„Christen und Juden gehören zusammen“

Kardinal Reinhard Marx fordert in Radiobeitrag Solidarität „mit unseren jüdischen Geschwistern“
München, 4. Februar 2019. Angesichts von wachsendem Fanatismus und Antisemitismus und mit Blick auf das Holocaustgedenken mahnt Kardinal Reinhard Marx die enge Verbundenheit von Juden und Christen an: „Wir Christen können unseren Glauben nicht verstehen ohne die Schriften des Alten Testamentes, ohne das gelebte Judentum. Gerade in der Erinnerung an die Verfolgung und Ermordung der Juden im Nationalsozialismus und in der Wahrnehmung des Fanatismus und Antisemitismus unserer Zeit, gilt es, dass wir als Christen solidarisch sind mit unseren jüdischen Geschwistern“, betont der Erzbischof von München und Freising in einem Radiobeitrag für die Reihe „Zum Sonntag“ des Bayerischen Rundfunks, der am Samstag, 2. Februar, gesendet wurde.
 
Juden und Christen seien verbunden in der Hoffnung auf das von Gott gewollte „Heil, auf Frieden und Gerechtigkeit“. Der Glaube, dass Gott weiterhin im Volk Israel wirke, sei eine Voraussetzung für den Dialog der Christen mit dem Judentum, sagt Marx: „Aus diesem Bund mit Gott erwächst für Juden und für Christen eine Verantwortung für die ganze Menschheit, der gemeinsame Glaube an den Gott der Bibel.“

Der Kardinal erinnert an die Worte von Papst Franziskus, der klarstellte: „Ein Christ kann kein Antisemit sein!“ und ergänzt: „Noch einmal dürfen und werden wir nicht wegschauen! Wir stehen an der Seite unserer jüdischen Schwestern und Brüder! Wir gehören zusammen.“ (ck)