„Räte und Verbände profitieren von seinem Engagement“

Grundsatzreferent Martin Schneider verlässt den Diözesanrat nach 23-jährigem Dienst. Moraltheologe und Sozialethiker übernimmt Professur an Katholischer Universität Eichstätt-Ingolstadt

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München, 23. März 2023. Nach 23-jähriger Tätigkeit als theologischer Grundsatzreferent verlässt Martin Schneider den Diözesanrat der Katholiken der Erzdiözese München und Freising. Der 51-Jährige übernahm zum 15. März die Professur für Moraltheologie und christliche Sozialethik an der Fakultät für Religionspädagogik und Kirchliche Bildungsarbeit der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt, die er bereits seit Oktober 2020 vertretungsweise innehatte. Schneider wurde im Rahmen der Frühjahrsvollversammlung des Diözesanrats am vergangenen Wochenende in Wolfratshausen verabschiedet. Eine Nachfolge auf Schneiders Position als Grundsatzreferent steht noch nicht fest.
 
Monsignore Klaus-Peter Franzl, Bischöflicher Beauftragter für den Diözesanrat, dankte Schneider für seinen langjährigen Dienst und würdigte sein Wirken: „Nicht nur der Diözesanrat profitiert mit seinen Räteebenen und Verbänden von seinem besonderen Engagement auf vielfältigste Art und Weise, auch das Erzbischöfliche Ordinariat München wurde durch seine Handlungsansätze und Initiativen bereichert.“ Als Beispiel führte Domkapitular Franzl die Mitarbeit des Grundsatzreferenten bei der Erarbeitung der diözesanen Nachhaltigkeitsleitlinien auf. Viele gesellschaftspolitische Positionierungen und Veröffentlichungen des Diözesanrats seien durch ihn mitangestoßen und ausgearbeitet worden, jüngst etwa zum Thema gerechte Bodenordnung. Schneider liege die Begleitung der Arbeit des Diözesanrats am Herzen, insbesondere zu theologischen und sozialethischen Fragestellungen. „Neben aller Fachlichkeit zeichnet er sich durch große Loyalität und Menschlichkeit aus“, so der Bischöfliche Beauftragte weiter.
 
Der Vorsitzende des Diözesanrats, Armin Schalk, hob hervor, dass Schneider auch in der Öffentlichkeitsarbeit immer wieder neue, konstruktive Ideen eingebracht habe. Die Einführung und Weiterentwicklung des Newsletters des Diözesanrats mit seinen rund 15.000 Abonnenten erfolgte unter seiner Federführung. „So hat er insgesamt wesentlichen Anteil am sehr guten Stellenwert des Diözesanrats im Erzbistum“, unterstrich Schalk. „Es war stets eine Freude zu spüren, welche hohe Bedeutung das Laienapostolat im Sinne des Zweiten Vatikanischen Konzils und der Würzburger Synode in seiner Arbeit hatte und hoffentlich weiterhin haben wird“, so der Diözesanratsvorsitzende.
 
Schneider selbst betonte, dass ihm die Aufgabengebiete im Diözesanrat ein Herzensanliegen seien: „Jede Zeile, jedes Gespräch und jeder Impuls, der dazu beigetragen hat, Gläubige dazu zu ermuntern, sich eigenverantwortlich und selbstbewusst als Christinnen und Christen in den Gemeinden und Verbänden zu engagieren und Verantwortung zu übernehmen, machte Sinn. Empowerment ist eine bleibende Herausforderung.“ Unter dem Stichwort „Einmischung“ ist laut Schneider auch jedes Engagement sinnvoll, das dazu beiträgt, „dass wir als Räte und Verbände gesellschaftlich relevant sind und auf die drängenden Herausforderungen und Fragen zu antworten“. Es sei eine schöne Erfahrung, „Menschen zu begegnen, die sich für ein gutes Zusammenleben und gerechte Strukturen einsetzten. Der Diözesanrat ist ein Ort, an dem dies geschieht und geschehen kann“.
 
Der gebürtige Eichstätter Schneider studierte katholische Theologie, Philosophie und Germanistik in Eichstätt, Frankfurt am Main und München. Von 1997 bis 1999 war er als Bildungsreferent beim Landesbildungswerk der Katholischen Landvolkbewegung Bayern tätig. Seit Januar 2000 war als Grundsatzreferent beim Diözesanrat. 2011 promovierte er im Fach christliche Sozialethik. (kbr)