„Wir erwarten, dass die Bischöfe und Kardinäle ihrem eigenen Führungsanspruch gerecht werden“

Diözesanrat fordert in Stellungnahme Umsetzung eines Synodalen Rats
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München, 31. Januar 2023. Zur aktuellen Debatte über den Verlauf des Synodalen Wegs der Kirche in Deutschland und zur Frage eines „Synodalen Rats“ erklärt der Vorstand des Diözesanrats der Katholiken der Erzdiözese München und Freising mit seinem Vorsitzenden Armin Schalk in einer aktuellen Stellungnahme:
 
„Die in den letzten Wochen deutlich verschärfte Diskussion unter den deutschen Bischöfen über das weitere Vorgehen und die Umsetzung im Synodalen Weg in Deutschland sowie die Antworten bzw. Stellungnahmen aus Rom entwickeln sich zur Belastung aller (noch) in der katholischen Kirche Engagierten. Ehrenamtliche müssen sich bei Ihrer wertvollen Arbeit immer wieder rechtfertigen für das, was Teile der ‚Chefetage‘ der katholischen Kirche in Deutschland und in Rom hier veranstalten.
 
Um die wichtige Arbeit der Ehrenamtlichen nicht noch weiter zu belasten und diese nicht zusätzlich zu demotivieren, richten wir als Vorstand des Diözesanrates der Katholiken der Erzdiözese München und Freising einen eindringlichen Appell an die fünf deutschen Bischöfe Bertram Meier, Gregor Maria Hanke, Rudolf Voderholzer, Stefan Oster und Rainer Maria Kardinal Woelki: Das fragwürdige Frage- und Antwort-Spiel der Bischöfe mit der Kurie in Rom wegen der Teilnahme an einem Synodalen Ausschuss und später bei einem Synodalen Rat muss aufhören! Denn auch Papst Franziskus beschließt seine aktuelle Stellungnahme zum Synodalen Weg in Deutschland in einem Interview mit Associated Press (AP) mit den versöhnlichen Worten: ‚Versucht immer, euch zu einigen‘.
 
Wir erwarten, dass die Bischöfe und Kardinäle ihrem eigenen Führungsanspruch gerecht werden, indem sie in der Bischofskonferenz gedeihlich zusammenarbeiten und die dringend erforderlichen Veränderungen gemeinsam beherzt umsetzen. Die Bischöfe müssen sich derzeit schon fragen lassen, welches Bild der katholischen Kirche in Deutschland sie damit prägen. Wie wollen wir denn die hoch engagierten Ehrenamtlichen an der Basis in den Pfarrgemeinden weiter motivieren, in vielfältiger Arbeit Gutes zu tun, unsere großartige frohe Botschaft zu verkünden und positiv in die Gesellschaft hineinzuwirken, wenn sich die oberste Führungsebene in dieser zerstrittenen Weise präsentiert?
 
Wir fordern, dass der Synodale Rat umgesetzt wird, wie er am 10.09.2022 auf der Vierten Synodalversammlung beschlossen wurde und sind überzeugt, dass dies trotz der aktuellen Situation gelingen kann: Wo ein Wille zur Zusammenarbeit im Synodalen Ausschuss vorhanden ist, wird der Heilige Geist auch einen Weg aufzeigen, wie ein Synodaler Rat trotz derzeit noch bestehender Bedenken eingerichtet werden kann.“