Kardinal Marx feiert Gottesdienst mit Altarweihe nach Abschluss der Generalsanierung
München, 20. August 2025. Zur Wiedereröffnung der renovierten Filialkirche St. Quirin in Gmund am Tegernsee (Landkreis Miesbach) feiert Kardinal Reinhard Marx einen Gottesdienst mit Altarweihe am Samstag, 30. August, um 10 Uhr. Die Filialkirche mit dem rotmarmornen Brunnen im Mittelgang zählt zu den kirchengeschichtlich bedeutendsten Gebäuden des Erzbistums München und Freising und gehört zu den herausragenden Denkmälern im Tegernseer Tal. Im Mai 2017 war mit der Außensanierung begonnen worden, im Mai 2023 mit der Innensanierung der Filialkirche, deren Ursprünge bis ins 9. Jahrhundert zurückreichen.
Journalistinnen und Journalisten sind zum Abschluss der Renovierungsarbeiten eingeladen zum
Pressetermin
am Mittwoch, 27. August, 11 Uhr,
in der Filialkirche St. Quirin, 83703 Gmund am Tegernsee.
An dem Termin nehmen teil: Architekt Andreas Hlawaczek; Marinus Kohlhauf, Diözesanbaumeister und Leiter der Hauptabteilung Bauwesen des Erzbischöflichen Ordinariats München und Freising; Monsignore Walter Waldschütz, Pfarrer und Leiter des Pfarrverbands Tegernsee-Egern-Kreuth.
Die Kirche St. Quirin wurde der Überlieferung nach bereits zu Beginn des 9. Jahrhunderts an der Stelle errichtet, an der die Reliquien des römischen Märtyrers Quirinius bei der Überführung nach Tegernsee Halt machten. Dort soll eine heilkräftige Quelle entsprungen sein, deren Brunnen noch heute den Mittelpunkt der Kirche bildet. Um 1170 wurde erstmals eine hölzerne Kapelle über der Quelle erwähnt, um 1460 die heutige Steinkirche erbaut, der spätgotische Altar folgte im Jahr 1474. Im Laufe der Jahrhunderte fanden zahlreiche Umgestaltungen der Kirche statt. Der Kirchenraum ist geprägt von reich verziertem Stuck und dem Rotmarmor-Brunnen. Der Hochaltar, der während des Dreißigjährigen Krieges 1638 entstand, zeigt eine Statue des heiligen Quirinus und ist mit Figuren der Apostel Petrus und Paulus geschmückt. Die Kirche beherbergt auch bedeutende Kunstwerke, darunter Ölgemälde und eine Orgel aus dem 17. Jahrhundert. Nach der Säkularisation im Jahr 1803 wurde sie Teil der Pfarrei Tegernsee und wird seitdem regelmäßig für Gottesdienste genutzt.
Im Zuge der umfangreichen Renovierungsarbeiten, die in Abstimmung mit dem Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege, dem Kreisbaumeister und der katholischen Pfarrkirchenstiftung St. Quirinus Tegernsee umgesetzt wurden, erfolgten unter anderem die Sanierung des historischen Dachstuhls und die Neueindeckung mit einer Mönch-Nonne-Dachdeckung. Der holzverschindelte kleine Glockenturm wurde abgehoben und umfassend instandgesetzt. Eine funktionierende Entwässerung zur Ableitung von Regenwasser wurde ausgeführt, die Putzfassade saniert, die Außenanlagen wurden wiederhergestellt. Im Langhaus und Chorraum wurde ein neuer Natursteinbodenbelag eingebaut, die Elektroinstallation und Beleuchtung der Kirche wurden erneuert, die Kirchenfenster restauriert und neu instandgesetzt.
Nach Abschluss der Außenrenovierung im Jahr 2021 wurde mit der Planung und Umsetzung der Innenrenovierung der Filialkirche begonnen. Dabei wurden an der gesamten Ausstattung umfangreiche Fertigungs-, Reinigungs-, Kitt- und Retuschearbeiten durchgeführt, um den Erhalt und die Pflege sicherzustellen. Die Materialien des Chorretabels der 1960er Jahre beispielsweise wurden teilweise abgenommen und in die Retuschearbeiten integriert, sodass der Altar wieder ruhig und würdig erstrahlt. Der Zelebrationsaltar, der Ambo und die Priestersitze (Sedilien) wurden in Zusammenarbeit mit dem Künstler Matthias Larasser-Bergmeister liturgisch neu-gestaltet. An den Gemälden wurden die Oberflächenverschmutzungen entfernt, Kittungen und Retuschen vorgenommen sowie der teilweise mikrobielle Befall behandelt. Im Chor der Kirche wurden schadhafte Bereiche der Wandpfeiler ersetzt, im Chor und Langhaus unter anderem ein entkoppeltes Putzträgersystem eingebaut und alle Stuckelemente überprüft und bearbeitet. An den Türen und Portalen wurden holzfestigende Maßnahmen durchgeführt, im Laiengestühl statische Ertüchtigungen umgesetzt. Die Wand- und Rücklageflächen der Kirche wurden mit einer Kalkglätte überzogen, Risse saniert und die Stuck-Seitenaltäre restauriert.
Die Kosten für die umfangreichen Außen- und Innenrenovierungsarbeiten an der Filialkirche St. Quirin belaufen sich auf insgesamt rund 2,86 Millionen Euro. Die Erzdiözese München und Freising finanzierte mit rund 2,7 Millionen Euro den Großteil davon. Die Pfarrkirchenstiftung steuerte 130.000 Euro bei, wovon ein beachtlicher Anteil von 50.000 Euro vom Ökumenischen Kirchbauverein Tegernsee, Rottach und Kreuth übernommen wird. Die Bauersche Barockstiftung (Landkreis Miesbach) beteiligt sich mit 30.000 Euro. (hor)