Wissenswertes rund um Erntedank

Arrangement aus frischem Gemüse und Blumen zu Erntedank.
Schöner Brauch zu Erntedank: In den Kirchen werden Gemüse, Obst, Brot und Blumen vor dem Altar aufgebaut – als Dank für Gottes Gaben.
Das Erntedankfest gehört zu den ältesten Festen und kommt in allen Kulturen und zu allen Zeiten vor. Das Wissen, dass Mensch und Natur, dass unser Wohlergehen und Überleben auch von einer „höheren Macht“ abhängen, verbindet die Religionen. In der christlichen Tradition ist das Fest seit dem 3. Jahrhundert belegt. Es gibt keinen weltweit festgelegten Termin, da die Erntezeit von den Klimazonen abhängt.
 
In Deutschland hat die katholische Bischofskonferenz den ersten Sonntag im Oktober dafür festgelegt. In der evangelischen Tradition gibt es die Regelung vom ersten Sonntag nach Michaelis (29. September), weshalb das Erntedankfest auch noch in den September fallen kann.
Die germanische und die jüdische Tradition haben das christliche Erntedankfest beeinflusst:

Germanen: Dank an die Götter durch Korngarben-Kranz, Bierbrauen, Eber schlachten…

Im Judentum gibt es zwei Feste, an denen Erntedank mitgefeiert wird: Schawuot, das Wochenfest im Frühjahr, als Dank für die Weizenernte, und das Sukkot, das Laubhüttenfest im Herbst am Ende der Weinlese.

USA: „Thanksgiving Day“ am vierten Donnerstag im November, staatlicher Feiertag in Erinnerung an das erste Erntedankfest der Pilgerväter; mittlerweile ein großes, allgemeines Dankfest für alles Gute und allen Erfolg, meist mit Truthahn als Festspeise; Proklamation der amerikanischen Präsidenten an Gott: „Zu Gott richten wir unsere Herzen empor aus Dankbarkeit für unsere vielen Segnungen, füreinander und für unsere Nation“.

Erntedankbräuche

  • Dankgottesdienste
  • Kirchen werden geschmückt mit Feldfrüchten, Getreide und Obst, Blumen, Honig, Wein, …
  • Erntekrone oder Kränze, meist aus Getreide geflochten, in oder vor der Kirche, auf Prozessionen getragen
  • Erntedankteppich aus Blumen oder Körnern
  • Erntetanz
  • Festessen, Motivbrote
  • Tag der Regionen, z.B. Aktion Mini-Brot, betont den Gedanken der Regionalität und will durch das Produkt "Brot" auf die Förderung regionaler Produkte, regionaler Herstellung und Vermarktung aufmerksam machen
  • Spenden- und Solidaritätsaktionen für die "Eine-Welt"

Die Texte stammen aus der Broschüre "Erntedank - geschafft und beschenkt", herausgegeben von der Arbeitsgemeinschaft für katholische Familienbildung.