Intensiver Austausch zwischen Pfarreien, Ehrenamt und Diözesanleitung zur Zukunft kirchlicher ImmobilienWer begleitet die Pfarreien vor Ort bei der Entwicklung eines Immobilienportfolios? Gibt es bei der Umnutzung von kirchlich genutzten Gebäuden Vorgaben aus dem Ordinariat? Welche Rolle spielen die Verwaltungsleitungen bei der Immobilienstrategie? Gibt es künftig weitere Möglichkeiten zum Austausch mit dem Ordinariat? Wie viel Arbeitsaufwand kommt bei der Umsetzung des Projekts „Immobilien und Pastoral“ auf die Ehrenamtlichen zu?
Diese und viele weitere Fragen erreichten auf drei regionalen Informationsveranstaltungen in Rosenheim, München und Erding Generalvikar Christoph Klingan, Amtschefin Dr. Stephanie Herrmann, Finanzdirektor Markus Reif und die stellvertretende Finanzdirektorin Andrea Meiler. Gestellt wurden sie von mehreren hundert Kirchenverwaltungsvorständen, Kirchenpflegerinnen und Kirchenpflegern, Vorsitzenden der Pfarrgemeinde- und Pfarrverbandsräte sowie Verwaltungsleitungen und weiteren Ehrenamtlichen, die die angebotene Möglichkeit zum Dialog mit der Diözesanleitung suchten und dabei per digitaler Umfrage und in kleinen Gruppen ihre Fragen, Anmerkungen und Bedenken zur Sprache bringen konnten.
Im Kern geht es bei dem Projekt „Immobilien und Pastoral“ darum, dass die Pfarreien in ihrem jeweiligen Dekanat gemeinsam beraten und dann vor Ort in der jeweiligen Pfarrei entscheiden, welche pastoralen Schwerpunkte sie setzen wollen und welche Gebäude sie dafür noch benötigen – und welche nicht.
Besonders der Wunsch nach einem kontinuierlichen Austausch zwischen den Dekanaten und Kirchenstiftungen sowie der Erzdiözese und einer konkreten Unterstützung bei der Umsetzung des Projekts in den Pfarrgemeinden durch das Ordinariat wurde von vielen Teilnehmer:innen geäußert. Thomas Hoffmann-Broy, der als Fachreferent Gesamtstrategie für die Projektkoordination zuständig ist, stellte fundierte fachliche Unterstützung in Form von professionellen Prozessbegleitern, Musterbeispielen zur Umnutzung von kirchlichen Gebäuden sowie bewährten Methoden zur Umsetzung in Aussicht. Eine Quote oder Prozentzahl an Gebäuden oder Flächen wird seitens der Erzdiözese nicht vorgegeben, vielmehr setzen wir auf die Kompetenz vor Ort in den Pfarreien, die die konkrete Situation in den Blick nehmen und wollen für das Dekanat einen verlässlichen Rahmen für die Planung vorgeben, erläutert Amtschefin Herrmann.
Insgesamt war vielen Teilnehmenden bewusst, dass „es Veränderungen geben muss“. Dies wurde unterstrichen durch eine Präsentation, mit der Finanzdirektor Reif und die stellvertretende Finanzdirektorin Meiler vor Augen führten, wie angesichts des prognostizierten Rückgangs von Kirchensteuermitteln und weiter ansteigender Preise und Gehälter die Schere zwischen Erträgen und Kosten weiter auseinandergehen wird. Dabei spielt neben der Demografie auch die hohe Zahl der Kirchenaustritte eine entscheidende Rolle. Nichtsdestotrotz oder gerade in Zeiten zurückgehender Ressourcen sei es wichtig, „dass die Kirche vor Ort präsent bleibt, um ihren wichtigen Auftrag der Verkündigung des Evangeliums und der seelsorglichen Präsenz bei den Menschen auch künftig wirkungsvoll wahrnehmen zu können. Damit das gelingt, braucht es das Engagement vieler. Gemeinsam sind wir stark und werden die Herausforderungen bewältigen“, betonte Generalvikar Klingan.
Zum Abschluss bedankte sich der Generalvikar für die Teilnahme an den jeweils zweistündigen Informationsveranstaltungen sowie den Einsatz aller Anwesenden, die als Ehren- und Hauptamtliche vor Ort in den Pfarreien und Pfarrverbänden einen wichtigen Dienst tun, und lud die Teilnehmenden noch zu einem Gebet für das zum Gelingen des Projekts ein.