Pietà in der Wallfahrtskirche Mariä Himmelfahrt in Hohenpeißenberg

Pieta in Hohenpeißenberg
Foto: Erzbischöfliches Ordinariat München/Achim Bunz
Lebensgroß präsentiert sich die Pietà-Darstellung, umgeben von zwei Engeln, an der Nordwand des Langhauses der Wallfahrtskirche am Hohenpeißenberg. Ursprünglich war die Skulpturengruppe Teil der Ausstattung der 1926 abgebrochenen Friedhofskapelle. Erst 1972 wurde sie in das Langhaus überführt. Die Pietà sowie die Engel gelten als Werke des Weilheimer Bildhauers Bartholomäus Steinle, die Bildwerke entstanden vor 1620, gleichzeitig mit der ersten Altarausstattung der Kirche.
Im Zentrum der Figurengruppe stehen die Muttergottes und ihr Sohn. Christus liegt auf dem Schoß seiner Mutter, die seinen Kopf behutsam mit beiden Händen hält. Schmerzerfüllt hält Maria ihren Sohn in den Armen, der seine Augen leicht geöffnet hat, und drückt ihm einen letzten Kuss auf die Wange. Schlaff liegt Christus da, lediglich sein rechter Arm stützt ihn und verhindert, dass er zu Boden rutscht. Dieses Werk, wie auch andere Werke des Künstlers, weist sich als manieristisch in seiner Gestaltung aus. Die Haare und die Gewänder der Figuren sind vor allem noch deutlich unter dem Einfluss der Spätgotik ausgeführt.
Text: Barbora Novotná und Larissa Kuhl, HA Kunst, März 2021