Erzdiözese unterstützt Essensausgabe in St. Anton mit 120.000 Euro

Bedürftige erhalten mittags warme Speisen / Corona verschlechtert Versorgungslage
München, 14. Dezember 2020. Um über den Winter die Versorgung armer und armutsgefährdeter Münchnerinnen und Münchner mit warmen Speisen zu verbessern, finanziert die Erzdiözese München und Freising mit 120.000 Euro eine Essensausgabe in der Kirche St. Anton in der Isarvorstadt. Im Rahmen des neuen Angebots, das von der diözesanen Caritas organisiert wird, können bis April 2021 täglich bis zu 50 Mittagessen kostenlos ausgegeben werden. „Als Kirche stehen wir an der Seite der Bedürftigen und möchten auch mit diesem Angebot Menschen unterstützen, die unter  schwierigen Bedingungen leben und deren Situation sich durch die aktuelle Krise noch verschärft hat.“, erläutert der Generalvikar der Erzdiözese München und Freising, Christoph Klingan, die Hilfsaktion. Solche konkreten Hilfen könnten „in dieser Zeit ein Hoffnungszeichen für die Menschen sein“.

Kardinal Reinhard Marx, Erzbischof von München und Freising, dankt dem Pfarrer von St. Anton, Bruder Bernd Kober, und seiner Pfarrei, die die Kirche für diesen Zweck zur Verfügung stellen, und hat angekündigt, die Essensausgabe auch persönlich zu besuchen.

Aufgrund der Maßnahmen zum Schutz vor einer Coronainfektion werden einige Einrichtungen zur Essensausgabe derzeit nicht betrieben, in anderen können unter den aktuell geltenden Abstandsregelungen weit weniger Menschen als üblich mit Speisen versorgt werden. „Das hat zur Folge, dass in diesem Winter viele von Obdachlosigkeit und Armut betroffene oder bedrohte Menschen nicht ausreichend mit warmem Essen versorgt sind“, sagt Andrea Thiele, kommissarische Leiterin des Ressorts Caritas und Beratung im Erzbischöflichen Ordinariat. Zudem bestehe die Gefahr, „dass Armut und Obdachlosigkeit infolge der Corona-Krise weiter zunehmen könnten“. Seit einiger Zeit stiegen laut Thiele die Anfragen bei der Schuldnerberatung, die dem Diözesan-Caritasverband zugeordnet ist. „Auch die Zahl der Anträge an den diözesanen Allgemeinen Notlagenfonds haben sich in diesem Jahr auf rund 1000 erhöht“, so Thiele.

Für eine angemessene Versorgung im Münchner Stadtgebiet werden Räume und Angebote benötigt, in denen bis zu 600 Hilfebedürftige täglich mit warmen Essen versorgt werden können. Unter Beteiligung der diözesanen Caritas sind bereits temporäre Ausgabestellen wie eine alte Apotheke im Hauptbahnhof oder zwei mobile Foodtrucks realisiert worden. Die Verpflegung in St. Anton trägt nun zu einer weiteren Verbesserung der Lage bei. Die warmen Essen, die mittags von montags bis freitags ausgegeben werden, können aufgrund der Vorgaben zum Infektionsschutz aktuell nur mitgenommen werden. Die Organisatoren hoffen jedoch, dass die Speisen möglichst bald auch vor Ort in der Kirche verzehrt werden dürfen, wenn es die aktuellen behördlichen Anordnungen erlauben. Das Angebot richtet sich vorwiegend an bedürftige Münchnerinnen und Münchner im Innenstadtbereich. Vor Ort gelten alle zum jeweiligen Zeitpunkt von Staatsregierung und lokalen Behörden angeordneten Ordnungs-, Hygiene- und Abstandregelungen. (hs)