Kardinal Marx weiht Rupert Graf zu Stolberg zum Bischof

Festgottesdienst im Münchner Liebfrauendom / Begegnung mit dem neuen Weihbischof auf dem Domvorplatz
München, 6. Dezember 2016. Bei einem Festgottesdienst im Münchner Liebfrauendom wird der Münchner Bischofsvikar Rupert Graf zu Stolberg am Samstag, 10. Dezember, um 9.30 Uhr durch den Erzbischof von München und Freising, Kardinal Reinhard Marx, zum Bischof geweiht. Zu dem Festgottesdienst werden zahlreiche Gläubige aus dem Erzbistum sowie Vertreter aus Politik und Gesellschaft erwartet, vor allem aus der Seelsorgsregion München, für die Stolberg als Weihbischof zuständig sein wird. Im Anschluss an den Gottesdienst sind alle Münchner und alle Interessierten auf den Domvorplatz zu einer Begegnung mit dem neuen Weihbischof und einem Imbiss eingeladen. Stolberg ist von Papst Franziskus zum Weihbischof der Erzdiözese München und Freising und Titularbischof von Sassura, einem erloschenen frühchristlichen Bistum in Nordafrika, ernannt worden.
 
Die Bischofsweihe ist nach der Diakonen- und Priesterweihe die höchste Stufe des Weihesakramentes. Sie wird vollzogen durch das Weihegebet und die Handauflegung aller anwesenden Bischöfe, neben Kardinal Marx unter anderem Kardinal Friedrich Wetter und die Weihbischöfe Bernhard Haßlberger und Wolfgang Bischof. Zum Ritus gehören auch die Salbung mit Chrisam und die Überreichung des Evangelienbuches sowie der bischöflichen Insignien Ring, Mitra und Stab. Zu Beginn des Gottesdienstes wird die päpstliche Ernennungsurkunde verlesen. Der Münchner Domchor, die Junge Domkantorei und die Capella Cathedralis unter der Leitung von Anton Zapf und Benedikt Celler gestalten den Gottesdienst gemeinsam mit der Schola des Erzbischöflichen Priesterseminars St. Johannes der Täufer und Domorganist Monsignore Hans Leitner.
 
Stolberg ist seit 2013 Bischofsvikar für die Seelsorgsregion München und hauptsächlich zuständig für Seelsorge, für Visitationen, Firmspendungen und die Weiterentwicklung der Pastoral. Er ist Münchner Domkapitular und Mitglied des Bischofsrates. Stolberg war zuvor seit 2011 im Personalressort des Erzbischöflichen Ordinariats tätig. Von 2005 an war er erzbischöflicher Sekretär von Kardinal Friedrich Wetter, dann von Kardinal Reinhard Marx. Davor war er als Kaplan in der Pfarrei St. Michael im Münchner Stadtteil Perlach eingesetzt. Zum Priester geweiht wurde Stolberg am 28. Juni 2003 im Freisinger Mariendom, nachdem er an der Münchner Ludwig-Maximilians-Universität Theologie studiert hatte. Er wurde am 29. Juli 1970 in Salzburg geboren und wuchs in Passau auf.
 
Als Bischofsvikar hat Stolberg wiederholt in öffentlichen Debatten die christliche Position deutlich gemacht. Frühzeitig wandte er sich vor dem Hintergrund der aufkommenden „Pegida“-Bewegung gegen eine Vereinnahmung des Begriffs Abendland für „fremdenfeindliche Parolen“. Bei der öffentlichen Kundgebung „Für ein buntes und weltoffenes München“ im Januar 2015 kritisierte er, dass „selbsternannte Verteidiger des Abendlandes versuchen, gegen Menschen anderer Herkunft, anderer Hautfarbe oder anderer Religion zu mobilisieren, und damit genau die Werte mit Füßen treten, die sich hinter dem Begriff Abendland verbergen“. Stolberg ist Mitglied des Sprecherrats des Münchner Bündnisses für Toleranz, Demokratie und Rechtsstaat sowie Mitbegründer des Rates der Religionen.
 
Mit der Weihe Stolbergs hat das Erzbistum wieder drei Weihbischöfe, die als Bischofsvikar jeweils eine der drei Seelsorgsregionen betreuen. In Deutschland ist Weihbischof die übliche Bezeichnung für einen Auxiliarbischof (auxiliare – helfen), der in einer Diözese zur Hilfe des Diözesanbischofs bestellt ist. Weihbischöfe sind Mitglieder der Deutschen und in Bayern der Freisinger Bischofskonferenz. Geweiht sind sie auf ein erloschenes Bistum, das so genannte Titularbistum. (gob/kel)
 
Hinweis: Pressevertreter werden gebeten, sich für die Bischofsweihe anzumelden bei der Pressestelle unter Tel. 089/2137-1263 oder per E-Mail an pressestelle@erzbistum-muenchen.de.

Live-Übertragung der Bischofsweihe aus dem Dom