„Wichtige Wegweisungen für Zukunft der Kirche“

Erzbischof von München und Freising hält Gottesdienst zum Jahrestag der Wahl des Heiligen Vaters
Kardinal Reinhard Marx
Kardinal Marx beim Gottesdienst zum Jahrestag der Wahl des Heiligen Vaters. (Foto: Kiderle)
München, 19. März 2018. Laut Kardinal Reinhard Marx hat Papst Franziskus in seinen bisher fünf Jahren Amtszeit „kennzeichnende und wichtige Wegweisungen“ gesetzt, die die „Kirche weiterführen in die Zukunft“. Insbesondere durch die „ganz enge Bindung an das Evangelium, an die Worte und Taten Jesu Christi“, habe Papst Franziskus den Begriff der Evangelisierung neu belebt, so der Erzbischof von München und Freising und Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz bei einem Gottesdienst am Sonntagabend, 18. März, im Münchner Liebfrauendom anlässlich des fünften Jahrestags der Wahl von Papst Franziskus. Es gehe dem Heiligen Vater bei der Evangelisierung nicht um „moralische Grundsätze theoretischer Natur oder Wahrheiten, die abstrakt dastehen, sondern die Begegnung mit der konkreten Person Jesus Christus“.
 
„Frömmigkeit ist Nachfolge“, betonte Kardinal Marx, und wichtig sei dabei die „konkrete Ausrichtung des Handelns Jesu auf die Peripherie hin, auf die Armen, die Kranken, die Sünder“. In der Bezeichnung Jesu als „Menschensohn“ werde die „Verbindung zwischen Gott und Mensch“ deutlich und es komme zum Ausdruck, dass „sich Gott allen Menschen verbunden“ hat.
 
Das Pontifikat von Papst Franziskus gebe auch einen neuen Impuls an „das ganze Volk Gottes, damit jeder seine Verantwortung übernimmt“, erklärte Marx: „Keiner steht über dem anderen oder kann diesen belehren“. Zugleich betone der Heilige Vater „die Berufung der Kirche für alle Menschen“. So warne Papst Franziskus die Kirche vor Narzissmus und Selbstbezogenheit: „Das macht die Kirche krank.“ Die Kirche sei vielmehr „Werkzeug für die Einheit der ganzen Menschheit. Die Kirche schaut immer auf alle Menschen, nicht nur auf sich selbst.“ (ck)