Tagung zum Umgang mit dem Wunsch nach assistiertem Suizid

Diözesaner Ärztetag mit Beiträgen aus medizinischer, ethischer und seelsorglicher Perspektive
München, 12. September 2023. Der Wunsch nach assistiertem Suizid als Herausforderung ist das Thema des Diözesanen Ärztetags, der am Mittwoch, 20. September, stattfindet. Beim interdisziplinären Symposium ab 14.30 Uhr im Karmelitersaal München (Karmeliterstraße 1) wird die Problematik aus palliativmedizinischer, theologisch-ethischer und praktisch-seelsorglicher Perspektive in den Blick genommen. Den Gottesdienst zum Abschluss des Ärztetags um 18 Uhr in der Jesuitenkirche St. Michael (Neuhauser Straße 6) leitet der in der Krankenpastoral tätige Pfarrer Gregor König.

Im Geleitwort zur Tagung legen Wolfgang Lingl und Thomas Hagen für die Fachgruppe Hospiz und Palliativ im Erzbischöflichen Ordinariat München dar, dass das Bundesverfassungsgerichtsurteil von Februar 2020 Menschen, die freiverantwortlich sterben wollen, ermögliche, „sich das Leben zu nehmen und hierbei auf die freiwillige Hilfe Dritter zurückzugreifen“. Mitarbeitende der Gesundheitsvorsorge „müssen sich entscheiden, wie sie diesem Wunsch begegnen“. Es sei eine große Herausforderung, eine eigene Haltung dazu zu entwickeln. Diese zu überprüfen und zu vertiefen, setzt das Geleitwort als Ziel der Tagung.

Das Symposium, das vom Ressort Seelsorge und kirchliches Leben im Erzbischöflichen Ordinariat in Kooperation mit der Domberg-Akademie Freising veranstaltet wird, beginnt mit einem Grußwort der Direktorin der Domberg-Akademie Freising, Claudia Pfrang, und einer thematischen Einführung des Leiters der Hauptabteilung „Seelsorge in Lebensumständen und Lebenswelten“ im Erzbischöflichen Ordinariat, Thomas Hagen, der selbst viele Jahre als Klinikseelsorger auf einer Palliativstation Sterbende begleitet hat. Karin Hutflötz von der Domberg-Akademie moderiert die Tagung.

Professorin Claudia Bausewein, Direktorin der Klinik und Poliklinik für Palliativmedizin der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) und Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin, referiert unter dem Titel „Der Wunsch nach assistiertem Suizid als palliativmedizinische Herausforderung“. Die Lehrstuhlinhaberin für Palliativmedizin an der LMU ist auch wissenschaftliche Leiterin der Tagung. Im Anschluss spricht Katharina Klöcker, Professorin für Theologische Ethik an der Ruhr-Universität Bochum, unter dem Leitwort „Fürsorge bis zuletzt“ über theologisch-ethische Überlegungen zum assistierten Suizid. Den dritten Fachvortrag stellt Wolfgang Lingl, Leiter des Fachbereichs Hospiz und Palliativ im Erzbischöflichen Ordinariat München, unter die Überschrift „Seelsorgliche Begleitung trotz Todeswunsch?!“ Nach einer Podiumsdiskussion endet das Symposium gegen 17.30 Uhr.

Der Ärztetag der Erzdiözese München und Freising findet jährlich um den Festtag der heiligen Ärzte Cosmas und Damian (26. September) statt. Der Legende nach behandelten die Zwillinge, deren Reliquien seit 1649 in der Jesuitenkirche St. Michael verehrt werden, Kranke unentgeltlich und bekehrten viele von ihnen zum Christentum. Deshalb gelten die Heiligen als Patrone der Ärzte und der Kranken. (glx)

Hinweise:
Die Teilnahme am Diözesanen Ärztetag ist kostenfrei, Fachleute, Studierende und andere Interessierte können sich bis 15. September unter www.erzbistum-muenchen.de/assistierter-suizid anmelden.
Journalistinnen und Journalisten bitten wir, sich per Mail an pressestelle@eomuc.de zu akkreditieren.