Kardinal Friedrich Wetter wird 90 Jahre alt

Kardinal Marx würdigt „unermüdlichen Erneuerer der Seelsorge“, der von 1982 bis 2008 Erzbischof war
Kardinal Friedrich Wetter
Kardinal Friedrich Wetter. © EOM/Klinger
München, 16. Februar 2018. Das Erzbistum München und Freising gratuliert Kardinal Friedrich Wetter zu seinem 90. Geburtstag, den der emeritierte Erzbischof am Dienstag, 20. Februar, feiert. Kardinal Reinhard Marx würdigt seinen Vorgänger aus diesem Anlass als „treuen Boten der Liebe Gottes und unermüdlichen Erneuerer der Seelsorge“. Kardinal Wetter ermutige bis heute Menschen dazu, „ein kraftvolles Zeugnis für den Glauben abzulegen“. In seiner Zeit an der Spitze des Erzbistums München und Freising von 1982 bis 2008 habe er zahlreiche Veränderungen angestoßen, dabei einen „weiten Blickwinkel“ eingenommen und den Dialog mit vielen Menschen innerhalb und außerhalb der Kirche gepflegt. Dafür sei Marx ihm sehr dankbar wie auch dafür, dass er seit zehn Jahren weiter im Erzbistum als Seelsorger präsent sei.
 
Kardinal Wetter begeht in diesem Jahr zwei weitere Jubiläen: Am 29. Juni jährt sich seine Bischofsweihe im Dom zu Speyer zum 50. Mal, am 10. Oktober seine Priesterweihe in Rom zum 65. Mal. Auf Wunsch von Kardinal Wetter werden die drei Jubiläen mit einer gemeinsamen Feier am Sonntag, 1. Juli, begangen.
 
Der am 20. Februar 1928 in Landau in der Pfalz geborene Wetter wurde am 10. Oktober 1953 in Rom, wo er Theologie studiert hatte, zum Priester geweiht. Wetter wurde 1965 habilitiert und war als Professor für Fundamentaltheologie an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Eichstätt und als Professor für Dogmatik an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Mainz tätig. 1968 wurde er zum Bischof von Speyer ernannt, 1982 zum Erzbischof von München und Freising. 1985 nahm ihn Papst Johannes Paul II. in das Kardinalskollegium auf. Für die Zeit von 2007 bis 2008 bestellte ihn Papst Benedikt XVI. zum Apostolischen Administrator der Erzdiözese München und Freising. Während seiner Zeit als Erzbischof von München und Freising war Wetter auch Vorsitzender der Freisinger Bischofskonferenz. Von 1981 bis 2008 war er zudem Vorsitzender der Glaubenskommission der Deutschen Bischofskonferenz.
 
In seiner Zeit als Erzbischof von München und Freising verfolgte Wetter zielstrebig die Erneuerung und Weiterentwicklung der Seelsorge im Erzbistum. Klerus wie Laien brachte er vor allem eine aktive Mitsorge und Mitverantwortung für die Weitergabe des christlichen Glaubens an die kommenden Generationen nahe. Insbesondere wirkte er für eine würdige Feier des Gottesdienstes und für ein nachhaltiges caritatives Engagement. Wetter engagierte sich auch für die Ökumene und setzte sich für den Bau der neuen Münchner Synagoge mit Gemeindezentrum am Jakobsplatz ein. Besonders verbunden war er auch mit dem Dom zu Freising, der in seiner Amtszeit zur Konkathedrale des Erzbistums erhoben und grundlegend saniert wurde. Seit seiner Emeritierung ist Wetter weiterhin bei Gottesdiensten, Firmungen und verschiedenen Veranstaltungen in der Erzdiözese aktiv. 2008 erhielt er die Goldene Ehrenmünze der Stadt München. 2010 ernannte ihn die Stadt Freising zum Ehrenbürger. Wetter wurde von der Bundesrepublik Deutschland mit dem Bundesverdienstkreuz mit Stern und mit Schulterband geehrt. Er ist Träger des Bayerischen Verdienstordens und der Verfassungsmedaille in Gold. (kel/gob)