"Schatzzeit im Grünen" - Juni-Andacht: Auf der Kräuterwiese

Schatzzeit Wildkräuter
 Diese "Schatzzeit"-Einheit ist gedacht auf einer Wiese, auf der Wildkräuter und auch  Brennnesseln wachsen.
 

Benötigtes Material

  • Ein großer Korb zum Sammeln der Kräuter
  • Eine Brennnessel
  • Salz für das Kräutersalz oder Brennnessel-Tee zum Probieren
  • Anleitungs-PDF zum Download

Für die Eltern

Haben Sie auch ein Kräuterbeet zuhause? Oder Küchenkräuter am Balkon, auf dem Fensterbrett? Kräuter schenken Speisen einen tollen Geschmack. Einige Kräuter erinnern zudem an Bekanntes: Lavendel hat eine schöne Farbe und duftet, Pfefferminze riecht nach Kaugummi und Zitronenmelisse so schön frisch.
Aber nicht nur im Beet oder im Garten begegnen uns Kräuter. Die Wiesen sind voll von bekannten und unbekannten Kräutern, die man beim Spazierengehen schon mal leicht übersehen kann. Die Brennnessel gehört auch dazu. Wir übersehen sie zwar selten und gehen ihr lieber aus dem Weg – sie hält jedoch einige Überraschungen für uns bereit, weil sie gesund und vielfältig einsetzbar ist.
Die Brennnessel lehrt uns darüber hinaus, genau hinzusehen und das Hilfreiche unter all den brennenden Härchen hervorzukitzeln. Das ist auch bei uns Menschen so.
Brennnesseltee, Schatzzeit Wildkräuter

Anfangsritual

Lieber Gott, bitte hör mir zu,
wecke meine Sinne auf im Nu.
Mit den Ohren höre ich genau,
mit den Augen kann ich sehen – schau!
Mit der Nase kann ich riechen,
weil ich Füße hab‘, muss ich nicht kriechen.
Die Hände sind zum Greifen da,
so komm‘ ich allen Dingen nah.
So hast Du alles gut erdacht
und unsere Welt so schön gemacht!
Mit allen Sinnen fang‘ ich an,
denn jetzt ist „Schatzzeit draußen“ dran.
 

Zur Einstimmung

Lied "Schau doch mal zum Fenster raus" von Johannes Seibold, Gemeindereferent
 

Einführung

GL: Viele Pflanzen wachsen auf unserer Wildkräuterwiese. Sie sind bunt, riechen gut und sind gesund für uns Menschen.

Die Kinder laufen über die Wiese und schauen sich um. Im Anschluss daran, kommen alle wieder zusammen.

GL: Heute möchte ich euch eine ganz besondere Pflanze vorstellen. Könnt ihr sie erraten? Was ist das? Es brennt Tag und Nacht und verbrennt doch nicht?

Die Kinder raten.

GL: Die Pflanze findest du an Wegrändern, in der Nähe von Häusern oder auch an Wiesen. Sie wird manchmal einen Meter hoch. Du erkennst sie sogar im Dunkeln, denn ihre Stängel und Blätter sind dicht mit spitzen Haaren bedeckt. Wenn man sie berührt, brennen sie heftig auf der Haut.*

Die Kinder haben die Brennnessel erraten.

GL: Gemeinsam machen wir uns auf den Weg und wollen uns auf die Suche nach Brennnesseln machen.

Lohf, Sabine, Sailer, Sibylle: Wo der Gurkenkönig wächst – Ein Pflanzenjahrbuch, Otto Maier Verlag, Ravensburg 1985, S. 10f.

Hinführung

Nachdem die Kinder Brennnesseln gefunden haben, besucht Burgi Brennnessel die Kinder. Alle Kinder setzen sich in den Kreis, die GL zeigt eine Brennnessel und erzählt.
Den folgenden Text gibt es hier auch zum Anhören. 
 
Schatzzeit Wildkräuter Brennnessel
Servus, grias Eich! Wo seid ihr denn hergekommen? Vor ein paar Minuten war doch noch alles so wie immer. Wer seid ihr denn alle?

Die Kinder sagen – wenn sie möchten - ihre Namen.

Ich will mich auch vorstellen: Mein Name ist Burgi. Ich bin eine Brennnessel. Erschreckt doch nicht gleich! Ich bin ganz harmlos. Wir Brennnesseln gehören zu den Guten! Wir sind Wildkräutern und sind sehr gesund, müsst ihr wissen.
Ich weiß, ich weiß ja. Ihr geht mir aus dem Weg, weil ich immer so brenne. Aber ich will euch erklären, warum: Seht ihr die kleinen Härchen auf meinen Blättern und Stängeln? Sie sind hohl. Ihr müsst euch das wie einen Strohhalm vorstellen, und in dem Strohhalm ist eine Flüssigkeit – sie heißt Ameisensäure. Wenn ihr mich angreift oder mich berührt, brechen die Spitzen der Röhrchen oben ab und die Flüssigkeit tut euch weh. Ich will euch Kinder aber überhaupt nicht ärgern oder wehtun. Versprochen!!!

Aber ich muss mich doch auch verteidigen. Wisst ihr, Raupen fressen meine Blätter auf. Und es gibt Raupen, die fressen nichts anderes – nur meine Blätter, stellt euch das mal vor! Solche Vielfraße!! Ich brauche meine Blätter doch. Nur so bleibe ich groß und stark. Mit meinen Brennhaaren will ich mich nur schützen. Ich will euch gar nicht weh tun!

Ich verrate euch ein Geheimnis:

Wenn ihr wieder mal eine Brennnessel seht, dann sagt einfach: „Liebe Brennnessel, ich werde dir nichts tun. Ich will dich nur streicheln!“
So könnt ihr gaaaanz vorsichtig von unten nach oben an ihnen entlang streichen. So brechen die Spitzen der Brennhaare nämlich nicht ab. Es passiert euch nichts.

Die Kinder probieren es aus.

Es kommt sicherlich dem Forscherdrang der Kinder entgegen, die Brennnessel einmal genau unter die Lupe nehmen zu können. Die Kinder untersuchen die Brennnessel ganz genau.

Lesung

GL: Wir können in der Bibel nachlesen, denn dort wurde auch etwas über Pflanzen, Kräuter und Gewürze aufgeschrieben, und das passt zur Brennnessel und zu unserem Thema:
Wie ein großer Baum wachse ich nach oben, und wie Rosensträucher, wie ein stattlicher Olivenbaum in einer Ebene, ich wachse nach oben.
Wie ein Zimtstrauch, wie erlesene Myrrhe verströme ich einen wunderbaren Duft.
Ich breite meine Zweige aus, und meine Blüten sind herrlich.
Kommt zu mir, die ihr gesund bleiben wollt, und nehmt meine Früchte!

Jesus Sirach 24, 13 - 21
Schatzzeit Wildkräuter, Brennnessel

Deutung

Den folgenden Text gibt es hier auch zum Anhören.
GL: Jetzt hast du es gehört. Wenn Ihr gesund bleiben wollt – nutzt meine Heilkräfte.
Ich bin zwar auf den ersten Blick nicht die Größte oder Schönste oder rieche wunderbar und, okay, ich kann dich auch mal brennen, aber ich helfe den Menschen auch: Meine Fasern werden für Kleidung, Segel und Säcke verwendet. Und wenn die Menschen in Not sind, kann man mich gut essen. Als Salat schmecke ich gut oder als Kräutersalz. Ich bin eine Medizinpflanze, und Tees aus meinen Blättern tun richtig gut.
 
Die Kinder sammeln Blüten und andere Kräuter auf der Wiese.
Sie schmücken die Brennnessel mit den gesammelten Blüten / Kräutern und zeigen so, dass auch eine im ersten Moment unangenehme Pflanze etwas Gutes für den Menschen hervorbringen kann. Die Kinder betrachten die gelegten Naturmandalas und beten.


GL betet vor, die Kinder sprechen nach:
 
Gott, du bist der Schöpfer der Erde.
Wir danken dir, dass wir hier sein dürfen, hier auf dieser Wiese unter deinem Himmelzeit. Mach unsere Augen und Ohren auf für die wunderbaren Pflanzen, die hier wachsen.
Danke für die Brennnessel, die uns viel Gutes schenkt.
Amen.

Aktion

  • Kräutersalz mit getrockneten Brennnesseln herstellen
  • Brennnessel-Tee trinken

Schlussritual

Wer hat die Natur gemacht,
das Wasser und den Wald erdacht?
Wer hat den Berg so hoch gebaut,
die Äpfel und das Korn uns anvertraut?
Wer schuf die Tiere groß und klein,
die vielen bunten Blümelein?
Wer schenkte mir mein Leben?
Das warst Du, Gott, mit deinem Segen.
 
Text und Idee: Stefanie Penker, Gemeindereferentin, Kinderpastoral; Fotos: Julia Romeiß

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