Pfarrkirche St. Nikolaus, Rosenheim

Der barocke Kirchturm der am Ludwigsplatz gelegenen Stadtpfarrkirche St. Nikolaus in Rosenheim gehört zu den Wahrzeichen der Stadt. Doch der ursprüngliche Kirchenbau ist im Kern viel älter, denn in den sog. „Konradinischen Matrikel“ von 1315 findet die Kirche bereits ihre erste urkundliche Erwähnung. Von diesem einst romanischen Bau ist noch ein Teil am Turm erkennbar. Wegen zweier Stadtbrände wurde St. Nikolaus 1644 in weiten Teilen wiederaufgebaut, dennoch ist der spätgotischer Ursprung des Baus erhalten geblieben. Mit der steigenden Einwohnerzahl Rosenheims wurde die Kirche jedoch zu klein, sodass sie gegen Ende des 19. Jahrhunderts erweitert wurde und eine neugotische Um- und Ausgestaltung durch den Münchner Architekten Johann Marggraff stattfand. Die Ausstattung dieser Zeit wurde später wieder entfernt, erhalten hat sich ein Altarblatt mit dem Kirchenpatron. Die letzte umfassende Renovierung erfolgte in den Jahren 2004 bis 2008, die die Kirche zwar in einem schlichten, aber sehr hellen Licht erstrahlen lies. Das Leitmotiv der neuen Innenraumgestaltung richtete sich nach der zentralen Erfahrung des 1. Johannesbriefes „Gott ist Licht“ (1 Joh. 1,5).

St. Nikolaus ist eine dreischiffige Hallenkirche mit einschiffigem Chor und umlaufender Sakristei. Über den gesamten Kirchenraum wölbt sich ein Sternrippengewölbe mit vergoldeten Rippen. Als dunkler Kontrast zu dem weiß getünchten Innenraum erhebt sich der auf einer erhöhten Insel stehende Altarquader aus einem 150 Millionen Jahre alten Adneter Marmorblock. Das älteste Kunstwerk der Kirche ist das sogenannte Schutzmantelmadonnenbild von 1514 eines unbekannten Rosenheimer Künstlers. Es zeigt Maria mit Kind in der Flammenglorie.

Bei der letzten Renovierung der Kirche wurden die Fenster im Süden sehr hell und farbenfroh, die im Norden eher gedeckt gestaltet. Die Südseite soll dabei das Leben in seiner lichtvollen Dimension zum Ausdruck bringen. Der Künstler Karl-Martin Hartmann wählte zudem die Rose als wiederkehrendes Symbol aus, um zu visualisieren, dass das göttliche Licht uns Menschen zum Blühen bringen will.

Bemerkenswert ist zudem der barocke Altaraufsatz mit dem getriebenen und versilberten Relief, das den hl. Nikolaus als Büste darstellt. Im Chor ist hängt das barocke Hochaltarbild, das von 1643 stammt und das die hll. Maria, Nikolaus und Laurentius als Beschützer der Stadt zeigt und in der Sakristei wird ein neugotisches Ziborium verwahrt, dessen Kuppa u.a. mit dem Brustbild des Heiligen geschmückt ist.

Am Nikolaustag wird es einen Kleinkinder-Gottesdienst um 17.00 Uhr in der Pfarrkirche geben.

Das Patrozinium wird am Sonntag, den 9. Dezember mit Kirchenchor und anschließendem Stehempfang im Pfarrheim gefeiert.