Vesperbild in der Kirche St. Stephanus in Mörlbach

Pietà in St. Stephanus in Mörlbach
Foto: Erzbischöfliches Ordinariat/Achim Bunz
Um die Mitte des 15. Jahrhunderts verschwindet der weiche Stil und damit ändert sich auch wieder die Darstellungsweise des Vesperbildes. Christus bleibt zwar waagerecht auf dem Schoß Mariens liegen, wendet aber seinen Oberkörper mehr nach vorne, die Skulpturengruppe wird breiter und zeichnet sich durch Geschlossenheit aus. In der Filialkirche St. Stephanus in Mörlbach (Pfarrverband Aufkirchen im Landkreis Starnberg) befindet sich eins der seltenen gemalten Pietà-Bilder am Choraltarretabel von 1510/1520, das wahrscheinlich im Umkreis des Meisters von Rabenden, jüngst als Sigmund Haffner identifiziert, entstand. Mittig an der Predella sitzt Maria vor dem Kreuz auf Golgotha und hat ihren toten Sohn auf den Schoß liegen. Sanft stützt sie ihn an Leib und Nacken und nimmt innwendig Abschied. Faltenreiche Textilien hüllen die Figuren ein und lassen sie zu einer Einheit verschmelzen.