Ein Ort für Begegnung, Bildung, bezahlbaren Wohnraum und Integration In Kooperation mit dem Katholischen Siedlungswerk München soll das Sozial-pastorale Zentrum Königin des Friedens in München-Giesing entstehen

Bezahlbaren Wohnraum schaffen, Bildung ermöglichen und einen Ort kreieren, an dem sich Menschen in ihrer Vielfalt begegnen und etwas von der Botschaft des Evangeliums konkret erfahrbar wird - das verwirklicht die Pfarrei Königin des Friedens in Kooperation mit dem Katholischen Siedlungswerk München (KSWM) im "Sozial-pastoralen Zentrum Königin des Friedens". Das Zentrum soll bis 2027 auf dem Grund der Pfarrei in München-Obergiesing  Ecke Untersbergstraße auf 8.000 Quadratmetern Grund entstehen.
Visualisierung Sozial-Pastorales Zentrum Königin des Friedens München Giesing
Modellprojekt: Das Sozial-pastorale Zentrum soll auf 8.000 Quadratmeter Grund in Obergiesing entstehen und voraussichtlich 2027 fertiggestellt sein.
Zentrum, das Wort klingt groß. Auch das Konzept des Sozial-Patoralen Zentrums lässt sich nicht in einem Satz formulieren. Denn das Großprojekt umfasst mehrere Themen und Bereiche, die fest in der Lebenswirklichkeit der Menschen verankert sind. Und: Es spricht mehrere Zielgruppen an, darunter auch Familien. Für sie wird das Sozial-pastorale Zentrum eine Kindertagesstätte mit sechs Gruppen und voraussichtlich 125 Kindergarten- und 28 Hortplätzen anbieten.
 
Bildung als Voraussetzung für soziale Teilhabe

Darüber hinaus soll das Zentrum Knotenpunkt sein für ein Bildungsnetzwerk, das alle Altersgruppen und sozialen Hintergründe berücksichtigt. In Zusammenarbeit mit Kooperationspartnern wie dem Münchner Bildungswerk, der St. Martins-Schule, dem Asam-Gymnasium oder der Münchner Stadtbibliothek, die alle fußläufig in fünf Minuten erreichbar sind, wird Bildung als Voraussetzung für soziale Teilhabe gefördert.
 
Visualisierung des geplanten Sozial-pastoralen Zentrums <br/>von Nordwesten aus der Untersbergstraße
Visualisierung des geplanten Sozial-pastoralen Zentrums von Nordwesten aus der Untersbergstraße
Ort der Vielfalt und Integration
 
Doch im Sozial-pastoralen Zentrum werden nicht nur Kinder betreut. An der Warngauerstraße sollen nach aktueller Planung 112 Mietwohnungen entstehen, von denen rund ein Drittel zu reduzierten Kosten für bedürftige Mieterinnen und Mieter vorgesehen ist. Für 31 der Wohnungen ist eine einkommensorientierte Förderung möglich, neun Einheiten werden nach dem „München Modell“ vergeben.

Das Sozial-pastorale Zentrum soll ein Ort der Vielfalt und Integration werden und Menschen unterschiedlicher Herkunft versammeln. Mehrere Sozialträger haben bereits ihr Interesse bekundet, Klienten in Wohngruppen unterzubringen. Dazu zählen auch die Katholische Jugendfürsorge (KJF), der Katholische Männerfürsorgeverein (KMFV) und der Verein ARIADNE, der Hilfe für psychisch Kranke und Demenzkranke organisiert.
 
Der Grundgedanke: Das Sozial-pastorale Zentrum soll ein Ort sein, an dem sich Menschen mit und ohne Migrationshintergrund, Menschen mit und ohne körperliche oder geistige Beeinträchtigung sowie einkommensstärkere und -schwächere Menschen begegnen und gemeinsam leben. Ein professionelles Quartiersmanagement soll dieses Miteinander stärken und unterstützen.
 
Bernd Heckmann, Kirchenverwaltungsmitglied der Pfarrei Königin des Friedens:
Bernd Heckmann
Kirchenverwaltungsmitglied der Pfarrei
Königin des Friedens

„Mit dem Sozial-pastoralen Zentrum schaffen wir hier im Pfarrverband Obergiesing einen Ort, an dem wir den kirchlichen Auftrag für die Menschen in vielen Facetten konkret werden lassen: Wir stellen darin bezahlbaren Wohnraum zur Verfügung, ermöglichen Bildung und schaffen einen Ort, an dem sich Menschen in ihrer Vielfalt begegnen und mit dem Evangelium in Kontakt kommen können.“
Pastoraler Ort der Begegnung, Solidarität und Gottesdienstfeier

Die Gesamtheit der konkreten Angebote in den Bereichen Bildung, Wohnen und Integration verstehen die Projektbeteiligten als konkretes pastorales Handeln in der Lebenswirklichkeit der Menschen. Das Sozial-pastorale Zentrum will dazu anregen, miteinander in Kontakt zu treten und solidarisch zu handeln, und so zu einem gelingenden Miteinander beitragen. Es folgt der Überzeugung, dass kirchliches Handeln – insbesondere in einer Großstadt – als Dienst an der Gesellschaft verstanden und gelebt werden muss.

Das Haus wird zugleich ein pastoraler Ort  sein, ein Pfarrzentrum beherbergen und jenen, die an dem Ort wohnen, ihn nutzen oder besuchen, die Möglichkeit eröffnen, etwas vom Evangelium konkret zu erfahren.

Effizienz im ökologischen und wirtschaftlichen Sinn

Bei der Realisierung wird ein hoher ökologischer Standard mit Energieeffizienz angestrebt. Der Einsatz nachwachsender Rohstoffe im Rahmen einer Holz-Hybrid-Bauweise wird die CO₂-Bilanz des Projektes positiv beeinflussen. Der Einsatz einer Wasser-Wärmepumpe soll in Verbindung mit Fernwärmeversorgung ermöglichen, dass das Zentrum bezüglich der maximalen Treibhausgasemissionen im Gebäudelebenszyklus den Anforderungen des Qualitätssiegels Nachhaltiges Gebäude (QNG) entspricht.

Investition in die Zukunft

Zugleich soll das Zentrum, trotz der Summe von knapp 70 Millionen Euro, die zur Realisierung investiert wird, als Modell für finanzielle Effizienz im kirchlichen Gebäudesektor dienen. Es bündelt kirchliche Angebote, die dann nicht länger in je eigenen Gebäuden untergebracht werden müssen, und generiert durch eine teilweise gewerbliche Vermietung regelmäßige Einnahmen, die zur Erfüllung des kirchlichen Auftrags in den Bereichen Seelsorge, Bildung und Caritas eingesetzt werden.
 

 

Das Katholische Siedlungswerk München

Das 1949 gegründete Katholische Siedlungswerk München schafft und erhält Wohnraum für breite Bevölkerungsschichten zu fairen Preisen auf dem Gebiet des Erzbistums München und Freising. Derzeit verwaltet das KWSM mehr als 3.000 Wohnungen. Die Erzdiözese als größte Gesellschafterin belässt seit Jahren ihre Gewinnanteile im Siedlungswerk, um diesem einen größeren Handlungsspielraum bei der Mietpreisgestaltung und neuen Projekten zu eröffnen, damit möglichst viel zusätzlicher Wohnraum für Menschen mit mittlerem Einkommen und vor allem für Familien entstehen kann. Das Siedlungswerk kann so eine solide Unternehmensführung verfolgen, ohne jemals den am Markt oft hohen Mietzins oder den gesetzlich möglichen Rahmen von Miterhöhungen ausschöpfen zu müssen. Zuletzt erfolgte eine Kapitalerhöhung beim Siedlungswerk durch die Erzdiözese in Höhe von 20 Millionen Euro, um weiter die Schaffung und Bereitstellung bezahlbaren Wohnraums auf einem angespannten Markt und angesichts hoher Baukosten zu gewährleisten.