Zweite Vollversammlung des Zukunftsforums am 17. und 18. April 2009 in Freising

Zeichen der Zeit - Kriterien

Zeichen der Zeit

sind als Zeit-Zeichen
  • nicht zeit-los und allzeit gültig (also nichts, was immer schon so war und stets so bleiben wird), sondern Phänomene eben „dieser Zeit“ (kommen bisweilen überraschend und so nicht vorhergesehen!)
  • keine bloßen Tages-Moden oder bedeutungslosen Einzel-Phänomene, sondern typisch und bezeichnend für „diese Zeit"
sind keine bloßen „Fakten“, sondern besondere Situationen, Ereignisse und Entwicklungen,
  • die nicht unbedingt spektakulär-offensichtlich sind, sondern aufmerksam wahrgenommen werden müssen (und übersehen werden können)
  • die als „Zeichen“ wirken, also etwas be-deuten (selten in ein-deutiger Weise), das gedeutet werden muss
  • die Fragen aufwerfen (oder selbst wie eine Frage erscheinen), die den Einzelnen und die Gemeinschaft betreffen, sie „angehen“ und nach einer (praktischen) Antwort im Sinne von Urteilen und Handeln verlangen
  • die zu ihrem Verstehen, Deuten und Beurteilen nach normativen Kriterien verlangen („im Lichte des Evangeliums“)
  • die (aufgrund ihrer „Neuigkeit“) oft die bislang bewährten Kriterien und gewohnten Deutungs- und Beurteilungsmuster fragwürdig machen
können
  • bedenkliche Zeichen (wie Not- oder Unterdrückungssituationen, Sinnverlust …)
    oder auch
  • hoffnungsvolle Zeichen (wie Aufbrüche, Friedensschlüsse, gemeinsame Vereinbarungen der Menschheitsfamilie…)
    sein
  • in denen also
  • Gottes Mahnung, Anspruch und Anforderung an uns
    und/oder auch
  • seine Ermutigung und sein heilsames, befreiendes Wirken
    zu suchen sind und bisweilen entdeckt werden können
sind
  • in der gesamten menschlichen und sozialen Wirklichkeit zu suchen
    Daher brauchen wir zur Wahrnehmung, Deutung und Beurteilung der Zeichen der Zeit das Gespräch mit verschiedenen Kompetenzen, Professionen und Perspektiven (auch außerhalb der Kirche)
  • und auch im Binnenraum kirchlichen Lebens zu suchen
werden oft von denen besonders früh und besonders intensiv wahrgenommen, die direkt und unmittelbar unter ihnen leiden oder aus ihnen Hoffnung schöpfen
  • Daher sind die „kleinen Leute“ mit ihren Ängsten, Nöten und Sorgen und mit ihren Hoffnungen oft besonders sensible Sensoren für Zeichen der Zeit, deren Perspektive von kirchlichen und sonstigen „Experten“ in die Wahrnehmung und Interpretation der Zeichen der Zeit einbezogen werden muss