Geschichte des Schlosses

Alte Aufnahme Schloss Fürstenried
Das Schloss Fürstenried blickt auf eine bewegte Vergangenheit zurück. Ursprünglich von Kurfürst Max II. Emanuel als Jagd- und Lustschloss gebaut, diente es als Witwensitz, Rückzugsort, Lazarett, Ausweichort für die Theologische Fakultät und schließlich als Exerzitienhaus.

Kurfürst Max II. Emanuel ließ von 1715 bis 1717 das Schloss Fürstenried durch Hofbaumeister Joseph Effner als Jagdschloss errichten. Dieser war auch am Bau der Schlösser Nymphenburg und Schleißheim beteiligt. 

Viele der kurfürstlichen Schlösser, die rund um die Haupt- und Residenzstadt München verteilt sind, wurden untereinander durch Chausseen und Alleen oder auch durch gerodete, unverbaute Sichtachsen und künstliche Wasserstraßen verbunden.
So verbindet das Schloss Fürstenried beispielsweise eine Allee mit dem Schloss Nymphenburg, die heutige Fürstenrieder Straße. Eine weitere Besonderheit ist die Sichtachse zwischen dem Schloss und den Türmen der Frauenkirche in der Münchner Innenstadt.

Das Schloss war von 1777 bis 1797 Witwensitz der Kurfürstin Maria Anna Sophia von Sachsen, die den Enkel Max II. Emanuels 1747 ehelichte. Nach ihrem Tod 1798 wurde das Schloss vorübergehend als Trappistenkloster genutzt, bis es ab 1800 vorwiegend militärischen Zwecken diente, so z.B. als
Lazarett im Deutsch-Französischen Krieg 1870/71.
Fürst Otto
Ab 1881 befand sich das Schloss Fürstenried im Privatbesitz von Otto von Bayern und wurde an die Bedürfnisse des unheilbar kranken Prinzen und späteren König Otto, den jüngeren Bruder König Ludwigs II., angepasst. Er lebte bis zu seinem Tod 1916 dort.
Während des Ersten Weltkrieges wurde das Schloss erneut als Lazarett genutzt.
Seit 1925 wird es mit einer kleinen Unterbrechung während des Zweiten Weltkrieges als Exerzitienhaus genutzt. So gründete sich 1929 die Katholische Kirchenstiftung Fürstenried, zu deren Stiftungszweck die
Errichtung und der Unterhalt eines Exerzitienhauses gehörte. Diese Kirchenstiftung erwarb das Schloss vom Wittelsbacher Ausgleichsfonds.
Seit der Übernahme diente das Schloss Fürstenried nicht nur als Exerzitienhaus, sondern war auch ein Spätberufenenseminar, bevor dieses nach Wolfratshausen umzog. Es beherbergte auch die theologische Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität für einige Jahre. So studierte auch Papst
Benedikt XVI. als junger Theologiestudent Joseph Ratzinger in diesen Räumen. 
Seit Gründung des Exerzitienhauses 1925 bis Herbst 2020 lebte hier eine Gemeinschaft der Schwestern vom Göttlichen Erlöser (Niederbronner Schwestern), die wesentliche Dienste übernahmen. Die Direktoren des Hauses waren zunächst Diözesanpriester, ab 1969 Jesuitenpatres, bis im Jahr 2018 im Rahmen einer Neustrukturierung Laienmitarbeiterinnen und -mitarbeiter die Leitung des Hauses und des Exerzitienbereichs übernahmen.

Von 1972 bis 1976 wurde das Schloss modernisiert und weiter ausgebaut.
2015 fand eine Jubiläumsfeier zu 300 Jahre Schloss und 90 Jahre Exerzitienhaus der Erzdiözese München und Freising statt.

Quelle: Wikipedia; Exerzitienhaus Schloss Fürstenried 
Luftbild Schloss Fürstenried