Zwei angehende Priester von Kardinal Marx zu Diakonen geweiht
München, 7. Juni 2025. „Heil und Heilung, Vergebung, Barmherzigkeit und Hoffnung – das ist es, was die Menschen brauchen.“ Mit diesen Worten hat Kardinal Reinhard Marx in seiner Predigt am Samstagvormittag im Münchner Liebfrauendom die Grundausrichtung des kirchlichen Dienstes betont. Bei der Weihe zweier Priesteramtskandidaten aus dem Priesterseminar St. Johannes der Täufer in München zu Diakonen unterstrich der Erzbischof von München und Freising somit den grundlegenden diakonischen Auftrag aller Amtsträger: „Wir bleiben Diener aller Menschen. Das gilt insbesondere für die Armen, die Kranken und die Hoffnungslosen.“
Kardinal Marx betonte die Notwendigkeit, als Kirche nah bei den Menschen zu sein: „Lieber eine zerbeulte Kirche, die sich an den Armen und Notleidenden wundgerieben hat, als eine Kirche in großer Pracht und Herrlichkeit, die sich selbst feiert.“ Der priesterliche und bischöfliche Dienst müsse stets aufs Neue diesen Kern des Evangeliums als grundlegende Ausrichtung berücksichtigen, „eine Ausrichtung, die Jesus gelebt hat und die Papst Franziskus durch seine Worte und Beispielhandlungen freigelegt hat: Wo sind die Schwachen? Wo sind die Kranken? Wo sind die Armen? Wo sind die Sünder? Wo können wir Vergebung erfahren? Wo können wir Barmherzigkeit leben?“, so der Erzbischof von München und Freising. Und er ergänzte: „Ein Diakon, ein Priester oder ein Bischof muss immer wieder prüfen, ob diese Ausrichtung an der gelebten Barmherzigkeit Jesu Christi in der Pfarrei oder dem Bistum noch vorhanden ist.“
In seiner Predigt hob Kardinal Marx die Bedeutung der Verankerung vor Ort hervor: „Oft sage ich in den Pfarreien: Überlegt nicht nur, was aus uns wird. Überlegt, was aus dieser Stadt, aus dieser Kommune, aus diesem Ort wird. Lasst die Menschen spüren, dass die Christen hellwach für die Hoffnungslosen und die Einsamen sind“. Hinzu komme der Auftrag, an die Ränder der Gesellschaft zu gehen: „Wann habe ich zum letzten Mal mit den Alten und Dementen zusammengesessen? Wann habe ich zuletzt einem Obdachlosen die Hand gegeben? Wir sollten uns immer fragen: Wo ist mein Ort? Und wir definieren unseren Ort nicht von uns, sondern von den Menschen her“, sagte Kardinal Marx.
Zu Diakonen wurde geweiht: Martin Brenninger (29 Jahre) aus Geisenhausen im Landkreis Landshut ist nach seinem Abitur in Waldram ins Priesterseminar eingetreten und hat das Studium der Theologie in München und Wien absolviert. Christian Elsen (30 Jahre) aus München hat in seiner Heimatstadt Theologie studiert und wurde 2024 in Salzburg im Fach Kirchengeschichte des Mittelalters und der Neuzeit promoviert. Die Beiden bereiten sich derzeit im Rahmen des zweijährigen Pastoralkurses in der praktischen Ausbildung auf ihre Arbeit als Priester vor, Brenninger im Pfarrverband Partenkirchen-Farchant-Oberau, Elsen im Pfarrverband Oberes Priental. (rs)
Downloadbilder, Bildnachweis EOM/Robert Kiderle
Weihekandidaten v.l. Martin Brenninger, Dr. Christian Elsen
Allerheiligenliternei
Neugeweihte Diakone beim Altardienst
Neugeweihte Diakone v.l. Martin Brenninger, Reinhard Kardinal Marx, Dr. Christian Elsen