Landeskomitee verabschiedet Positionspapier zu Medien

Medienbildungsoffensive und mediale Geschlossenheit gefordert / Bekenntnis zu Öffentlich-Rechtlichen
Würzburg, 11. November 2023. Das Landeskomitee der Katholiken in Bayern fordert angesichts der zunehmenden Digitalisierung des Alltags und neuer Entwicklungen wie der Künstlichen Intelligenz eine Medienbildungsoffensive. „Nur wer Medien als wesentliches Instrumentarium im Kommunikationsprozess einer demokratischen Gesellschaft begreift, ihre sozial-ethischen Werte am Fortbestand der Entwicklung unserer Ordnung anerkennt sowie deren Gefährdung im Auge behält und sich bewusst macht, wird als kritischer Konsument handeln können“, heißt es in einem Positionspapier, das die Laienorganisation am Samstag auf ihrer Herbstvollversammlung in Würzburg verabschiedet hat. Nötig sei eine „qualifizierte und umfassende Medienbildung über alle Generationen hinweg“. Sowohl in schulischer wie außerschulischer Bildungsarbeit, in der beruflichen Aus- und Weiterbildung, insbesondere in den sozialen und kirchlichen Berufen, müssten verstärkt Kompetenzen zum Medienverständnis, der Medienbildung und der Mediennutzung vermittelt werden.
 
Eine besondere Rolle innerhalb der Medien kommt nach Ansicht des Landeskomitees dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk zu, der seine gesetzlich verankerten Aufgaben in der Bereitstellung von Angeboten in umfassender und ausgewogener Information, Bildung, Kultur und Unterhaltung zu erfüllen habe. „Wir Katholikinnen und Katholiken in Bayern stehen uneingeschränkt zum öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Darüber hinaus fordern wir die Entwicklung von weiteren Initiativen, die sich dem Gemeinwohl, der Demokratiebildung und -unterstützung, den Werten eines christlichen Gottes- und Menschenbildes sowie der Achtung der Menschenrechte verpflichtet wissen.“
 
Die eigene Stärke der Katholiken in Bayern sieht das Landeskomitee in einer „Vielzahl eigener medialer Institutionen und Projekte, die sich in Gesellschaft und Kirche gemeinsam einmischen und deutlich machen, wo diese gegen Menschlichkeit und Gemeinwohl verstößt“. Deshalb sei es notwendig, zukünftig „nicht nur auf absendergesteuerte Kommunikation offizieller Presseorgane zu setzen“, sondern neue Initiativen zu fördern, die die Bedürfnisse und Bedarfe der Menschen aufgreife. Angestrebt werde deshalb auch eine Veranstaltung, in der kirchliche Medienschaffende und Institutionen gemeinsam der Frage nachgingen, wie eine gelingende soziale Kommunikation angesichts der vielfachen Herausforderungen heute gelingen könne.
 
In jedem Fall bedarf es nach Ansicht der katholischen Laien einer „verstärkten Zusammenarbeit kirchlicher Gruppierungen, die Eigeninteressen überwinden und um des Wohles der Menschen in einer demokratischen Gesellschaft und offenen Kirche willen verbinden“. Das Landeskomitee resümiert: „Unsere Kirche muss zu einer größeren medialen Geschlossenheit kommen.“ (uq)