Marx: „Freiräume nutzen, die kirchliche Schulen haben“

Kardinal dankt Leitungen Erzbischöflicher Schulen für großen Einsatz während der Corona-Pandemie
München, 8. Juli 2021. Bei einem Austausch per Videokonferenz am Mittwoch, 7. Juli, hat Kardinal Reinhard Marx Leiterinnen und Leitern Erzbischöflicher Schulen im Erzbistum München und Freising für den großen Einsatz der Lehrenden während der Corona-Pandemie gedankt. Die Schulleitungen betonten dabei, dass die Herausforderungen des Distanzunterrichts in den vergangenen Monaten an ihren Schulen gut bewältigt werden konnten, nicht zuletzt durch innovative Konzepte sowie aufgrund der guten Ausstattung und des hohen Engagements der Lehrkräfte. Marx bestätigte die Schulleitungen in ihrem Ansatz und ermutigte sie, „auch weiter die Freiräume zu nutzen, die unsere kirchlichen Schulen haben“, mit Blick auf schulartübergreifende Kooperationen, Schulseelsorge und ein enges soziales Miteinander, aber auch eine gute digitale Ausstattung und effiziente Entscheidungswege. Zugleich teilt der Erzbischof von München und Freising die Notwendigkeit das Anliegen, stets zu fragen: „Wie steht es um die Schülerinnen und Schüler, denen die Zeit der Corona-Pandemie besonders schwergefallen ist?“ Wo „Ungleichheiten stärker werden“, so Marx, gelte für katholische Schulen ein besonderer Auftrag, dem entgegenzuwirken.
 
Der Erzbischof hob hervor, dass die Lehrenden der Erzbischöflichen Schulen „nicht apathisch abgewartet haben, bis die Pandemie vorbei ist, sondern kreativ losgelegt, getan und selbst viel gelernt haben“. So hätten sie zum Wohl der Schülerinnen und Schüler gewirkt und zugleich den Wert kirchlicher Schulen verdeutlicht. Sandra Krump, Leiterin des Ressorts Bildung im Erzbischöflichen Ordinariat, berichtete von einer Welle der Wertschätzung für das Geleistete: „Ich habe noch nie so viele und auch sehr berührende Dankmails von Eltern oder Großeltern gelesen, wie sie die Schulleitungen und Lehrkräfte in den zurückliegenden Monaten erhalten haben. Es war ein sehr anstrengendes Schuljahr, aber unsere Schulen haben Beeindruckendes geleistet.“ Die Amtschefin im Erzbischöflichen Ordinariat, Stephanie Herrmann, dankte der Ressortleiterin und den Schulleitungen gleichermaßen für „die Anpassung an immer neue Vorgaben, die Sie hervorragend gemeistert haben“.
 
Dunja Schoerrig, Leiterin der Münchner Franziskus-Grundschule berichtete von ihrer „Schule im Aufbau“, die erst mit Beginn des Schuljahres 2019/20 eröffnet wurde und daher während der Corona-Monate nur Kinder der ersten und zweite Klasse unterrichtete. „Um etwa die Lesekompetenzen zu fördern, war wichtig, die Eltern ins Boot zu holen“, so Schoerrig. Lückenlose Kommunikation, didaktische Hilfestellung fürs Lernen daheim oder das Erstellen von Erklärvideos durch die Lehrenden seien von den Eltern honoriert worden. Das habe zu „einer gegenseitigen Anerkennung und Annährung geführt, die ohne Corona so wohl nicht möglich gewesen wäre“. Ruth Schliebs, Leiterin der Realschule St. Zeno in Bad Reichenhall hob den Wert kreativer Betätigung der Schülerinnen und Schüler während des Distanz- und Wechselunterrichts hervor: „Wir wollten Angebote machen, die jeweilige Begabungen auch über den Lehrplanstoff hinaus fördern und die Jugendlichen in der schwierigen Situation über den Unterricht hinaus unterstützen.“ Für ihre besonderen kreativen Angebote während des Lockdown wurde die Schule kürzlich vom Ministerialbeauftragten des bayerischen Kultusministeriums für die Realschulen für Oberbayern-Ost ausgezeichnet.
 
Der Leiter des Pater-Rupert-Mayer-Gymnasiums Pullach, Stefan Antoni, betonte unter anderem den Wert der Schulseelsorge während der Pandemie. „Unser Schulseelsorger hat täglich per Videos Tipps zur Gestaltung des Tages gegeben und die Kinder so dabei unterstützt, trotz Corona klare Struktur im Leben zu haben.“ Die Video-Clips mit spirituellen Impulsen hätten sogar eine große Verbreitung über den engeren Kreis der Schulfamilie hinaus gefunden. Jochen Gollhammer, Leiter der Franz-von-Assisi Fachoberschule Freilassing, fasste verschiedene Erkenntnisse zusammen, die guten Unterricht trotz Lockdown befördern: „Regelmäßiges Feedback und Evaluation“ zum Präsenz- oder Distanzunterricht sowie „die wirkliche Umsetzung der benannten Verbesserungsmöglichkeiten“ und ein permanentes Bemühen um „soziale Interaktionen auf den verschiedenen Beziehungsebenen“. (hs)