Marx: „Advent ist Einladung zur Aufmerksamkeit“

Erzbischof ruft in Hirtenwort zur Vorweihnachtszeit zu einem rücksichtsvollen Miteinander auf
München, 27. November 2020. Mit Blick auf die Advents- und Weihnachtszeit ruft Kardinal Reinhard Marx zu Wachsamkeit und Aufmerksamkeit füreinander auf. Die „Corona-Zeit“, die seit fast einem Jahr andauere, stärke die Wahrnehmung: „Wir schauen auf die alten Menschen und auf alle, die allein leben. Wir sehen, wie viele Menschen sich um ihre Zukunft sorgen. Wir erkennen, wie wir selbst und andere an Leib und Seele verletzt werden können“, so der Erzbischof von München und Freising in einem Hirtenwort, das am ersten Adventssonntag in den Gottesdiensten verlesen wird. Der Ruf Jesu sei „eine Einladung zur Aufmerksamkeit für das, was Gott in unserem Leben und in dieser Zeit wirkt“. Dazu gehöre der Blick auf die Mitmenschen, denn „es gibt keine Gottesverehrung, keine Gottesliebe ohne die Liebe zum Nächsten“, betont Marx. Er ruft zu einem „Netzwerk des Gebets“ auf, das auch beinhalte, „Zeichen des Miteinanders zu geben – vielleicht durch einen Brief oder eine Mail, ein Telefonat, durch Kontakte über die sozialen Medien“.

Mit Ungewissheit im Hinblick auf die Zukunft und mit der Frage, „werden wir das rechte Maß zwischen Freiheit und Verantwortung finden?“, beginnt laut Marx in diesem Jahr die Adventszeit als Vorbereitung auf Weihnachten. Diese Wochen seien normalerweise durch Hektik und erhöhten Konsum, aber auch durch „Elemente der Ruhe und der Suche nach dem Wesentlichen geprägt“. Vielleicht, so Marx, „bietet die Advents- und Weihnachtszeit 2020 sogar eine besondere Möglichkeit, uns mit all unseren Sorgen und Fragen darauf zu besinnen, was unser Leben und unseren Glauben wesentlich macht.“ Eine wichtige Rolle spiele in diesen dunklen Wintermonaten das Licht, „das für uns mit dem Licht des Evangeliums verbunden ist“, so Marx. Er habe sich vorgenommen, „in diesem Jahr adventliche Lichter draußen sichtbar an meinem Bischofshaus in der Kardinal-Faulhaber-Straße aufzustellen als Zeichen der Hoffnung, als Zeichen für das Licht Gottes, das auch in den Dunkelheiten des Lebens scheint“. Die Gläubigen ermuntert der Kardinal dazu, es ihm gleichzutun.

Trotz aller Pandemie-Schutzmaßnahmen gebe es auch in diesem Jahr viele Möglichkeiten, das christliche Brauchtum mit Leben zu füllen, denn: „Advent und Weihnachten fallen nicht aus!“, unterstreicht Marx. Er lobt in seinem Hirtenwort die guten Ideen, die in Pfarreien, Verbänden und Einrichtungen entwickelt wurden, „um auch in ,Corona-Zeiten‘ Advent und Weihnachten zu feiern und die Botschaft des Evangeliums sichtbar und hörbar zu machen. Vergelt’s Gott für alle Mühen und alles Engagement!“ Das gelte gerade auch „im Blick auf all jene, die allein leben, die in Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen, in Senioren- und Pflegeheimen leben, in Krankenhäusern und vielen sozialen Einrichtungen“. Der Erzbischof dankt „allen Seelsorgerinnen und Seelsorgern, allen haupt- und ehrenamtlich Engagierten in unserem Erzbistum, die die Wachsamkeit der Adventszeit und das Licht von Weihnachten durch ihr Tun und Denken und Beten stärken!“

Das Hirtenwort steht ab Samstag, 28. November, unter ###FASURLhttp://www.erzbistum-muenchen.de/kardinal-marx/im-wortlaut#Hirtenworte###TGTS_self###TGTE###FACwww.erzbistum-muenchen.de/kardinal-marx/im-wortlaut#Hirtenworte###FAE erstmals auch in Leichter Sprache zur Verfügung. An gleicher Stelle finden sich Vorschläge für Fürbitten, ebenfalls auch in leichter Sprache. Außerdem ist dort sowie auf den Social-Media-Kanälen des Erzbistums eine Videobotschaft des Kardinals zum Hirtenwort verfügbar. (hs)