Katholische Laien: Demokratie stärken, Armut bekämpfen

Frühjahrsvollversammlung des Landeskomitees der Katholiken in Bayern
Landeskomitee der Katholiken in Bayern
Beilngries, 19. April 2024. Das Landeskomitee der Katholiken in Bayern sieht die „Stärkung der Demokratie“ als eine seiner zentralen Aufgaben. Zwar seien die Herausforderungen für die freiheitlich-demokratische Grundordnung gewaltig, „aber nur mit der Verwirklichung der Demokratie lässt sich die Zukunft auch aus der Sicht der katholischen Laien menschenwürdig gestalten“, sagte der Vorsitzende der Laienorganisation, Joachim Unterländer, am Freitag, 19. April, bei der Frühjahrsvollversammlung des Landeskomitees in Beilngries (Landkreis Eichstätt). „Demokratiefeinde haben in der Arbeit des Laienkatholizismus keinen Platz“, bekannte Unterländer und begrüßte, dass sich wie das Landeskomitee auch die bayerischen Bischöfe in diesem Sinne positioniert haben.
 
Als „vorrangige Verpflichtung“ für das Landeskomitee bezeichnete Unterländer „die Bekämpfung der Armut, eine tatsächliche soziale Marktwirtschaft und Maßnahmen, die eine Spaltung und ein Auseinanderdriften der Gesellschaft verhindern helfen“. Die Mitglieder des Landeskomitees der Katholiken in Bayern widmen sich auf ihrer Frühjahrsvollversammlung am Freitag und Samstag, 19. und 20. April, im Tagungshaus Schoss Hirschberg im oberbayerischen Beilngries in ihrem Studienteil dem Thema „(K)ein Armutszeugnis. Mit Wertschätzung und Prävention gegen Armut“. Erstmals wird dazu keine vorab formulierte Stellungnahme vorgelegt und verabschiedet, sondern gemeinsam eine Stellungnahme in sogenannten „Schreibgesprächen“ erarbeitet, die Zusammenstellung und Ausformulierung erfolgt dann erst im Nachgang der Vollversammlung.
 
Die stellvertretende Vorsitzende des Landeskomitees, Monika Meier-Pojda, brachte in ihrem Bericht das Thema „Wohnungsnot“ ein und betont: „Wohnraum ist ein Menschenrecht, das nach wie vor nicht eingelöst werden kann.“ Dass immer mehr Menschen keinen für sie bezahlbaren Wohnraum fänden, sei auch eine Gefahr für gesellschaftlichen Zusammenhalt und Demokratie, sagte Meier-Pojda und forderte ein noch stärkeres Engagement der Kirche in diesem Bereich.
 
„Demokratie braucht Bildung“, ist das Landeskomitee überzeugt – gleichlautend ist die erste Veranstaltung eines neuen Forums überschrieben, das das Landeskomitee in Kooperation mit der Katholischen Akademie in Bayern im September veranstaltet. „Erfreulich klar“ habe Ministerpräsident Markus Söder zum Religionsunterricht entschieden, sagte in diesem Zusammenhang die stellvertretende Vorsitzende des Landeskomitees, Elfriede Schießleder. Dass der Religionsunterricht in vollem Stundenumfang erhalten bleibe, wertet sie als „das klare Bekenntnis zum ‚Mehr‘ als nur der bloßen Wirtschaftstauglichkeit der Schulpflicht“.
 
Über kirchlichen Reformbedarf sprach der stellvertretende Landeskomitee-Vorsitzende Christian Gärtner und begründete die Notwendigkeit, den Synodalen Weg fortzusetzen. „In der Kirche muss sich etwas ändern, damit unsere Botschaft überhaupt noch ankommt“, ist er überzeugt. Gärtner hob hervor, dass Synodalität auf das ehrenamtliche Engagement der Gläubigen angewiesen sei. (glx)