Brücke zwischen Sport und Kirche Ein Miteinander von Sport und Spiritualität, um Körper und Geist Gutes zu tun - das ist das Markenzeichen des Sportverbands Deutsche Jugendkraft (DJK)

Nicht erst in der Coronazeit, aber gerade in den vergangenen Jahren der Pandemie, wurde der Gesellschaft die Bedeutung der Vereine, vor allem der Sportvereine, wieder bewusst. Es geht um weit mehr als nur die körperliche Betätigung, die vor allem Kinder und Jugendliche sehr vermissten und nun wieder genießen können. Ein wichtiger Punkt ist auch der soziale Faktor, das Miteinandersein, Gemeinschaft bei der Ausübung eines Hobbys zu erleben. Dieses Band unter christlichen Wertevorstellungen zu knüpfen, ist ein Grundsatz aller Sportvereine, die sich unter dem DJK-Dachverband zusammenfinden. 
 
Die Sportauswahl bei der DJK ist groß. Volleyball, Tischtennis und Fußball sind nur ein Teil des Angebots.
Die Sportauswahl bei der DJK ist groß: Volleyball, Tischtennis und Fußball sind nur ein Teil des Angebots.
Erst beten, dann aufwärmen! Wer dieses Bild von einem kirchlichen Sportverein hat, liegt falsch. Denn in einem kirchlichen Sportverein zu sein, bedeutet nicht automatisch, dass vor jedem Training gebetet wird und der sonntägliche Kirchbesuch als DJK-Mitglied Pflicht ist.

Worum es aber durchaus geht, ist die Frage, was die Verbindung von Sport und Spiritualität den Mitgliedern der DJK geben kann. Bereits in der Satzung zeigt sich die Besonderheit des Sportvereins. „Die Arbeit des Vereins richtet sich aus an der Person und Botschaft von Jesus“, erklärt Helmut Betz, geistlicher Beirat für den Diözesanverband der DJK im Erzbistum München und Freising. „Somit nehmen wir das christliche Menschenbild als Fundament unserer Arbeit.“ Deswegen geht das Angebot der DJK – egal ob Bundes-, Landes- und Diözesanverband oder Ortsverein – auch weit über die reinen Sportstunden hinaus. „Gottesdienste, Wallfahrten oder Exerzitien gehören zum Portfolio der DJK“, bestätigt Helmut Betz. „Zudem wird das Ziel ins Auge gefasst, nicht reines Erfolgsdenken in den Mittelpunkt zu stellen.“
 
Christliche Werte im Sport leben
 
Natürlich geht es bei jedem Sportverein, vor allem wenn im Ligabetrieb gespielt wird, auch um den sportlichen Erfolg. Was an sich auch nichts Verwerfliches ist. Die DJK-Vereine im Diözesanverband sind erfolgreich in vielen Sparten aktiv. Vom Tischtennis über Fußball, Volleyball bis zum Stockschießen und vielen weiteren Sportarten. „Doch bei allem Streben nach guten Leistungen sind Achtung und Respekt vor der eigenen Leistungsfähigkeit und der der anderen wesentliche Werte, die im DJK-Verein vermittelt werden sollen“, erklärt der geistliche Beirat. Und hier schließt sich auch der Kreis zu einem Sportverein mit christlichem Leitbild. Denn dies sind Werte, die ebenso für eine christliche Grundhaltung stehen wie ein Gebet im Gottesdienst. „Deswegen ist die Rolle unserer Übungsleiterinnen und Übungsleiter wichtig“, so Betz. „Sie haben nicht primär den Erfolg im Blick, sondern die Gemeinschaft und den Umgang miteinander.“
 
Gottesdienste, Wallfahrten oder Exerzitien sind fester Bestandteil im Sportverband DJK.
Gottesdienste, Wallfahrten oder Exerzitien sind fester Bestandteil im Sportverband DJK.
 
Fairplay und gegenseitige Rücksicht als Maxime
 
Für die DJK als Trainerin engagiert zu sein, bedeutet auch für Mirjam Brelewski aus Ottenhofen mehr als nur eine Förderung „ihrer“ Kinder unter sportlichen Aspekten. Seit vielen Jahren ist sie nicht nur in der Vorstandschaft der DJK Ottenhofen ehrenamtlich engagiert, sondern kümmert sich auch um das Kinderturnen des Vereins. „Sportstunden sind absolut wichtig für die Sozialkompetenz der Kinder, zu lernen, wie man miteinander umgeht“, sagt die Trainerin. Auch wenn beim Kinderturnen noch keine Meditationen oder Exerzitien das Leitbild der DJK verdeutlichen, so ist das christliche Leitbild des Vereins doch präsent. „Wichtig ist, dass die Kinder Rücksicht aufeinander nehmen, lernen ihre Schwächen und Stärken einzuschätzen und über alldem steht die Fairness im Umgang miteinander.“ Drängeln, Schubsen oder Auslachen sind für die Trainerin Tabus in ihren Turnstunden.
 
Mehr als „nur“ Sport: Beim Turnen im DJK  lernen die Kinder Rücksicht aufeinander zu nehmen.
Mehr als „nur“ Sport: Beim Turnen lernen Kinder und Jugendliche Rücksicht aufeinander zu nehmen und ihre Schwächen und Stärken einzuschätzen
 
Sport als notwendiges Ventil für Körper und Geist
 
Wie wichtig Sport und die daraus entstehende Gemeinschaft für alle, besonders jedoch für Kinder ist, hat sich gezeigt, als der Lockdown beendet wurde. „Es gab sehr viel aufgestaute Energie, von der die Kinder anfänglich gar nicht wussten wohin damit und natürlich sehr viel Freude bei den ersten Stunden nach dem Lockdown“, bestätigt Mirjam Brelewski, „und vor allem war ein großes Bedürfnis nach Gemeinschaft zu spüren.“ So durfte die Trainerin über Monate sehr anhängliche Kinder erleben, was beweist, dass der zwischenmenschliche Aspekt der Turnstunden nicht zu vernachlässigen ist. Während die Freude an der Bewegung und der Gemeinschaft den Kindern über die Coronazeit nicht abhandengekommen ist, spürt Mirjam Brelewski allerdings, dass andere Fähigkeiten durchaus gelitten haben. „Die Kinder sind extrem ungeduldig, das Durchhalte- und Konzentrationsvermögen ist merklich gesunken“, so die Trainerin. „Es ist schwerer geworden, die Kinder zu motivieren, wenn sie keine Lust haben.“ Besser werde das nur langsam, so das Fazit. Und genau hier greift der Grundsatz des DJK-Sportvereins: Sportlich aktiv mit dem Menschen im Blick mit dem Ziel dem Körper und dem Geist etwas Gutes zu tun.
 
Text: Maria Ertl, Redakteurin beim Sankt Michaelsbund, November 2022
 

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