„Kunst wie Kirche inspirieren zu Antworten auf existentielle Fragen“

Kardinal Marx segnet wiedereröffnetes Diözesanmuseum Freising Neue Präsentation einer der weltweit bedeutendsten religionsgeschichtlichen Kunstsammlungen
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Freising, 30. September 2022. Anlässlich der Wiedereröffnung des Freisinger Diözesanmuseums hat Kardinal Reinhard Marx die grundlegende Gemeinsamkeit von Kunst und Kirche betont: „Kunst wie Kirche inspirieren zu Antworten auf existentielle Fragen, auf Fragen, die sich die Menschheit durch die Geschichte bis heute stellt“, so der Erzbischof von München und Freising bei der Segnung des generalsanierten Gebäudes auf dem Freisinger Domberg am Freitagabend, 30. September, laut Manuskript in einem Vortrag zum Thema „Kunst und Kirche“. Mit seiner umfassenden Sammlung von Objekten der christlichen Kunst- und Kulturgeschichte zählt das Museum der Erzdiözese München und Freising zu den weltweit größten religionsgeschichtlichen Museen.
 
Der Freisinger Domberg stehe wie „kein anderer Ort in der Diözese für die wechselhafte Geschichte des Verhältnisses von Kirche, Gesellschaft, Kunst und Kultur. Hier wurde die Diözese vor fast 1300 Jahren gegründet. Hier wurde über die Jahrhunderte Bildung, Kunst und Kultur auf oft sehr hohem Niveau gepflegt“, erklärte Marx. Zudem zeigten die archäologischen Grabungen im Zuge der Umbauarbeiten, dass sich das Museum auf fast 7000 Jahren Menschheitsgeschichte befinde: „Hier, an diesem topografisch so herausgehobenen Ort, waren immer schon Menschen, die an der Gestaltung dieser Welt mit ihren jeweiligen Mitteln mitwirkten“, sagte Marx. Auf dem Domberg seien „Glanzpunkte der europäischen Kunst-, Kultur- und Bildungsgeschichte“ entstanden, so der Erzbischof. Es könne kaum einen besseren Ort für ein kirchliches Museum geben, denn „Kultur und Kunst, Verkündigung und Glaube, Studium und Bildung haben diesen Ort geprägt und das sind auch die unabdingbaren Elemente eines kirchlichen Museums der Kunst- und Kulturgeschichte“. Seit seinem ersten Besuch auf dem Domberg als neu ernannter Erzbischof von München und Freising sei für ihn klar gewesen, dass es sich hier um einen Ort von europäischem Rang handele.
 
Das generalsanierte Diözesanmuseum mit seinem offenen, transparenten Charakter wie auch die neue Präsentation der Schausammlung nach existentiellen Fragestellungen machten deutlich, „dass wir als Kirche an der universellen Sprache der Kunst nicht nur mitbuchstabieren dürfen, sondern auch mitreden, inspirierend und ermöglichend sein können – das kann für beide Seiten ein großes Geschenk sein!“ Viele Kunstwerke im religiösen Kontext seien „ein sichtbarer Ausdruck einer ganz speziellen Haltung von Künstlerinnen und Künstlern zum Geheimnis des Göttlichen“ und geprägt von einer Gottesfurcht „als bewusster Akzeptanz der Allmacht Gottes, nicht im Sinne einer menschlichen Hierarchie der Macht, sondern im metaphysischen Sinn, in der Akzeptanz des für uns Menschen unergründlichen Geheimnisses des Göttlichen“, so der Kardinal.
 
An der Segnung des Museums mit Kardinal Marx nahmen auch Staatsminister Florian Herrmann und Freisings Oberbürgermeister Tobias Eschenbacher teil und sprachen Grußworte. Das Diözesanmuseum öffnet nach neun Jahren Schließung und Generalsanierung mit einer Sonderausstellung unter dem Titel „Tanz auf dem Vulkan“ und zwei Tagen der offenen Tür, am Sonntag, 2., und Montag, 3. Oktober, wieder seine Pforten. (ck)
 
Hinweis:
An den Tagen der offenen Tür am Sonntag, 2., und Montag, 3. Oktober, kann das Museum zwischen 10 Uhr und 18 Uhr bei freiem Eintritt besucht werden. Reguläre Öffnungszeiten des Museums ab 4. Oktober 2022: Dienstag bis Sonntag 10 bis 18 Uhr. Weitere Informationen unter https://www.dimu-freising.de.

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