Kardinal Friedrich Wetter Ausführlicher Lebenslauf

Papst Benedikt XVI. hatte mit Wirkung vom 2. Februar 2007 den Amtsverzicht von Kardinal Friedrich Wetter als Erzbischof von München und Freising angenommen. Mit dem Amtsantritt von Erzbischof Reinhard Marx am 2. Februar 2008 endete nach 25 Jahren die Amtszeit von Kardinal Friedrich Wetter als Oberhirte des Erzbistums München und Freising.

Friedrich Wetter war vom 28. Oktober 1982 bis zum 2. Februar 2007 Erzbischof von München und Freising und war von diesem Datum an bis zur Ernennung eines Nachfolgers Apostolischer Administrator für das Erzbistum München und Freising mit allen Vollmachten und Rechten eines Diözesanbischofs. Er stand damit in einer mehr als 1250 Jahre alten Tradition. Er war der 72. Nachfolger des heiligen Korbinian, der als Wanderbischof im 8. Jahrhundert von Freising aus den christlichen Glauben verkündete. Seit 1982 war er unmittelbarer Nachfolger von Kardinal Joseph Ratzinger, der seither als Kurienkardinal an der Spitze der Römischen Glaubenskongregation stand und am 19. April 2005 als Nachfolger von Papst Johannes Paul II. von den Kardinälen der katholischen Weltkirche zum Papst gewählt worden ist. Am 12. Dezember 1982 hatte Wetter, zuvor Bischof von Speyer, mit einem Gottesdienst im Münchner Liebfrauendom sein Amt als Erzbischof und damit das vielschichtige bayerische Erzbistum übernommen. Es zählte zur Amtszeit von Kardinal Wetter in drei Seelsorgsregionen 755 Pfarreien mit fast 2 Millionen katholischen Christen.
 
Kardinal Friedrich Wetter
Friedrich Wetter wurde am 20. Februar 1928 als Sohn einer Eisenbahnerfamilie, der Vater war Lokführer, in Landau/Pfalz geboren. Er wuchs mit zwei Schwestern auf. Am Gymnasium Landau machte Wetter 1947 sein Abitur. 1948 begann er sein Philosophiestudium an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Sankt Georgen in Frankfurt/Main. Der Bischof von Speyer, Joseph Wendel, Wetters Heimatbischof und späterer Kardinal in München, wurde auf ihn aufmerksam und förderte ihn. Von 1948 bis 1956 studierte er an der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom und war Alumnus im berühmten Collegium Germanicum et Hungaricum in Rom. Am 10. Oktober 1953 wurde er in der Kirche des Germanicums durch den Generalvikar der Diözese Rom, Kardinal Clemente Micara, zum Priester geweiht.

Seine wissenschaftliche Laufbahn begann Wetter bereits an der Gregoriana. Dort wurde er 1956 zum Doktor der Theologie promoviert. Thema seiner Dissertation war "Die Lehre Benedikts XII. vom intensiven Wachstum der Gottesschau". 1965 habilitierte er sich in München bei dem international renommierten Theologen Professor Michael Schmaus mit einer Arbeit über die Trinitätslehre des bedeutenden mittelalterlichen Philosophen und Theologen der Scholastik Johannes Duns Scotus (1266 - 1308).

Von 1956 bis 1958 arbeitete Wetter in der Pfarrseelsorge als Kaplan der Pfarrei St. Josef in Speyer. 1958 wechselte er an das Priesterseminar St. German in Speyer und wirkte dort bis 1960 als Assistent und Dozent. Für kurze Zeit wurde er zur Mithilfe in der Seelsorge in Glanmünchweiler angewiesen. 1962 wurde er als Dozent für Fundamentaltheologie an die Philosophisch-Theologische Hochschule in Eichstätt berufen, aus der die heutige Katholische Universität Eichstätt hervorging. Ab 1964 wirkte er dort bis 1968 als Professor für Fundamentaltheologie. Zum Wintersemester 1967/68 wurde er als Professor für katholische Dogmatik an die Katholisch-Theologische Fakultät der Johannes-Gutenberg-Universität in Mainz berufen.

Nachdem im Februar 1968 der damalige Speyerer Diözesanbischof Isidor Markus Emanuel auf sein Amt verzichtet hatte, ernannte Papst Paul VI. den Theologieprofessor Wetter am 28. Mai 1968 zum 94. Bischof von Speyer. Am Hochfest Peter und Paul, dem 29. Juni 1968, wurde er im Dom zu Speyer zum Bischof geweiht und wählte ein Wort aus dem Johannes-Evangelium zum Leitspruch seines bischöflichen Wirkens: "Pax vobis - Friede sei mit Euch!" (Joh 20, 19). 14 Jahre lang wirkte er als volksverbundener und engagierter bischöflicher Seelsorger in seinem pfälzischen Heimatbistum. Er pflegte gute Beziehungen mit Repräsentanten evangelischer und orthodoxer Christen wie auch jüdischer Gemeinden. In dieser Zeit knüpfte er viele Besuchskontakte zu den bedrängten katholischen Kirchen in der ehemaligen DDR und im vormaligen Ostblock.

Kardinal Friedrich Wetter mit dem Ökumenischen Patriarchen von Konstantinopel Bartholomaios I.
In der Deutschen Bischofskonferenz war der Speyerer Oberhirte zunächst Mitglied der Kommission für Fragen der Wissenschaft und Kultur, seit 1970 führte er deren Vorsitz. Von 1981 an leitete Wetter ununterbrochen die wichtige Glaubenskommission der Bischofs- konferenz. Am 28. Oktober 1982 wurde er von Papst Johannes Paul II. zum Erzbischof von München und Freising ernannt. Für den Fort-schritt der Ökumene wirkte er als Mitglied des Kontaktgesprächskreises, als Repräsentant der Deutschen Bischofskonferenz und des Rates der Evangelischen Kirche Deutschlands (EKD) wie auch als Mitglied der internationalen Kommission für den theologischen Dialog zwischen der katholischen Kirche und den Kirchen der Orthodoxie. (Im Bild: Kardinal Wetter, bereits Erzbischof von München und Freising, mit dem Ökumenischen Patriarchen von Konstantinopel, Bartholomaios I., bei einer Begegnung in München im Oktober 1993).

Zielstrebige Erneuerung der Seelsorge

Am 15. Mai 1985 nahm ihn der Papst in das Kardinalskollegium auf. Als Münchner Kardinal war Wetter Vorsitzender der Freisinger Bischofskonferenz und stand damit an der Spitze des bayerischen Episkopats. Auf weltkirchlicher Ebene gehörte er zwei Römischen Kongregation an, der für die Glaubensverbreitung und der für das katholische Bildungswesen. 1985 und 1987 nahm Kardinal Wetter an Römischen Bischofssynoden teil.
Wappen Kardinal Friedrich Wetter
In seinem Erzbistum verfolgte Wetter zielstrebig eine Erneuerung der Seelsorge. Er brachte Klerus und Laien die aktive Mitsorge und Mitverantwortung für die Weitergabe des christlichen Glaubens an die kommenden Generationen nahe. Dies bezeugen Predigten, persönliche Besuche in den Pfarrgemeinden wie auch zahlreiche Äußerungen und Publikationen in Presse, Funk und Fernsehen. Diesem Ziel diente auch das von ihm in den Jahren von 1991 bis 1994 jeweils zu mehrtägigen Beratungen nach Freising einberufene „Pastorale Forum“. Diese diözesane Kirchenversammlung verabschiedete unter anderem Voten zur Erneuerung der Sakramentenpastoral, zu Ehe, Partnerschaft und Sexualität, zur Situation von Menschen, die in Scheidung leben oder wieder geheiratet haben. Sie leitete aber auch die Verbesserung der Rahmenbedingungen für die mehr als 125.000 im Bereich des religiösen, sozialen und kulturellen Lebens der Erzdiözese ehrenamtlich tätigen Frauen und Männer ein. Dem Impuls des Forums, ein gleichwertiges und partnerschaftliches Zusammenleben von Männern und Frauen zu ermöglichen, folgte der Kardinal mit der Ernennung zweier Frauen in Leitungsfunktionen des Erzbischöflichen Ordinariates und mit der Gründung einer Frauenkommission.

In jüngster Zeit leitete der Kardinal eine Neustrukturierung der Seelsorge und Verwaltung im Erzbistum ein und veranlasste, dass Modelle einer Neuorganisation der Seelsorge wie auch der Verwaltung von Pfarreien und Pfarrverbänden diskutiert wurden und Gestalt gewannen. Ziel dieser Neustrukturierung war es, die Zusammenarbeit der Pfarreien in Seelsorge und Verwaltung zu fördern, das kirchliche Leben insgesamt zu stärken und einen neuen Aufbruch zu bewirken. Der Kardinal hatte ein "Jahr der Priester- und Ordensberufe" ausgerufen mit dem Ziel, "junge Männer und Frauen zu bestärken, dem Ruf Gottes zu folgen, um als Priester, Ordensmann oder Ordensfrau ihm und den Menschen zu dienen", wie er im November 2005 in einem Hirtenbrief an die Gemeinden des Erzbistums formulierte.

Kardinal Wetter legte auch Fundamente für ein neues Geschichtsbewusstsein im Erzbistum und ermöglichte so eine lebendige Auseinandersetzung mit der jüngsten Kirchengeschichte. Er veranlasste die Herausgabe wichtiger Werke zum Verständnis der Diözesangeschichte vom Mittelalter bis zur Neuzeit und öffnete das Archiv seines Vorgängers Kardinal Michael Faulhaber, der von 1917 bis 1952 Erzbischof in München war. Die Wissenschaft und interessierte Öffentlichkeit hat so seit Mitte 2002 einen wichtigen Zugang zu Quellen, die unter anderem Aufschluss über das Verhältnis von Kirche und Nationalsozialismus in Deutschland geben können. Auch das Archiv von Kardinal Julius Döpfner, der von 1961 bis 1976 Erzbischof war, wurde auf Veranlassung Wetters verzeichnet und zugänglich gemacht. Es soll der Forschung über das nicht nur kirchengeschichtlich wichtige Ereignis des Zweiten Vatikanischen Konzils und der daran anschließenden Würzburger Synode der deutschen Bistümer Aufschlüsse geben. Döpfner war einer der Moderatoren des Konzils und Präsident der Synode. Große Aumerksamkeit fand im Kontext des Besuches von Papst Benedikt XVI. in seiner bayerischen Heimat die von Wetter veranlasste Ausstellung über das Wirken von Kardinal Joseph Ratzinger als Erzbischof von München und Freising in den Jahren von 1977 bis 1982.

Kardinal Friedrich Wetter beim Pontifikalgottesdienst zum Aschermittwoch
Kardinal Wetter traf sich zu regelmäßigen Konsultationen mit den Theologieprofessoren der Ludwig-Maximilians-Universität München. Die Fakultät schätzt seinen sensiblen Umgang mit der Fakultät und ehrte ihn 1997 mit der Verleihung des theologischen Ehrendoktors. Wetter verbesserte in der Erzdiözese den Kontakt zu Frauen und Männern aller künstlerischen Berufe. Er förderte junge Künstler, traf sich regelmäßig mit Dichtern und Schriftstellern und hat über die von ihm neu geordnete Künstlerseelsorge dem traditionellen „Aschermittwoch der Künstler“ ein neues Profil gegeben. Der Gottesdienst zu diesem Anlass wird im Bayerischen Fernsehen direkt übertragen und macht so den kirchlichen Charakter dieses Tages im Unterschied zu den üblich gewordenen politischen Kundgebungen zum Aschermittwoch der Öffentlichkeit bewusst. Kardinal Wetter gab auch den entscheidenden Anstoß zu einer grundlegenden Sanierung der durch die Bomben des Zweiten Weltkrieges schwer geschädigten und zusätzlich noch beim schnellen Wiederaufbau beeinträchtigten Münchner Frauenkirche. Sie ist die Kathedrale der Erzbischöfe von München und Freising, die jährlich von mehr als zwei Millionen Menschen aus allen Kontinenten besucht wird. Er nahm großen persönlichen Einfluss auf die Gestaltung dieser Kirche, die auch das Wahrzeichen der bayerischen Landeshauptstadt ist. 1994 wurde die Generalsanierung der Frauenkirche abgeschlossen und mit zahlreichen Gottesdiensten von mehreren zehntausend Menschen festlich begangen.

Auch die Generalsanierung des Freisinger Mariendoms, der Konkathedrale des Erzbistums München und Freising, hat er engagiert vorangebracht. Zum Korbiniansfest 2006, am 25. November 2006, wurde nach fast zweijähriger Schließung der Dom in der erneuerten, 1724 von den Brüdern Asam geschaffenen barocken Gestalt feierlich wiedereröffnet.


Auftrag der Kirche in Gesellschaft und Staat

In grundlegenden Fragen, die den Auftrag der Kirche in Gesellschaft und Staat berühren, gehört Kardinal Wetter zu den anerkannten Wortführern der katholischen Kirche in Deutschland. Sein Eintreten für den Schutz des ungeborenen Lebens und eine ungeschmälerte Qualität und Bedeutung der von der katholischen Kirche getragenen Schwangerenberatung fand weit über die Kirche hinaus Anerkennung. Seine Position in der Auseinandersetzung um das umstrittene Karlsruher Kruzifix-Urteil, die er 1995 vor mehr als 30.000 Menschen bei einer Großdemonstration auf dem Münchner Odeonsplatz vortrug, wirkt nachhaltig. Wetter hat den Standpunkt der Menschenrechte in der Diskussion um die Asylgesetzgebung, um die Arbeitslosigkeit, aber auch in Fragen der Gentechnik und Biomedizin nachdrücklich immer wieder vertreten. Zu seinen ureigensten Aufgaben zählte die Unterstützung des Caritasverbandes und seiner ca. 450 eigenen sozialen Einrichtungen und der mehr als 1.200 weiteren kirchlich-caritativen Einrichtungen im Erzbistum. Sie galten ihm als wesentliche Lebensäußerung der Kirche. Auf seine Initiative wurde in Oberschleißheim bei München 1996 ein Haus für pflegebedürftige und kranke obdachlose Männer und im November 2002 in München ein Haus für pflegebedürftige und kranke obdachlose Frauen von der Erzdiözese gebaut und finanziert, die für die ganze Bundesrepublik als beispielhaft gelten.

Den Diözesanrat, die demokratisch gewählte Repräsentanz der Laien des Erzbistums, hat Kardinal Wetter aus Überzeugung stets unterstützt, ebenso die Arbeit der Pfarrgemeinde- und Dekanatsräte wie auch der kirchlichen Verbände. Während Wetters Amtszeit in München wurden mit seiner werbenden Unterstützung drei Personen selig gesprochen, die im Erzbistum gewirkt haben: 1985 Maria Theresia Gerhardinger (1797-1879), Gründerin des weltweit verbreiteten Ordens der Armen Schulschwestern, die als eine Pionierin des modernen Schulwesens in Deutschland gilt, 1987 der Jesuitenpater Rupert Mayer (1876-1945), der als Sozialapostel Münchens und Kämpfer gegen den Ungeist des Nationalsozialismus verehrt wird und 1988 der aus Berchtesgaden stammende, in der Volksfrömmigkeit verwurzelte Redemptoristenpater Kaspar Stanggassinger (1871-1899). Das Vorbild und Engagement dieser in jüngster Zeit selig gesprochenen Personen hat der Kardinal immer wieder als beispielhaft und zukunftsweisend herausgestellt.
Kardinal Friedrich Wetter im Gespräch
Direkter Draht zu den Menschen im Erzbistum

In der Erzdiözese hat Kardinal Wetter in den Jahren seines Wirkens mehrere zehntausend junge Menschen gefirmt. Bei Jugendtreffen, so vor allem bei der jährlichen traditionellen Korbinianswallfahrt der Jugend des Erzbistums mit in der Regel mehr als zehntausend Teilnehmern, suchte der Kardinal einen direkten Draht zur jungen Generation. Er hielt auch enge Verbindung mit seinen Priestern und Diakonen wie mit den haupt- und nebenamtlich in der Seelsorge als Pastoral- und Gemeindereferenten tätigen Frauen und Männern. Für ihn gehörte Kollegialität zu den Grundprinzipien der Wahrnehmung des Bischofsamtes. Es ging ihm erklärtermaßen darum, in Familien, Pfarrgemeinden, in den kirchlichen Orden und geistlichen Gemeinschaften "Biotope des Glaubens" zu schaffen. Immer wieder betonte er, es genüge nicht, den Glauben nur zu bewahren, er müsse auch offensiv in Kirche und Gesellschaft wirksam werden.

Zweimal empfing Kardinal Wetter einen Papst im Erzbistum. Am 3. Mai 1987 begrüßte er Papst Johannes Paul II., der den Jesuitenpater Rupert Mayer im Münchner Olympiastadion seligsprach. Beim Besuch von Papst Benedikt XVI. in seiner bayerischen Heimat konnte der Kardinal den Heiligen Vater am 9. September 2006 auf dem Münchner Marienplatz begrüßen. Am Tag darauf, einem Sonntag, feierte der Papst mit 250.000 Menschen auf dem Freigelände der Neuen Messe München die Eucharistie. Am Nachmittag begrüßte der Kardinal den Papst bei einem feierlichen Vesper-Gottesdienst im Münchner Liebfrauendom. Zum Abschluss seiner Reise verabschiedete er den Heiligen Vater bei einem Gottesdienst mit Priestern und Diakonen aus dem ganzen Erzbistum im Freisinger Mariendom.

Zahlreich sind die Veröffentlichungen seiner Predigten und Vorträge. 1993 erschien ein Sammelband, der das weite und aktuelle Spektrum seiner Predigten dokumentiert („Verkünde das Wort“ / Echter Verlag Würzburg). Im Oktober 2002 wurde ein Gespräch des Kardinals mit dem Münchner Journalisten und Schriftsteller Walter Flemmer ("Verantwortung vor Gott" / Sankt Ulrich Verlag Augsburg) veröffentlicht, in dem Wetter zur Auseinandersetzung um die Gottesfrage Stellung nimmt und vor dem Hintergrund aktueller gesellschaftspolitischer Auseinandersetzungen für eine Kultur des Lebens wirbt. Unter den Einzelveröffentlichungen ist ein in mehr als 90.000 Exemplaren gedruckter Vortrag über die heilig gesprochene und zur Kirchenlehrerin proklamierte jüdische Karmelitin Edith Stein der absolute Spitzenreiter. Die in Ausschwitz ermordete Ordensfrau und ihr geistiges Vermächtnis nehmen in zahlreichen Predigten Kardinal Wetters einen wichtigen Platz ein. In seinen regelmäßig vom Bayerischen Fernsehen ausgestrahlten Meditationen zu den kirchlichen Hochfesten geht es im Kern stets um einen christlichen Glauben, der sich mit einem gelingenden Leben und mit einem tatkräftigen Eintreten für Humanität und Verantwortung im öffentlichen Leben verbinden lässt.

Der Kardinal wurde von der Bundesrepublik Deutschland mit dem Bundesverdienstkreuz mit Stern (1982) und mit Schulterband (1993) geehrt. Er ist Träger des Verdienstordens von Rheinland-Pfalz (1983), des Bayerischen Verdienstordens (1985), der Verfassungsmedaille in Gold (1991). 1994 ist ihm von seiner Vaterstadt Landau die Ehrenbürgerwürde verliehen worden. Als Zeichen der Wertschätzung verlieh ihm die bayerische Landeshauptstadt München die Medaille "München leuchtet - Den Freunden Münchens" in Gold (1993). Die Katholisch-Theologische Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität München hat Kardinal Wetter die Ehrendoktorwürde verliehen (1997). Von der griechischen Kulturstiftung Palladion ist Kardinal Wetter in Anerkennung seiner Unterstützung der griechisch-orthodoxen Kirche in Bayern die Ehrenmedaille verliehen worden (2002). Der Kardinal ist Träger des „Bayerischen Janus“ (2003): Der Anerkennungspreis wird von den im Bayerischen Archivtag vereinten öffentlichen und privaten Archiven im Freistaat vergeben und vom bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst verliehen.

Winfried Röhmel