Altarweihe mit Kardinal Marx in St. Emmeram Kleinhelfendorf

Künstlerisch bedeutende frühbarocke Kirche zu Ehren des Regensburger Bistumsheiligen
München, 1. September 2025. Zum Abschluss der Renovierungsarbeiten feiert Kardinal Reinhard Marx am Sonntag, 7. September, um 9.30 Uhr in der Pfarrkirche St. Emmeram in Kleinhelfendorf (Gemeinde Aying, Landkreis München) einen Gottesdienst mit Altarweihe. Die Pfarrkirche wurde in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts durch den Münchner Hofbaumeister Constantin Pader im Stil des Barock an der Stelle eines romanischen Vorgängerbaus errichtet. Eine Besonderheit der Kirche ist der reiche Stuckdekor, der Decken und Wände überzieht. An diesem Ort kam mit dem Heiligen Emmeram einer der Bistumsheiligen des Bistums Regensburg gewaltsam zu Tode, weshalb hier ein einst sehr wichtiger Wallfahrtsort entstand, den Pilgerinnen und Pilger von weit her aufsuchten. Die künstlerisch bedeutende frühbarocke Kirche ist ein geschütztes Baudenkmal.
 
Nachdem Anfang 2023 die Ausräum- und Einlagerungsarbeiten durch die Pfarrei erfolgt waren, wurden ab Juni desselben Jahres archäologische Untersuchungen im Bereich der Gestühlspodien und der geplanten Fundamente für die Empore sowie den Altar vorgenommen. Infolgedessen wurden die Fundamente umgeplant und die Podien ausgebaut. Daneben fanden Ende 2023 weiterführende Abstimmungen zur liturgischen Ausstattung und Planungen zur Restaurierung des Gewölbes statt. Mit dem Jahreswechsel 2024 begannen die Restaurierungsarbeiten an der Raumschale. Im Zuge der Innenraumrenovierung galt ein besonderes Augenmerk dem Altar sowie den Seitenaltären. Zudem waren zahlreiche komplexe Schreinerarbeiten notwendig: Ein Beichtstuhl wurde eingebaut, ebenso eine Treppe im Treppenturm; außerdem wurden Arbeiten im Bereich der Empore und der Schatzkammer ausgeführt. Während der Renovierung wurden zudem technisch notwendige Maßnahmen erkannt, etwa die statische Verstärkung der Decke der Sakristei. Des Weiteren wurde der Treppenlauf in die obere Sakristei neu geplant und umgesetzt. Auch im Bereich Elektrik und Wärme wurden Verbesserungen vorgenommen. So verfügt St. Emmeram nun über eine nachhaltige Wärmepumpe, eine neue Lautsprecheranlage und Beleuchtung. Darüber hinaus erfolgten zahlreiche kleinere Maßnahmen wie etwa an der Dachentwässerung.
 
Der historische Taufstein wurde neu gesetzt. Darüber hinaus erhielt die Kirche eine liturgische Neuausstattung, bestehend aus Altar, Ambo und Sedilien. Der Münchner Künstler Werner Mally setzte dafür bewusst auf gerundete Formen in Bezugnahme auf die für frühbarocke Kirchen charakteristischen doppelt gerundeten Fenster. Der aus sogenanntem Kelheimer Marmor gearbeitete Altar entspricht im Grundriss einem solchen Fenster, als würde man zwei Kreise miteinander zu einem Oval verbinden. Die Tischplatte des Altars ist etwas größer als die Bodenfläche. Das prägnanteste Motiv aber sind die in Front und Rückseite eingearbeiteten Vertiefungen, die den Unterbau des Altars in der Mitte bis zu einer dünnen Membran reduzieren. Optisch erinnert der verwendete Stein an Travertin. Für die Reste eines gotischen Seitenaltars, der als Sockel für eine Pietà dient, schuf Mally eine transparente Verkleidung, ein Metallgespinst, das das Motiv der Leiter und damit das Tribut des Heiligen Emmeram aufgreift.
 
Das Projekt wird voraussichtlich bis Ende 2025 vollständig schlussgerechnet sein. Die aktuelle Hochrechnung der Gesamtkosten liegt bei rund 3,7 Millionen Euro. Die Kirchenstiftung trägt dazu 410.000 Euro bei, das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege bezuschusst die Maßnahme mit 50.000 Euro. Den Löwenanteil von rund 3,24 Millionen Euro finanziert das Erzbischöfliche Ordinariat München. (uq)