Hilfe beim Leben und Lernen in der Fremde Der Hilfsfonds für internationale Studierende vergibt Stipendien und finanziert psychosoziale Beratung

In der Erzdiözese gibt es einen Hilfsfonds für internationale Studierende. Damit wird die Caritas-Beratungsstelle Brücke finanziert und 30 Studierende aus Afrika, Asien und Lateinamerika erhalten Stipendien. Zudem errichtet die Erzdiözese in Rosenheim 60 Wohnheimplätze für Studierende im früheren Kapuzinerkloster.
 
Studentin von hinten in voll besetztem Hörsaal
Studierende in einem voll besetzten Hörsaal
Bayern hat einen guten Ruf als Bildungsland. Seine Hochschulabschlüsse sind weltweit anerkannt und auch für internationale Studierende attraktiv. Junge Menschen aus Lateinamerika, Afrika und Asien kommen deshalb voller Zuversicht hier an. Eine Menge haben sie dafür schon investiert: ein Visum beantragt, Deutsch gelernt, einen Studienplatz erhalten. Ihre Familien haben sie mit Geld ausgestattet. Sie studieren unterschiedliche Fächer von Medizin über Ingenieurwissenschaften und Informatik bis zu Geisteswissenschaften.

"Kulturschock" und hohe Lebenshaltungskosten

 
„Doch hier folgt oft bald ein Kulturschock, denn wir sind im Vergleich zu ihren Heimatländern eher zurückhaltende Menschen. Außerdem sind die Lebenshaltungskosten bei uns sehr hoch“, weiß Martin Schopp. Der Leiter der Abteilung Diakonische Aufgaben im Ressort Caritas und Beratung erklärt, dass neben den katholischen Hochschulgemeinden die Caritas-Beratungsstelle Brücke eine wichtige Anlaufstelle für internationale Studierende sei. „Das Angebot an psychosozialer Beratung war für sie nicht nur während der Corona-Lockdowns wichtig, aber da besonders“, betont Schopp.
 
Der Hilfsfonds für internationale Studierende vergibt auch Stipendien. „Ein Gutachten über die Studienleistungen gehört zu den Vergabebedingungen“, erklärt Schopp. 30 Studierende erhalten aktuell bis zu drei Jahre 450 Euro pro Monat. Wer nach Beendigung des Studiums in Deutschland bleibt und hier arbeitet, muss die Hälfte der Fördersumme zurückzahlen. 20.000 Euro wurden auf diese Weise bereits eingenommen. Diese Summe ist zu 100 Prozent wieder in die Förderung internationaler Studierender eingeflossen.
 
Martin Schopp
Martin Schopp, Leiter der
Abteilung Diakonische Aufgaben,
Ressort Caritas und Beratung


„Ich bin sehr froh, dass die Erzdiözese
internationale Studierende durch Beratung,
Stipendien und Wohnmöglichkeiten
fördert und unterstützt.“

 

60 Wohnheimplätze für Studierende Das ehemalige Kapuzinerkloster St. Sebastian in Rosenheim wird nachhaltig umgebaut.

60 Wohnheimzimmer für Studierende stellt die Erzdiözese ab dem Wintersemester 2022/23 in Rosenheim bereit. Dazu wird gerade das ehemalige Kapuzinerkloster St. Sebastian am Rande der Loretowiese umgebaut. Der bisherige denkmalgeschützte Hauptgebäudetrakt wird saniert. Der frühere Anbautrakt wurde abgerissen und durch einen Neubau aus Vollholz ersetzt. „Dadurch erreichen wir den KfW-40-Standard für eine besonders energiesparende und nachhaltige Bauweise“, erklärt Christian Ott, Fachreferent Portfoliomanagement in der Erzbischöflichen Finanzkammer. Die Erzdiözese erhält neben der KfW-Förderung Mittel des bayerischen Innenministeriums zur Schaffung studentischen Wohnraums. Daran gekoppelt ist eine Höchstmietgrenze von 214,50 Euro pro Wohnheimzimmer. Knapp die Hälfte der Baukosten finanziert die Erzdiözese aus Eigenmitteln. Bald wird eine Gruppe junger Studierender das Kloster mit neuem Leben füllen.
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Für den in Holzbauweise errichteten Neubautrakt auf dem ehemaligen Klostergelände verwenden wir nicht nur regionale Hölzer, sondern sogar Stämme aus den Waldbeständen der Erzdiözese.
Christian Ott, Fachreferent Portfoliomanagement, Erzbischöfliche Finanzkammer