche um. „Wir wollten etwas machen, um Begeisterung für das Pfingstfest zu wecken“, erzählt er am Telefon. Seinem Aufruf, etwas beizusteuern, folgten zahlreiche Kinder und Erwachsene: Sie malten, bastelten, schnitten aus und klebten zusammen. Sein Vater erstellte die Vorlage einer Taube und einer Flamme, die von zahlreichen Gläubigen dankbar aufgegriffen, auf rote und orangefarbene Kartons ausgedruckt und von Kindern ausgemalt wurden. Die vielen gelben Zettel, die das Mobile ebenfalls prägen, sind Wünsche, Gebete, Hoffnungen und Danksagungen, die von den Gläubigen vor Ostern an ein Kreuz auf dem Boden der Kirche angebracht und nach Ostern zum Auferstandenen gelegt wurden.

Am Freitag vor Pfingsten waren zehn Personen den ganzen Tag lang damit beschäftigt, alle Bilder, Drucke, Tauben und sonstigen Dinge in mühsamer Handarbeit an ein zuvor aufgespanntes Netz zu hängen, das mit dem ganzen Mobile am Ende unter die Kirchendecke gezogen wurde. Für diese Installation in der Kirche war wegen der Corona-Beschränkungen sogar eine Sondergenehmigung des Landratsamts nötig, die jedoch problemlos erteilt wurde.

Rund 50 Menschen waren an der gesamten Aktion beteiligt – einschließlich der „Zulieferer“ der vielen schönen Karten und Bilder. Pfarrer Garmaier: „Mit unserem Mobile wollten wir den Menschen Hoffnung machen, dass Gott uns auch in einer solchen Krise nicht hängen lässt, sondern uns auf unserem Weg begleitet. Wir brauchen uns nicht zu verstecken und müssen nicht frustriert sein.“ Das Mobile soll bis zur Adventszeit hängen bleiben.

Text: Christian Horwedel