Bänder mit Knoten Basteltipp und gemeinsame Aktion zu Maria, der Knotenlöserin

Geeignet für: Kinder jeden Alters
Zeitdauer: je nach gewählter Anleitung
Aufwand: unterschiedlich
vier unterschiedliche bunte Bänder mit unterschiedlichen Knoten
Material:
unterschiedliche Schnüre, Fäden und Geschenkbänder
Anleitung für verschiedene Knoten aus Büchern oder aus dem Internet (z.B. vom Segeln, Klettern, Armbänderknüpfen)
 
So geht's:
Jede/r bekommt einen Wollfaden oder ein Geschenkband und macht so viele Knoten hinein wie sie oder er mag: Achtknoten, Palstek, Doppelschlingen, Höhlenknoten... 

Da gibt es...
  • Knoten, die sich auf jeden Fall wieder aufziehen lassen.
  • Knoten, die unter Zug fester werden.
  • Knoten in einer Schnur (z.B. damit nichts mehr durchrutschen kann).
  • Knoten, die zwei Schnüre fest miteinander verbinden.
  • Knoten, die zwei Schnüre verbinden, sich aber auch leicht wieder lösen lassen. 

Die geknoteten Bänder werden auf den Maialtar gelegt.
 
Gemeinsame Aktion

1.       Alle bekommen einen Wollfaden oder einen Bindfaden in die Hand.
2.       Überlegen Sie gemeinsam, was man mit so einem Faden alles tun kann:
  • stricken, weben, binden, häkeln, nähen…
  • Pullover, Tücher, Taschen, Beutel… herstellen
  • einander mit dem Faden verbinden
3.       Ein Erwachsener beginnt und gibt dem Kind zur Rechten ein Ende des Fadens.
4.       Das Kind knüpft seinen eigenen Faden an und gibt das andere Ende des Fadens an den nächsten Sitznachbarn weiter. So geht es weiter, bis der Kreis geschlossen ist.

Wir können uns auch miteinander verbinden. Dann können wir ziehen, und wenn der Faden reißt, knoten wir ihn zusammen. Und wir können unsere Fäden zum Kreis zusammenknoten.
 
Alle können dies nun mit verschiedenen Knoten ausprobieren. Wer mag, bekommt weitere Fäden, um unterschiedliche Techniken zu versuchen. Interessant ist dabei auch, dass es Knoten gibt, die sich immer fester zusammenziehen, wenn man sie „belastet“ und Knoten, die wieder aufgehen, wenn man fest an dem Band zieht.

Weiterführende Gedanken 

Manchmal entstehen Knoten auch, wenn man sie nicht haben möchte. Sie entstehen zum Beispiel, wenn man gleichzeitig mit verschiedenen Farben strickt und sich die Knäuel „verwursteln“. Oder wenn jemand viele Fäden einfach hinwirft und dann fest an irgendeinem Ende zieht. Dann gibt es Knoten, die man manchmal gar nicht mehr aufbekommt.

Wir bezeichnen auch manchmal Beziehungen als verwickelt und verzwickt. Zum Beispiel, wenn…
  • man streitet.
  • man einen guten Freund hat und ein dritter dazwischen kommt.
  • Missverständnisse geschehen.
  • jemand einem zu nahe tritt und man sich nicht wehren kann.
  • man sich über jemanden ärgert und man das keinem erzählen kann.

Die Kinder können weitere Beispiele nennen. 
 

Maria als Knotenlöserin

Geschichte

An einem Tag, vielleicht spät am Vormittag oder früh am Nachmittag, oder abends, wenn die Sonne schon untergeht, passiert etwas besonderes. Das spüren alle.
Und wirklich, da kommt sie!
Frohen Fußes, frohen Mutes… Es ist die Knotenlöserin.
Die Knotenlöserin setzt sich gern auf die Bank unter der großen Dorflinde. Dahin, wo sie jeder finden kann, der sie finden will. Kaum hat sie Platz genommen, eilen schon die Menschen und die Tiere heran. Sie bringen ihr all das, was verwirrt und verirrt, verschlungen und verwickelt, verstrickt und verzwickt ist.
Komm Knotenlöserin, komm! Und löse die Knoten!
Und mit geduldigen Händen nimmt sie sich die Zeit für alle Knoten, die ihr gebracht werden.
Es gibt auch Menschen, die der Knotenlöserin nur zuschauen.
Oder sie kommen, um ihr einfach etwas Wichtiges zu erzählen.
Mit geduldigen Ohren nimmt sie sich Zeit für jeden, egal ob klein oder groß, ob jung oder alt, ob Mädchen oder Bub.
Die Knotenlöserin löst viele, sehr viele, doch niemals alle Knoten.
Ein paar Knoten lässt sie übrig…
 
Manche Knoten sind nicht mein,
manche Knoten müssen sein,
und manche lösen sich ganz von allein.
 
Die Kinder können selbst überlegen und Antworten finden, welche Knoten wichtig sind (z.B. bei einem Päckchen, die Schuhbänder, das Gestrickte oder Gehäkelte…)
 
Wenn die Knotenlöserin spürt, dass es Zeit ist, erhebt sie sich von der Bank, sagt dem Baum Lebewohl und verlässt die Stadt. So zieht sie weiter – sanften Fußes, frohen Mutes!

Deutung

Es gibt einige wenige Kirchen mit Darstellungen von Maria, der Mutter Gottes, als Knotenlöserin. In diesen Darstellungen hält sie ein Band mit vielen, vielen Knoten in der Hand.

Die Menschen beten:
Heilige Maria, löse alle Knoten, in die ich mich verstrickt habe.
Löse die Knoten, die mich fesseln und gegen meinen Willen festhalten.
Löse die Knoten, die mich unfrei machen.
Löse die Knoten, mit denen ich andere zu etwas zwinge.
Löse die Knoten, ...


Texte und Foto: Monika Mehringer