Wichtige Entscheidungen verantwortlich treffen Erzdiözese entwickelt in Gesamtstrategieprozess Leitlinien und Ziele für künftiges Handeln

Wie kann die Kirche im Erzbistum München und Freising mit den ihr anvertrauten Mitteln auch in Zukunft bestmöglich für die Menschen da sein? Diese Frage stand im Mittelpunkt des Gesamtstrategieprozesses unter dem Leitmotto „Wirkung entfalten + Kirche gestalten“, in dem die Erzdiözese zwischen Herbst 2020 und Ende 2021 Leitlinien und Ziele für ihr künftiges Handeln entwickelte, auf deren Grundlage künftig wichtige Entscheidungen getroffen werden können.
 
Gesamtstrategieprozess in der Erzdiözese München und Freising
Gesamtstrategieprozess in der Erzdiözese: Rund 90 Mitglieder brachten ihre Kompetenzen und Erfahrungen ein.
Ein zentrales Ergebnis des Gesamtstrategieprozesses: Künftig soll stärker auf die Wirksamkeit der kirchlichen Angebote geachtet werden. Sie soll anhand festgelegter Kriterien bewertet werden, auf deren Basis dann über den Einsatz von finanziellen und personellen Ressourcen entschieden wird. Erste Schritte der Umsetzung sollen im Jahr 2022 im Pilotprojekt „Wirksamkeit in der Pastoral“ gegangenen werden, das zunächst eine Erprobung des neuen Vorgehens in regionalen Projekten vorsieht. Auch in der Haushaltsplanung der Erzdiözese für das Jahr 2023 werden die erarbeiteten Kriterien bereits verwendet und als Grundlage für die Planungen und Festlegungen der Schwerpunkte herangezogen.

"Aktiv, zukunftsgerichtet, konkret"

Mit dem Gesamtstrategieprozess nimmt die Erzdiözese auch die Herausforderung an, dass die Einnahmen aus der Kirchensteuer künftig aller Voraussicht nach zurückgehen werden. Generalvikar Christoph Klingan betont, die Erzdiözese stelle sich „bewusst und aktiv einer sich rasant verändernden Gesellschaft und natürlich damit verbunden den aktuellen Entwicklungen mit Blick auf die Kirche und unser Handeln als Erzdiözese, nicht zuletzt vor dem Hintergrund absehbar merklich zurückgehender personeller und materieller Ressourcen“. Ziel sei es gewesen, gemeinsam mit vielen Beteiligten aus der Erzdiözese „eine gute Grundlage zu erarbeiten, um wichtige Entscheidungen auch in Ressourcenfragen verantwortlich treffen zu können und Kirche zu gestalten: Aktiv, zukunftsgerichtet, konkret, damit wir die Botschaft Jesu wirksam bezeugen und mit Leben erfüllen in unserem Erzbistum.“ An einer Befragung in der ersten Phase des Prozesses haben über 10.000 Menschen teilgenommen und sich zu kirchlichen Angeboten und zur Rolle der Kirche geäußert.
 
Gesamtstrategieprozess in der Erzdiözese
Bei einem Gottesdienst im Münchner Liebfrauendom überreichte Katharina Maier vom Diözesanrat Kardinal Marx ein Dokument mit den Ergebnissen des Prozesses.
Das Kernstück des Gesamtstrategieprozesses bildeten sechs Arbeitsgruppen, die sich mit den kirchlichen Angeboten in der Erzdiözese befassten. Es gab zwei Arbeitsfelder zur „Kirche vor Ort“, von denen eines den Schwerpunkt „Seelsorge nach Lebensalter” hat, das andere „Seelsorge nach Lebenssituationen”. Hinzu kamen die Arbeitsfelder „Bildung“, „Caritatives Handeln“, „Kunst, Musik & Kultur“ sowie „Kirche im Dialog & in Kooperation“. Insgesamt rund 90 Mitglieder brachten ihre Kompetenz und Erfahrung aus Theorie und Praxis in unterschiedlichen Bezügen ein und repräsentierten so auch die Vielfalt der Erzdiözese: Haupt- und Ehrenamtliche, Priester und Laien, Vertreter aus dem Ordinariat und aus den Regionen der Erzdiözese, Experten und Expertinnen zu den jeweiligen Inhalten. Die Arbeitsgruppen setzten sich mit der Frage der Wirkung kirchlicher Angebote auseinander und erarbeiteten strategische Ziele. Ihre Arbeitsergebnisse wurden anschließend miteinander abgeglichen und in einem „Strategischen Zielbild“ zusammengefasst.

Weitere Initiativen angestoßen
 
Das Zielbild ist nun die Grundlage für die Ausgestaltung der Ergebnisse des Gesamtstrategieprozesses. Neben der Befassung mit dem Thema Wirkung wurden bereits verschiedene andere Initiativen angestoßen. Ein weiteres Pilotprojekt verfolgt die Entwicklung einer „Immobilienstrategie auf Basis pastoraler Nutzungskonzepte“. Ziel ist es, die hohe Baulast zu reduzieren, die von der Erzdiözese und den Kirchenstiftungen vor Ort zu tragen ist. Entscheidungen müssen dabei stets inhaltlich begründet sein: Immobilien sollen weiterhin durch die Erzdiözese bezuschusst werden, wenn ihr Erhalt inhaltlich durch die Schwerpunkte der Seelsorge begründet ist. Zudem sollen Wertschätzung und Unterstützung von freiwillig Engagierten und Ehrenamtlichen verstärkt werden, indem das Ehrenamtsmanagement der Erzdiözese verbessert wird.
 
Das Strategische Zielbild wird auch in der alltäglichen Arbeit der Erzdiözese genutzt und überall dort als Grundlage herangezogen werden, wo es um konzeptionelle Weiterentwicklungen und strategische Planungen geht. Übergreifendes Ziel bleibt dabei das Motto des Gesamtstrategieprozesses: „Wirkung entfalten+Kirche gestalten“.


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