Gläubige im Erzbistum sammeln 150.000 Euro für Ecuador

Zahlreiche Initiativen und Kollekten für Wiederaufbau nach Erdbeben im südamerikanischen Partnerland
München, 22. Dezember 2016. Etwa 150.000 Euro haben die Gläubigen in der Erzdiözese München und Freising gesammelt, um die Menschen in ihrem südamerikanischen Partnerland Ecuador nach dem schweren Erdbeben vom April 2016 beim Wiederaufbau zu unterstützen. Immer wieder wurde in Pfarreien und Verbänden im Erzbistum auf die Situation in Ecuador aufmerksam gemacht und der Opfer, Verletzten und Geschädigten des Erdbebens im Gebet gedacht.
 
Rund 60.000 Euro gingen auf dem zentralen Spendenkonto ein, das die Erzdiözese mit Hilfe des kirchlichen Hilfswerks Adveniat eingerichtet hatte. Dazu zählen unter anderem die Erlöse aus einem Benefizkonzert im Korbinianshaus der kirchlichen Jugendarbeit in München-Haidhausen, bei dem die Brass Band del Ecuador und die ecuadorianische Sopranistin Karina Benalcázar auftraten. Der katholische Sportverband DJK organisierte in Oberndorf bei Haag, Landkreis Mühldorf am Inn, ein Fußballturnier. Eine Bastelgruppe der Pfarrei Christi Himmelfahrt in München-Waldtrudering spendete einen Teil ihres Verkaufserlöses beim Christkindlmarkt. In vielen Pfarreien wurden Kollekten für die Menschen in Ecuador abgehalten. Die Mittel wurden überwiegend bereits verwendet, vor allem für Zement und andere Baumaterialien, mit denen beschädigte und eingestürzte Häuser repariert oder wieder aufgebaut wurden. Außerdem wurden schulische Hilfen finanziert, zum Beispiel ein zusätzlicher Lehrer, damit die Kinder den ausgefallenen Schulstoff nachholen konnten.
 
Bei zwei großen Gottesdiensten auf dem Freisinger Domberg wurde zusätzlich für die Schule Unidad Educativa Santa Mariana de Jesus in der Stadt Portoviejo gesammelt: 10.000 Euro kamen bei der Ehepaarsegnung am 2. Oktober zusammen, gut 1.000 Euro bei der Jugendkorbinianswallfahrt am 13. November. Der Pfarrverband München-Solln, in dem bis vor kurzem der ecuadorianische Priester Jorge Luis Nazareno wirkte, sammelte 20.000 Euro für dessen ehemalige Pfarrei in der Küstenstadt Pedernales. Beim Kolpingwerk, das seit 25 Jahren eine intensive Partnerschaft in Ecuador pflegt, kamen 60.000 Euro zusammen.
 
Zusätzlich stellte die Erzdiözese München und Freising bereits im September 2016 rund 600.000 Euro für den Wiederaufbau bereit. Der überwiegende Teil des Geldes fließt in konkrete Bauprojekte wie Kirche, Pfarrzentren, Schulen und Krankenhäuser. Die Hilfe wird koordiniert durch Pfarrer Martin Schlachtbauer, Vertreter der Erzdiözese in Ecuador, und Alexander Sitter, Koordinator der Partnerschaft zwischen der Erzdiözese München und Freising und der Kirche Ecuadors.
 
Das Erdbeben hatte mehr als 600 Tote gefordert und gravierende Schäden hinterlassen. In erster Linie war die Erzdiözese Portoviejo im Nordwesten des Landes betroffen, insbesondere die Region um die Küstenstadt Pedernales. Auch in der angrenzenden Apostolischen Präfektur Esmeraldas, der Diözese Babahoyo und der Erzdiözese Guayaquil ist Unterstützung notwendig.
 
Die Partnerschaft zwischen der Erzdiözese München und Freising und der Kirche Ecuadors besteht bereits seit der Zeit des Zweiten Vatikanischen Konzils. Zahlreiche Pfarreien, Verbände und Gläubige in der Erzdiözese pflegen Kontakte in das südamerikanische Land, beispielsweise der Diözesanrat der Katholiken, der Bund der Deutschen Katholischen Jugend, das Kolpingwerk und die Katholische Landvolkbewegung. Mit jährlich rund zwei Millionen Euro unterstützt die Erzdiözese München und Freising die pastorale und soziale Arbeit der Kirche in Ecuador, beispielsweise den Bau von Schulen, Sanitätsstationen, Gemeindezentren oder Alteneinrichtungen. (gob)